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StartseiteWissenNews„Das Modell entlastet auch die Umwelt“

„Das Modell entlastet auch die Umwelt“



„Das Modell entlastet auch die Umwelt“Bild: IKZ
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Die IKZ-Redaktion zu Gast beim SHK- und Elektro-Fachunternehmen Marc Schmitz GmbH in Köln
Vier Tage arbeiten und dann ab in ein langes Wochenende. Für die rund 70 Mitarbeiter der Firma Marc Schmitz in Köln ist das inzwischen gelebter Arbeitsalltag. Welche Erfahrungen das Unternehmen damit gemacht hat, und wie es sich im Markt aufstellt, das erfuhr IKZ-Chefredakteur Markus Sironi bei einem Besuch vor Ort.


Marc Schmitz hat sein Unternehmen 1998 gegründet und über die Jahre zu einem mittelständischen Unternehmen ausgebaut. Aktuell beschäftigt der Vorzeige-Unternehmer rund 70 Mitarbeiter. Darunter allein 14 Handwerksmeister (für SHK, Elektro und Kälte), 12 Kundendiensttechniker und 14 Auszubildende. „Viele Projektleiter haben die Ausbildung hier gemacht und sich dann weiter qualifiziert – zum Beispiel zum Meister“, sagt der Unternehmer nicht ohne Stolz.
Erste Überlegungen zur Einführung der Vier-Tage-Woche gab es bereits 2020. Ein Jahr später startete dann die Testphase. Inzwischen hat sich das System etabliert. Marc Schmitz erklärt: „Wir haben die Mannschaft in zwei Gruppen aufgeteilt, sodass wir jeweils montags und freitags 50 % der Monteure im Betrieb haben. Die anderen 50 % haben frei. An den restlichen Tagen ist die Belegschaft vollständig. Um die Zeit auszugleichen, arbeiteten die Monteure 9,5 Stunde pro Werktag, also montags bis donnerstags bzw. dienstags bis freitags, wobei eine gewisse Flexibilität durchaus möglich sei. „Wir haben etwa 40 Autos im Einsatz, 20 % weniger Fahrzeit pro Woche durch die Vier-Tage-Woche ist nicht nur für die Monteure ein Luxus. Das Modell entlastet auch die Umwelt, sagt Schmitz.“

Gute Ausbildung macht gute Monteure
Der Fachbetrieb deckt die Bereiche Heizungs-, Sanitär-, Klimatechnik und Elektroinstallation inklusive Photovoltaik ab. Ein rundes wie auch anspruchsvolles Angebot, und dementsprechend genießt das Thema Qualifizierung einen hohen Stellenwert im Unternehmen. Das fängt schon bei den Auszubildenden an. „Wir bilden aus für die Übernahme, deswegen liegt uns eine fundierte Ausbildung am Herzen“, sagt Schmitz. „Oft wird gesagt, Auszubildende fangen erst nach der Lehre an richtig zu lernen. Das ist falsch! Man muss den Jugendlichen während der Lehrzeit das entsprechende Rüstzeug an die Hand geben, damit man nachher sofort gute Monteure auf der Baustelle hat. Sie sind hier, um etwas zu lernen, nicht, um Heizkörper zu schleppen.“
Zur gezielten Förderung der Jugendlichen gehört deshalb auch ein regelmäßiger innerbetrieblicher Unterricht alle ­14 Tage für 7 Stunden über alle Gewerke. Marc Schmitz: „Ob Elektrotechniker, Anlagenmechaniker SHK oder Mechatroniker für Kältetechnik: Jeder lernt von jedem.“ Dieser Blick über den Tellerrand komme den Auszubildenden im Berufsalltag zugute.
Auf die Frage, wie man es überhaupt schaffe, in der heutigen Zeit Auszubildende zu gewinnen, antwortet Marc Schmitz selbstbewusst: „Wir haben uns einen sehr guten Ruf erarbeitet. Und durch unsere Größe fällt es uns leichter, Auszubildende zu gewinnen.“ Das sei nicht gerecht, aber so funktioniere der Markt nun mal. Zudem gäbe es noch einen anderen Grund: „Wir sind stark in der ökologischen Haustechnik. Das zieht bei den Jugendlichen.“
Natürlich gibt es auch „greifbare“ Motivationsanreize: Jeder Monteur bekommt monatlich eine Sachwertkarte in Höhe von 50 Euro. Auszubildende bekommen zudem einen E-Scooter zur freien Verfügung. Kindergartenzuschuss oder individuelle Arbeitsverträge berücksichtigen zudem die Belange jedes einzelnen Mitarbeiters.
Doch von nichts kommt bekanntlich nichts. Schmitz kümmert sich deshalb unterjährig um neue Auszubildende, bietet regelmäßig Praktika an, geht in die allgemeinbildenden Schulen und informiert über den Ausbildungsberuf. Als langjähriger Obermeister der SHK-Innung Köln hat er die Erfahrung gemacht, dass sich Unternehmen zu spät um das Thema Ausbildung kümmern. „Mehr als die Hälfte der Verträge kommt erst in den letzten zwei Monaten zu Stande. Quasi auf den letzten Drücker. Das ist zu spät.“

„Damit bin ich nicht glücklich“
Zurück zur ökologischen Heizungstechnik: 250 bis 350 Heizungsanlagen verbaut das Unternehmen jährlich, darunter in den letzten Monaten vermehrt Gasheizungen. „Die Nachfrage nach fossilen Kesseln steigt an, damit bin ich nicht glücklich, aber das ist wohl ein Versäumnis der Bundesregierung, die das Heizungsgesetz einfach unglücklich kommuniziert hat. Wir müssen die Suppe auslöffeln“, sagt Schmitz.
Viele Kunden könne er aber dennoch von den Vorteilen ökologischer Heiztechnik überzeugen. Insbesondere für die Installation von Wärmepumpen habe man inzwischen einen festen Ablauf etabliert: Vom ersten Anruf des Kunden über die Planung und Umsetzung bis hin zur ers­ten Wartung läuft alles nach einem festen Schema ab. So wird beispielsweise für die Installation ein Anhänger vorbereitet, der mit den jeweils benötigten Maschinen, Geräten und Produkten beladen und auf der Baustelle abgestellt wird. Tags zuvor werden die Laufwege im Haus mit Folie abgedeckt, sodass der Monteur direkt loslegen kann, ohne sich um diese zeitintensiven Vorarbeiten kümmern zu müssen.
Ähnlich rationell verfährt man bei Photovoltaikanlagen. „1998 habe ich bereits die erste Photovoltaikanlage gebaut. Als einer der Ersten hier im Umkreis. Heute sind es etwa 25 bis 30 Anlagen jährlich“, berichtet Schmitz. Dabei fokussiert sich sein Unternehmen im Wesentlichen auf die Installation von Wechselrichter, Speicher oder Wallbox und die Integration der Elektrik in das Gebäude. Die Module bringt ein Partnerbetrieb aufs Dach. „Dafür sind wir einfach zu teuer.“
Eine eigene Photovoltaikanlage hat der Vorzeigebetrieb indes (noch) nicht. Auf den erforderlichen Starkstromanschluss warte man bereits seit drei Jahren. Das ärgere den Unternehmer, schließlich habe er sein erstes E-Auto bereits vor 15 Jahren angeschafft; ein alter Citroën, der früher als Postauto genutzt wurde. Inzwischen befindet sich ein gutes Dutzend E-Fahrzeuge im Bestand. „Für die Ladung nutzen wir ausschließlich Ökostrom, das ist unser kleiner Beitrag“, sagt der Unternehmer, der immer noch auf einen eigenen Starkstromanschluss hofft. „Hier in Köln dauert es manchmal ein wenig länger“, sagt er mit einem Schmunzeln.
Split-Klimaanlagen oder Kühlanlagen für Industrie oder Gewerbe baut das Unternehmen ebenfalls mit eigenen Monteuren. Die Nachfrage steige, stellt der Unternehmer fest. Weniger erfreulich entwickele sich dagegen das Geschäft mit modernen Bädern. „Der Bereich ist seit Anfang dieses Jahres deutlich zurückgegangen – um bis zu 60 %“, schätzt Marc Schmitz.

Einzugsgebiet Köln und ein bisschen drum herum
Trotz der Unternehmensgröße beschränkt sich das Einzugsgebiet des Unternehmens auf Köln und einen Umkreis von 20 km. „Es gibt genug Aufträge, wir brauchen nicht weiter zu fahren.“ Längere Wege müsse er indes zurücklegen, wenn er als Gutachter aktiv sei. Bereits seit 2003 ist er in diesem Segment tätig, seit 2010 als öffentlich bestellter und vereidigter Gutachter. Wie er das neben dem Betrieb hinbekommt, wollten wir wissen. „Ich habe ein super Team, gewachsen in 25 Jahren. Das gibt mir den Luxus, die Zeit selber einteilen können.“ 15 bis 20 Gutachten erstellt Marc Schmitz jährlich.
„Wärmepumpen“, so sagt er, „machen relativ wenig Probleme, eher schon Gasanlagen aufgrund der Gasumstellung.“ Bei den Wärmepumpen-Gutachten seien die meisten Auseinandersetzungen lärmbedingt. „Wärmepumpen werden mit der Zeit lauter, durch Blätter, Verformungen der Lamellen oder Bleche. Wenn der Aufstellort nicht sauber gewählt wird, drohen nach einigen Jahren Lärmprobleme.“
Ein Zubrot sei die gutachterliche Tätigkeit indes nicht, vielmehr eine Leidenschaft. „Die Auftragslage ist sehr gut. Wir sind durch für dieses Jahr.“ Ob sich der Betrieb angesichts der guten Auftragslage und Perspektiven in den kommenden Jahren vergrößern wird, lässt Marc Schmitz offen. „Ich habe viel ins Unternehmen gesteckt, Überschüsse immer wieder reinvestiert. Keine Großprojekte mit viel Risiko, stattdessen Zug um Zug mit kaufmännischem Verstand und einer gesunden Portion Unternehmertum. Das werde ich beibehalten und zu gegebener Zeit die Weichen stellen.“ Aktuell jedenfalls sieht der Unternehmer keine Notwendigkeit dazu. „Es läuft hier im Betrieb und es läuft gut.“





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