Zurück zu News
 
× Startseite

Einstellungen | Mein Account
IKZ select Logo
Suchen          Support & Kontakt       Mein Account
IKZ select Logo

Lieber Gast, um alle Inhalte sehen zu können, müssen Sie angemeldet sein! Jetzt registrieren oder einloggen.

StartseiteWissenNewsPilotprojekte des Bauvereins zu Lünen

Pilotprojekte des Bauvereins zu Lünen



Pilotprojekte des Bauvereins zu LünenBild: HTP Haustechnik GmbH
Bild: HTP Haustechnik GmbH 
Bild: HTP Haustechnik GmbH 
Bild: HTP Haustechnik GmbH 
Bild: HTP Haustechnik GmbH 
Bild: HTP Haustechnik GmbH 
Bild: HTP Haustechnik GmbH 
Bild: HTP Haustechnik GmbH 
Bild: HTP Haustechnik GmbH 

13. Juni 2022

Innovative Heizkonzepte: Wärmepumpen im Zusammenspiel mit Solarwärme oder einer Wärmerückgewinnung aus Grauwasser

Die Wärmewende im Mehrfamilienhaus umzusetzen benötigt oft innovative und auch kreative Konzepte. Der Bauverein zu Lünen hat zusammen mit dem Planungsbüro HTP Haustechnik GmbH aus Oberhausen (NRW) genau solche innovativen Pilotprojekte geschaffen: Ein flexibles Zusammenspiel aus Solarkollektoren, Pufferspeicher, Wärmepumpe und Energiespeicher sichert die Wärmebereitstellung in einem 8-Wohneinheiten-Gebäude. Weitere sechs Mehrfamilienhäuser werden mittels Wärmepumpenkaskade und Wohnungsstation über ein „kaltes Netz“ versorgt. Wir stellen die beiden Konzepte vor.

„Ziel ist eine möglichst CO2-freie Beheizung“, erklärt Dirk Schlenke, Geschäftsführer der HTP Haustechnik GmbH das Projekt Kreuzstraße in Lünen. „Auf dem Dach des Mehrfamilienhauses wurden auf der Ost-/Süd- und Westseite insgesamt 32 Solarkollektoren installiert. Die erzeugte Wärme der Solarkollektoren wird in zwei Pufferspeichern mit je 700 l Volumen über integrierte Solarwendeln vorrangig zwischengespeichert und dem Wärmeverteilsystem im Niedertemperaturbereich mittels Wohnungsstationen auf 45 °C zur Verfügung gestellt.“ Zum Einsatz kommen die Wohnungsstationen „WSG 2 – DUO“ von Stiebel Eltron mit einem integrierten Durchlauferhitzer als Nacherwärmer. Er dient lediglich zur Erreichung einer hohen Schüttleistung im Duschbetrieb und erhöht bei Bedarf die Warmwassertemperaturen an der Küchenspüle.

„An sonnenarmen Tagen und im Nachtbetrieb wird das System von der Wärmepumpenkaskade, bestehend aus zwei Stiebel Eltron „WPL 25 A“, gestützt“, so Schlenke weiter. „Die Wärmepumpe hält die Speicher über den Warmwasserfühler auf Temperatur.“

Die Temperatur in beiden Hauptspeichern darf über die Grundtemperatur von 45 °C gefahren werden, beispielsweise 60 °C. Für die Fußbodenheizung wird die Temperatur in der Wohnungsstation durch Vermischung entsprechend verringert. Bei der Trinkwasserbereitung führt die Überhöhung zu einer höheren nutzbaren regenerativen Warmwasserbereitung, ohne dass der Durchlauferhitzer zugeschaltet werden muss.

Ist die Maximaltemperatur in den Hauptspeichern erreicht, so kann Überschussenergie der Solaranlagen in den 10 000-Liter-Energiespeicher im Keller des Gebäudes geladen werden. „Die dort eingespeicherte Energie wird dem System über ein Umschaltventil im Rücklauf des Wärmeverteilsystems zum Hauptpuffer per Differenzregelung zugeschaltet“, beschreibt Dirk Schlenke das System. „Ist die Temperatur im Energiespeicher höher als im Pufferspeicher, so wird die Umschichtung vom Energiespeicher in die Hauptpuffer eingeleitet.“

Darüber hinaus wurde eine Belademöglichkeit der Wärmepumpen für den Energiespeicher vorgesehen: An sonnenreichen Tagen sollen die Solarkollektoren vorrangig den Energiespeicher laden. Wenn die Leistung an sonnenarmen Tagen nicht zur vollständigen Beladung ausreicht, sollen die Wärmepumpen immer dann nachladen, wenn die Außentemperaturen eine ordentliche Effizienz garantieren. „Hierzu können das Zeitprogramm und die Tag-/Nacht-Temperatureinstellung am Wärmepumpenmanager „WPM“ genutzt werden“, führt Schlenke seine Planung aus. „Die Tagtemperatur im Heizkreis 1 wurde dazu auf ein Raum-Soll von 30 °C eingestellt, die Heizkurve auf 0,6. Damit ist die Rücklauftemperatur bei – 10 °C Außentemperatur mit 50 °C im Speicher als Sollwert vorgegeben. Bei + 10 °C Außentemperatur beträgt der Rücklauf-Soll 42 °C. Der Vorlauf liegt somit 5 – 7 K über dem Speicherniveau der Hauptspeicher, damit eine Zuschaltung möglich wird.“

Wärmerückgewinnung aus Grauwasser für 62 Wohneinheiten
Ein weiteres Projekt des Bauvereins zu Lünen: Im sogenannten Preußen-Quartier entstehen sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 62 Wohneinheiten. Der Bauverein plante zur Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser ursprünglich ein mittlerweile übliches energieeffizientes System, bestehend aus einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe „WPL 57“ von Stiebel Eltron zur zentralen Wärmeerzeugung und Frischwasserstationen mit integriertem Durchlauferhitzer „WSG 2 – DUO“, in jeder Wohneinheit. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe soll die beiden Pufferspeicher mit je 700 l Inhalt konstant auf 43 – 45 °C halten. Dieses „kalte Netz“ würde ganzjährig zur Heizungsversorgung über eine Fußbodenheizung reichen und diese Temperatur auch für die Warmwassernutzung über Wärmeübertrager zur Verfügung stellen. Ein elektrische Durchlauferhitzer je Wohneinheit sorgt dann bei Bedarf für höhere Auslauftemperaturen.

Kurzerhand wurde das geplante Gebäude zum Demonstrationsvorhaben: Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) Karlsruhe arbeitet unter Beteiligung der Praxispartner, Bauverein zu Lünen und Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen AöR, an dem Thema: „Innovative Wasser–Energie Transition (i.WET): Umsetzung eines innovativen Konzepts als Transitionsschritt hin zu einer zukunftsfähigen Wasserinfrastruktur“.

„Es sollte also für ein Mehrfamilienhaus eine Wärmerückgewinnung aus Grauwasser konzipiert, ausgeschrieben und installiert werden“, beschreibt Dirk Schlenke die Aufgabenstellung. „Diese Anlage wird dann über ein Monitoring ausgewertet und bezüglich der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für zukünftige Anwendungsfälle analysiert.“

Die Anpassung an die bestehende Planung gestaltete sich jedoch komplexer als angenommen. Aufgrund der ohnehin effizienten Anlagentechnik mit einer Sockeltemperatur von ca. 43 °C in Verbindung mit den Hybrid-Frischwasserstationen kam eine Wärmerückgewinnung aus Grauwasser mit maximalen Temperaturen von ca. 30 °C zur Vorerwärmung des Trinkwassers nicht in Frage. „Die niedrigen Grauwassertemperaturen hätten die Temperatur im Pufferspeicher unnötig abgesenkt“, erklärt Schlenke.

Nach mehreren Lösungsansätzen hat sich eine technische Konzeption als überschläglich effizient, wirtschaftlich und baulich umsetzbar herausgestellt: „Im Gebäude 3 haben wir zusätzlich zur Basistechnik im Technikraum die Wärmerückgewinnung aus Grauwasser installiert“ skizziert Schlenke die technische Lösung. „Hierzu wird das Grauwasser der zehn Duschen im autarken, gedämmten Abwassersystem einem Kunststoff-Kellertank mit einem Volumen von rund 2 m3 zugeführt.“

Nach mehreren Lösungsansätzen hat sich eine technische Konzeption als überschläglich effizient, wirtschaftlich und baulich umsetzbar herausgestellt: „Im Gebäude 3 haben wir zusätzlich zur Basistechnik im Technikraum die Wärmerückgewinnung aus Grauwasser installiert“ skizziert Schlenke die technische Lösung. „Hierzu wird das Grauwasser der zehn Duschen im autarken, gedämmten Abwassersystem einem Kunststoff-Kellertank mit einem Volumen von rund 2 m3 zugeführt.“

In dem Tank ist ein konfektionierter Edelstahl-Wärmetauscher integriert, der primär im direkten Kontakt mit dem Grauwasser steht und somit geringe Wärmeverluste verursacht. Der Wärmetauscher ist rund (Durchmesser 600 mm) und 1200 mm hoch. „Diese Wärmetauscher-Variante haben wir bestehenden Konzepten zur Nutzung von Wärme aus Abwasserkanälen zu verdanken. In vielen Telefonaten mit dem Hersteller sind wir zur jetzt fertigen Ur-Lösung gelangt.“

„Das temperierte Grauwasser wird mittels nebenstehender Sole-/Wasser-Wärmepumpe „WPF 05“ von Stiebel Eltron auf ein Temperaturniveau von rund 50 – 55 °C angehoben und den Wärme-Pufferspeichern zugeführt. Somit ist die Wärmerückgewinnung ganzjährig nutzbar und wirtschaftlich zu betreiben“, schlussfolgert Dirk Schlenke.

Das Projekt „Kreuzstraße“ mit dem Energiespeicher ist bereits fertiggestellt und in Betrieb. Alle Wohnungen sind vermietet. Derzeit wird noch eine Gebäudeleittechnik zur Effizienzkontrolle geplant. Erste verwertbare Ergebnisse werden für 2023 erwarten. Das Gebäude mit der Grauwasseraufbereitung befindet sich in der Ausbauphase und wird voraussichtlich August/September in Betrieb gehen. Hier werden erste Ergebnisse für Ende 2023 erwartet.

www.htp-haustechnik-gmbh.de





Verwandte Artikel



Zahlreiche Ausnahmen für die HallenheizungSchwank GmbH

Zahlreiche Ausnahmen für die Hallenheizung 19. Februar 2024

Für Hallen mit über 4  m Deckenhöhe gibt es im neuen GEG Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen Es gibt verschiedene Lösungswege, wie...
Weiterlesen

Magnesium fürs HeizungswasserBild: Elysator

Magnesium fürs Heizungswasser 19. April 2022

Permanente Sauerstoffreduzierung schützt vor Rost und Schlamm in Heizungsanlagen; Störungen und Schäden werden vorgebeugt Lieber Gast, um alle Inhalte sehen...
Weiterlesen

Abtauchen ins Heizungswasser

Abtauchen ins Heizungswasser 10. Februar 2022

Korrosion und Wasserbeschaffenheit in Heizungsanlagen – Teil 2 Lieber Gast, um alle Inhalte sehen zu können, müssen Sie angemeldet sein!...
Weiterlesen

Wärmepumpe + Infrarotheizung im GebäudebestandBild: TU Dresden

Wärmepumpe + Infrarotheizung im Gebäudebestand 26. Juli 2023

Eine Infrarotheizung als Spitzenlastsystem für Wärmepumpensysteme in Bestandsgebäuden – eine technische AnalyseDie Energiewende, und hier speziell die Wärmewende, hat die...
Weiterlesen

Abtauchen ins Heizungswasser

Abtauchen ins Heizungswasser 2. Februar 2022

Korrosion und Wasserbeschaffenheit in Heizungsanlagen – Teil 1 Lieber Gast, um alle Inhalte sehen zu können, müssen Sie angemeldet sein!...
Weiterlesen

Wärmeverlust, Heizungs-Check und robuster Alleskönner

Wärmeverlust, Heizungs-Check und robuster Alleskönner ANZEIGE

Wie ein Smartphone mit Wärmebildkamera von Cat phones Profis im Bereich Sanitär, Heizung und Installation unterstützt. Winter is coming! Das...
Weiterlesen

Heizungsprüfung oder Heizungs-Check?Bild: Wöhler

Heizungsprüfung oder Heizungs-Check? 28. Juni 2023

Um Heizungsanlagen im Bestand zu optimieren gibt es zwei Verfahren Seit Oktober vergangenen Jahres ist die Heizungsprüfung nach EnSimiMaV an...
Weiterlesen

Heizungswasser – Planung ist wichtigBild: Buderus

Heizungswasser – Planung ist wichtig 4. November 2022

Richtlinie VDI 2035 fasst nach 16 Jahren beide Teile zusammen und gibt wertvolle Hinweise für die Planung Die Entwicklung im...
Weiterlesen

Viega Deutschland GmbH & Co. KG: Neues Edelstahl-Rohrleitungssystem für Heizungs- und KühlanlagenBild: Viega

Viega Deutschland GmbH & Co. KG: Neues Edelstahl-Rohrleitungssystem für Heizungs- und Kühlanlagen 3. März 2022

Mit „Temponox“ führt Systemanbieter Viega ein neues Edelstahl-Rohrleitungssystem speziell für die Installation von Heizungs- und Kühlanlagen in den Markt ein....
Weiterlesen

Dichtheitsprüfung an Heizungs- und Trinkwasser-Installationen

Dichtheitsprüfung an Heizungs- und Trinkwasser-Installationen 3. Januar 2022

Tipps und Hinweise für die Baupraxis Lieber Gast, um alle Inhalte sehen zu können, müssen Sie angemeldet sein! Jetzt registrieren...
Weiterlesen


Diesen Artikel teilen auf:   Facebook X XING



Ausgewählte Inhalte



Leistungsgarantie



Datensicherheit

×