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Gut Ding will Wartung haben



Gut Ding will Wartung haben
 
 
 
 
 
 
 

19. September 2023

Wärmepumpen sind wartungsfreundlich: Ein Überblick über die wichtigsten Arbeitsschritte beim Service durch den Fachhandwerker
Wärmepumpen sind in vielen Fällen eine kostengünstige und umweltfreundliche Lösung, um effizient zu heizen und Warmwasserbereitzustellen. Der Absatz von Heizungswärmepumpen stieg im Jahr 2022 laut der gemeinsamen Absatzstatistik des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) und des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) deutlich: auf 236 000 Geräte und damit um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Energiewende und damit einhergehende politische Vorgaben werden den Boom dieser nach-haltigen Wärmeerzeuger weiter befeuern. SHK-Fachbetriebe sind deshalb gut beraten, sich nicht nur mit der Installation, sondern auch mit der Wartung von Wärmepumpen vertraut zu machen.


Das Gute daran: Der Aufwand für den Service einer Wärmepumpe ist überschaubar, denn die Geräte sind robust und Monoblockwärmepumpen haben hermetisch dichte Kältekreisläufe. Weil sie keine fossilen Brennstoffe verbrennen, entstehen keine Verschmutzungen. Und es ist kein Brenner vorhanden, der gereinigt werden müsste. Der Service einer Wärmepumpe lässt sich deshalb mitunter schneller erledigen als bei einem konventionellen Wärmeerzeuger.

Besser warten statt warten
Je nach Gerätetyp werden Wartungsintervalle zwischen ein und drei Jahren empfohlen – eine gesetzliche Wartungspflicht für alle Wärmepumpen gibt es nicht. Lediglich bei Luft-Wärmepumpenanlagen mit mehr als 3 kg Kältemittel sind eine jährliche Wartung und eine Dichtheitsprüfung vorgeschrieben. Im privaten Bereich gibt es diese Anlagen eher selten. Dennoch empfiehlt sich, wie auch bei herkömmlichen Wärmeerzeugern, ein jährlicher Check beziehungsweise eine jährliche Inspektion. Das stellt die einwandfreie Funktion der Anlage sicher und erhält deren Wert.
Werden bei der Inspektion Auffälligkeiten erkannt, lassen sich gezielte Wartungsarbeit vornehmen. Ohne regelmäßige Überprüfung, bleiben insbesondere bei älteren Geräten Defekte sonst eventuell unbemerkt. Wäre der Verschleiß zeitnah entdeckt und behoben worden, hätte sich eine meist deutlich teurere Reparatur vermeiden lassen. Außerdem kann eine regelmäßige Wartung Voraussetzung für die gesetzliche Gewährleistung und für Garantieleistungen des Wärmepumpenherstellers sein.
Wie bei Heizkesseln bietet sich der Sommer als Zeitpunkt für den Service an, wenn der Wärmeerzeuger nicht für den Heizbetrieb und allenfalls für die Warmwasserbereitung benötigt wird. Dann sind die Komforteinbußen während Arbeiten an der Anlage nur sehr gering. Zudem sinkt so die Gefahr eines Ausfalls in der Heizsaison. Mit drei grundlegenden Schritten sind bereits die wichtigsten Arbeiten bei der Wärmepumpenwartung erledigt. Je nach Wärmepumpentyp kommen einige wenigen Servicetätigkeiten noch hinzu.

Schritt 1: Funktion testen
Auch wenn sich Wärmepumpe und Brennwertgerät technisch unterscheiden, sind einzelne Wartungsschritte ähnlich – dazu gehört beispielsweise, das Alarmprotokoll zu kontrollieren und einen Funktionstest durchzuführen. Dabei testet der Fachbetrieb die Komponenten der Anlage. Es wird kontrolliert, ob die Startbedingung für die Wärmepumpe erfüllt ist und ob eine Heiz- oder Warmwasseranforderung vorliegt. Alternativ wird Warmwasser entnommen oder die Heizkurve erhöht, um eine Anforderung zu erzeugen.
Anschließend wird kontrolliert, ob die Wärmepumpe startet und sichergestellt, dass keine aktuellen Alarme vorliegen. Liegt eine Störung vor, wird diese zunächst behoben und im Anschluss sind die Betriebstemperaturen zu kontrollieren.

Schritt 2: Wärmeverteilsystem prüfen
Nicht nur das Gerät allein sollte gewartet werden: Beim umfangreichen Wärmepumpen-Service prüft der SHK-Fachhandwerker auch das Wärmeverteilsystem. Grundsätzlich prüft der Fachhandwerksbetrieb dessen Dichtheit und kontrolliert auf Korrosion sowie auf Alters- und Abnutzungserscheinungen. Schmutzfilter werden gereinigt und der Anlagendruck gecheckt. Zudem ist die Heizanlage zu entlüften und das Ausdehnungsgefäß zu überprüfen. Sinnvoll kann auch ein Blick darauf sein, ob die Dämmung des Wärmeverteilsystems den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes entspricht – gedämmte Leitungen vermeiden Wärmeverluste.

Schritt 3: Warmwasserbereitung prüfen
Es folgt die Überprüfung der Warmwasserbereitung, aller Zubehörteile wie Pumpen oder Filter und der elektrischen Verbindungen. Die Wartungsschritte, um die Warmwasserbereitung zu kontrollieren, sind dabei überschaubar: Es müssen lediglich die Temperatureinstellungen, Dichtheit und die allgemeine Funktionsfähigkeit geprüft werden. Darüber hinaus ist der Wärmeübertrager bei Bedarf zu entkalken.

Weitere Wartungsschritte nach Wärmepumpenart
Je nach Bauart sind beim Wärmepumpen-Service weitere Arbeitsschritte empfehlenswert:

Luft/Wasser-Wärmepumpe
Bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe sollte der Fachhandwerker die Kondensatwanne sowie die Abläufe auf Verschmutzungen oder Verstopfungen prüfen. Die Ansaug- und Ausblasöffnungen müssen ebenfalls frei sein und bei Bedarf gereinigt werden. Ebenso muss der Verdampfer auf Verschmutzungen kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden.

Sole/Wasser-Wärmepumpe
Dieser Typ Wärmepumpe nutzt die Erdwärme oder das Grundwasser als Energiequelle. Sole/Wasser-Wärmepumpen arbeiten mit hermetisch abgeschlossenen Flüssigkeitskreisläufen. Entsprechend kontrolliert der Fachhandwerker bei der Wartung auch die Filter des Heiz- und Solekreises und reinigt diese. Außerdem empfiehlt es sich, den Frostschutzgehalt der Soleleitungen zu prüfen, um Schäden durch Kälte zu verhindern.
Der Druck und das Sole-Ausdehnungsgefäß sollten ebenfalls kontrolliert und bei einem zu geringen Wert Sole nachgefüllt werden. Bei einem sehr hohen Soleverlust muss auf eventuelle Leckagen geprüft werden.
Bei Grundwasseranlagen können sich die Brunnenwasserqualität und die Wasserstände ändern – beides sollte ebenfalls kontrolliert werden. Das ist insbesondere auch bei städtischen Grundwasseranlagen wichtig: Hier können Auflagen des Landratsamts eine halbjährliche Überprüfung des Wasserstands des Grundwasserbrunnens erforderlich machen.

Online-Monitoring einer neuen Wärmepumpe
Ergänzend zur Wartung können Fachhandwerker auch Services der Hersteller nutzen, um den Betrieb und die Funktion einer Wärmepumpe monitoren zu lassen, die dafür die erforderlichen Schnittstellen mitbringt und technischen Voraussetzungen erfüllt. Ein Beispiel ist der Online CheckUp von Buderus. Die Wärmepumpe muss dazu ans Internet angeschlossen sein. Über einen Zeitraum von 45 Tagen werden Daten aufgezeichnet und Kennzahlen zur Analyse der Wärmepumpe berechnet. Dazu gehören unter anderem der COP-Wert, die Zahl der Kompressor-Starts und die Vorlauftemperatur. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, werden nur Tage mit einer durchschnittlichen Außentemperatur von maximal 12°C berücksichtigt.
Der Heizungsinstallateur erhält anschließend einen detaillierten Analysebericht mit Hinweisen auf mögliche Auffälligkeiten und Lösungsansätzen, die entweder sofort behoben oder beim nächsten Wartungstermin angegangen werden können. So lassen sich unnötige Serviceeinsätze vermeiden und Fachhandwerker gehen bei Installation und Betrieb einer Wärmepumpe auf Nummer sicher. Mögliche Fehlerquellen werden schneller entdeckt und können mit weniger Aufwand behoben werden. Das erhöht die Lebensdauer der Wärmepumpe, schützt vor zu hohen Energiekosten und ist ein wertvoller Beitrag für eine hohe Kundenzufriedenheit.

Fazit
Auch bei Wärmepumpen ist ein jährlicher Check-up auf Herz und Nieren empfehlenswert. Das beugt höheren Folgekosten im Falle eines Verschleißes oder eines unbemerkten Defekts vor und sichert den zuverlässigen Betrieb der Anlage. Der Aufwand für die Wartung einer Wärmepumpe ist überschaubar.
Ebenfalls praktisch: Wer als SHK-Fachhandwerker sichergehen will, kann sich von den Wärmepumpenherstellern bereits nach der Inbetriebnahme mittels Online-Monitoring unterstützen lassen. Dieses Monitoring ist für einige Wärmepumpenmodelle verfügbar. Das trägt dazu bei, unnötige Service-Folgeeinsätze zu vermeiden oder den nächsten Wartungstermin optimal vorzubereiten. Gibt es im Fachbetrieb personell bedingte Engpässe, können SHK-Profis bei Bedarf auch auf Wartungsangebote seitens des Herstellers setzen.

Autor: Hans-Jörg Risse, Produktmanager Sales Technical Support Wärme- und Kälteerzeuger, Buderus Deutschland

Bilder: Buderus
www.buderus.de





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