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StartseiteWissenNewsWenn der Kunde fragt – Teil 3
25. Juni 2021
Ölheizungen. FAQs zu Weiterbetrieb, Sanierung von Heizkessel und Tankanlage, der Einbindung Erneuerbarer Energien und Fördermitteln
Luft/Wasser-Wärmepumpen oder Pelletkessel werden in Ein- und Zweifamilienhäusern vielfach als Ersatz für die alte Ölheizung eingebaut. Welche Fragen dazu in der Praxis auftauchen und wie die Antworten lauten, dazu haben wir in den ersten beiden Teilen dieser Serie umfassend informiert. Was aber, wenn der Kunde weiterhin seine Ölheizung betreiben möchte und auch künftig, etwa im Falle einer Sanierung, den Brennstoff Heizöl beibehalten will? Damit befassen wir uns in diesem Teil der Praxis-Serie. Unser Tipp: ausschneiden und weitergeben.
Dürfen Ölheizungen im Bestand nach 2025 weiter betrieben werden?
Ja, Ölheizungen dürfen auch über das Jahr 2025 hinaus weiter betrieben und auch modernisiert werden. Bis einschließlich 2025 können bestehende Heizkessel wie gewohnt gegen moderne Öl-Brennwertgeräte ausgetauscht werden. Nur für Hausbesitzer in Baden-Württemberg und Hamburg gelten landesspezifische Regeln.
Unter welchen Voraussetzungen ist eine Heizungsmodernisierung mit einem Öl-Brennwertgerät ab 2026 möglich?
Hauseigentümer, die nach 2025 ihre vorhandene Ölheizung erneuern wollen, müssen zusätzlich auf Erneuerbare Ener gien wie zum Beispiel Solaranlagen setzen. Der Einbau einer Ölheizung allein ist allerdings auch erlaubt. Nämlich dann, wenn kein Gas- oder Fernwärmenetz vorhanden ist und keine Erneuerbaren Ener gien anteilig eingebunden werden können. Ist die Ölheizung bereits mit einer Solaranlage kombiniert, so kann jederzeit ein neues Ölbrennwertgerät eingebaut werden.
Gibt es Fördermittel für eine Modernisierung der vorhandenen Ölheizung?
Wird eine alte Ölheizung durch eine Öl-Solar-Hybridheizung ersetzt, kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für den Anteil der Solarthermie eine Förderung in Höhe von 30 % beantragt werden. Aber auch die nachträgliche Installation einer Solaranlage – also ohne Kessel – wird gefördert.
Wird es nach 2025 überhaupt genug Ersatzteile für Ölkessel, Regelung und Brenner geben?
Derzeit gibt es allein in Deutschland rund 5,5 Mio. Ölheizungen, in ganz Europa sind es rund 20 Mio. Viele Produkte sind bereits auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet. Insgesamt wird dieser Absatzmarkt für die Heizgeräteindus trie auch zukünftig ein wichtiger Teil im Servicegeschäft darstellen. Für das SHK-Handwerk bieten sich damit weiterhin gute Aussichten auf eine erfolgreiche Kundenbindung im Reparatur- und Serviceauftrag.
Müssen oder sollten bei einer Heizungsmodernisierung Anpassungen an der Tankanlage vorgenommen werden?
Eine fachgerechte Bewertung über den Zustand der Heizölverbraucheranlage, also Tankanlage und Ölleitung, ist für den sicheren Betrieb der neuen Ölheizung erforderlich. Heute werden Ölbrennwertgeräte nur mit einem Saugleitungsanschluss für die Ölzufuhr ausgeliefert. Eventuell noch in Betrieb befindliche Rücklaufleitungen zum Tank werden vom zugelassenen Fachbetrieb außer Betrieb genommen bzw. stillgelegt. Gleichzeitig wird eine Anpassung der Saugleitung auf den vorgegebenen Querschnitt erforderlich. Je nach individueller Aufstellung von Tank und Ölheizung wird an geeigneter Lage eine Sicherung der Rohrleitung gegen das unbeabsichtigte Aushebern des Heizöles aus dem Tank eingebaut und die Wirkung nach Herstellervorgaben kontrolliert und bescheinigt.
Empfiehlt sich im Rahmen einer Erneuerung der vorhandenen Ölheizung auch die Reinigung des Öltanks?
Es lohnt sich durchaus nach vielen Jahren, den Tank durch einen Tankschutz-Fachbetrieb mit AwSV-Zertifizierung professionell reinigen zu lassen. Dabei sollte im Falle einer Heizungsmodernisierung die restliche Heizölmenge fachgerecht entsorgt werden und mit dem Heizölhändler zeitnah die Belieferung mit neuem Heizöl mit bis zu 10 % Biokomponenten abgestimmt werden. Für mehr Sicherheit in der Langzeitlagerung empfehlen Hersteller von Ölheizungen die Verwendung von Zusätzen über den Heizölhändler.
Regenerative Brennstoffe für die Ölheizung – welche Perspektiven gibt es dafür?
Das Ziel für 2050 ist ein klimaneutraler Gebäudebestand. Dafür sind klimaneutrale Energieträger nötig. Ein marktführender Heizgerätehersteller verkauft seit Mai ein Öl-Brennwertgerät, welches serienmäßig ab Werk sowohl für das konventionelle mineralische Heizöl als auch für Mischungen mit treibhausgasreduzierten flüssigen Energieträgern sowie auch für zukünftige klimaneutrale flüssige Ener gieträger geeignet ist. Im Rahmen der IWO-Pilotinitiative „future:fuels@work“ kommt zudem bereits heute ein Heizöl mit mindestens 25 % reduzierten Treibhausgasemissionen zum Einsatz.
Inwiefern verteuert die CO2-Bepreisung den Preis für Heizöl in den kommenden Jahren?
Die in 2021 eingeführte CO2-Bepreisung auf fossile Brennstoffe wird durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) geregelt. Für Hauseigentümer bedeutet das in diesem Jahr Mehrkosten von rund 0,75 Cent pro Kilowattstunde beim Heizöl, das entspricht also rund 8 Cent pro Liter. Bis 2025 steigt die Abgabe in Stufen auf dann 1,64 Cent pro Kilowattstunde beim Heizöl an (etwa 16 Cent pro Liter). Wie es danach weitergeht ist aktuell offen.
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