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Innovative Technik sinnvoll verknüpft



Innovative Technik sinnvoll verknüpftBild: PRIESTEREGG Premium ECO
Bild: PRIESTEREGG Premium ECO 
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Bild: Eva Mittner 
Bild: Viessmann Werke 
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Bild: Eva Mittner 
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13. Januar 2023

Priesteregg Premium Eco Resort mit konsequent ökologischer Ausrichtung
In beeindruckender Naturumgebung begeistert das Priesteregg Premium Eco Resort mit inzwischen 18 Berg- und Premium-Chalets die Besucher seit mehr als zehn Jahren. Die Gästehäuser wirken wie ein kleines Dorf und mehrere hundert Jahre alt, sind aber durch und durch moderne Neubauten – versteckt auf einem Hochplateau unterhalb der Leoganger Steinberge. Von 2018 bis 2021 stellte man komplett auf energieeffiziente Ausrichtung aller Hotelbereiche um. Die Betreiber beziehen Energie zu 100 % aus erneuerbaren Quellen.
Gebaut nach dem Vorbild der traditionellen Sennhütten sind die Berg-Chalets seit der Eröffnung im Jahr 2009 eine Erfolgsgeschichte. Während der verschiedenen Planungsphasen und allen seither realisierten An- und Umbauten des Bergdorfs standen ökologische Ausrichtung und nachhaltige Ressourcennutzung an erster Stelle. Von Anbeginn an setzten die Eigentümer auf den Baustoff Holz in Verbindung mit vielen ergänzenden Natur-Materialien. Zudem erweiterten sie das ressourcenschonende Energiekonzept fortwährend und etablierten langfristigen Umweltschutz in Verbindung mit wirtschaftlichem Betrieb.

Repräsentativ für Nachhaltigkeit
Beauftragt für das über mehrere Bauphasen realisierte Resort wurden die Planer von W2-Architektur aus Leogang, die bereits zum wiederholten Mal die Verantwortung für die Architekturplanung übernahmen. Spannend gestaltet haben die Experten der W2-Architektur die 100 m2 große Wilderer-Villa, die einem Baumhaus ähnelt, da sich das obere Stockwerk komplett in den Baumwipfeln versteckt. Auf der Dachterrasse befindet sich das Wilderer Deck mit einem Panorama Hot-Tub, der an die Grauwassernutzungsanlage angeschlossen ist. Auch die „Villa Etaner“ ist eine ähnlich exklusive Hauseinheit mit 250 m2 Wohnfläche.
Das ebenfalls 2019 neu gebaute eingeschossige SPA Areal auf 3000 m2 hat man unterhalb der Chalets in den Hang hineingesetzt. Angeknüpft ist ein dreigeschossiger Hütten-Turm mit weiteren Saunen, Ruhe- und Massageräumen und einer Sonnenterrasse. Das Wellness-Hauptgebäude – in bewährter Holzrahmenbauweise errichtet – verschwindet überwiegend in der bestehenden Hangkante.
Beide Häuser, die SPA Bauten und alle weiteren Gebäude basieren heizungstechnisch seit der Umstellung im Jahr 2019 auf Geothermie, Luft/Wasser-Wärmepumpen, Eisspeicher und Holz­energie. Die Bauten verfügen zudem über eine Photovoltaik-Anlage und ein mit Bioflüssiggas betriebenes Kraft-Wärme-Kopplungs-System (KWK). Die verantwortlichen Fachplaner vom Unternehmen Technische Anlagen Planung T.A.P. Ges. aus dem österreichischen Zell am See konzipierten zudem ein System zur Wärmerückgewinnung (WRG). Durch installierte Wärmepumpen wird Energie aus dem Rückspülwasser der Pools und aus dem Abwasser der Hot-Tubs gewonnen und in das Heizsystem eingespeist. Den Fuhrpark hat man auf Elektrofahrzeuge umgerüstet, die bevorzugt mit dem Photovoltaikstrom der hauseigenen Anlage geladen werden.

Präziser Fahrplan
Bei all der Ursprünglichkeit steht aber ein sehr präziser Fahrplan für den energetischen Nutzen im Vordergrund. Basis hierfür bildet das Zusammenspiel von fünf verschiedenen Energieerzeugersys­temen, die die sieben natürlichen Energiequellen Luft, Sonne, Erdwärme, Eis, Abwasser, Biomasse und Biogas nutzen. Das zukunftsweisende Projekt wurde zunächst in seiner vollen Komplexität simuliert. Mittels mehrerer komplexer Berechnungsprogramme wurden vorab sowohl die aktuelle Situation als auch der mögliche zukünftige Energieverbrauch dargestellt. Die daraus resultierenden Ergebnisse stellten die Grundlage für die Dimensionierung der Energie- und Gebäudetechnik dar.
Die beteiligten Projektplaner stellten somit schon vorab sicher, dass die Stromerzeugung wirtschaftlich optimal auf den zukünftigen Bedarf abgestimmt wird. Bedarfsabhängig sind die Anlagen jederzeit erweiterungsfähig. Den Entscheidern war es wichtig, die Wärmeerzeugung so auszulegen, dass sie so klein wie irgend möglich, aber auch so groß wie nötig in ihrer Leistungsfähigkeit dimensioniert wird. Insgesamt waren in diesen Prozess mehr als 20 Gebäudetechnik-Experten eingebunden.
Neben der Herausforderung an hohen Investitionskosten für die Betreiber stellte es sich als zusätzliche große Aufgabe heraus, die einzelnen Wärmeerzeuger, Wärmequellen und Energieabnehmer effizient zu steuern. Ein Monitoring-System zur permanenten Optimierung wurde inzwischen etabliert. Alle Energieerzeuger stammen von der Viessmann Group. Neben dem Haustechnikplaner und dem Anlagenbauer wurde auch seitens der Firma Viessmann ein eigener Projektleiter für die gesamte Bauphase abgestellt.

Sieben Energie-Quellen
Die Wärmegewinnung aus der Luft wird über drei Luft/Wasser-Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 50 kW (Baureihe Vitocal 300-A) umgesetzt. Zusätzlich können die Sole/Wasser-Wärmepumpen (Baureihe 350-G) über einen Rückkühler ebenfalls die Energiequelle Luft nutzen. Hier können Leistungen bis zu 110 kW erreicht werden, jedoch erst bei Lufttemperaturen größer 10 °C. Während die Wärmepumpen Energie aus der Umgebungsluft ziehen, werden diese gleichzeitig über die Photovoltaik-Anlage mit Strom versorgt. In Kombination mit den Wärmequellen Abwasser und Eisspeicher erfolgt eine kontinuierliche Gewinnung von Umweltenergie. Dadurch werden vor allem in der Übergangszeit die optionalen geothermischen Tiefenbohrungen nicht beansprucht. Im Bedarfsfall wird die Erdwärme über die beiden Sole/Wasser-Wärmepumpen genutzt. Ein besonderes Highlight stellt das integrierte Eisspeicher-System dar. (siehe ganz unten).

Wärme aus der Erde (Tiefenbohrungen)
Ein weiterer Meilenstein für das Ziel der Gastgeber ist die effektive Erdwärmenutzung: Insgesamt 12 Bohrungen in tiefere Bodenschichten mit je 140 m Tiefe wurden für die Ausnutzung der Geothermie ausgeführt. Zur Effizienzsteigerung können die Erdwärmepumpen im Bedarfsfall auf einen Rückkühler umschalten, denn die Tiefenbohrungen sollen grundsätzlich nicht über Gebühr beansprucht werden. Die Belastung der Tiefenbohrungen ist auf ca. 2200 h pro Jahr beschränkt.

Abwasser-Wärmepumpe
Die Abwasser-Wärmepumpe verwertet die Energie des Grauwassers, das aus den Pools oder den Heißwasser-Pots abfällt. Zusätzlich wird durch dieses System im Bedarfsfall Energie aus herkömmlichen Quellen wie der Tiefenbohrung genutzt, und zwar immer dann, wenn die entsprechende Abwasser-Energie verbraucht ist.

Blockheizkraftwerk, Photovoltaik und Pelletkessel
Das Blockheizkraftwerk (BHKW) wandelt Bio-Flüssiggas in elektrischen Strom um und erzeugt dabei Strom und Abwärme. Die thermische Energie daraus wird in einem Pufferspeicher „geparkt“. Das Herzstück für die Versorgung mit Elektrizität ist jedoch die Photovoltaikanlage mit ca 130 kWp – (über 400 Module).
Zwei Holzpelletkessel mit 300 und 150 kW Leistung ergänzen das System. Sie kommen vorrangig zur Deckung von Spitzenlasten, bei hohen benötigten Temperaturen und in der Winter-Saison an sehr kalten Tagen und Wochen zum Einsatz. Drei Niedertemperatur-Wärmespeicher sowie zwei Hochtemperatur-Wärmespeicher (80 °C) sind ebenfalls in das Konzept integriert. Das BHKW speist in die Hochtemperatur-Wärmespeicher ein.
Inzwischen ist das gesamte Resort stromautark bzw. im Energieplus. Die Menge des durch die eigenen Energiesys­teme erzeugten Stroms, überschreitet den Jahresstrombedarf des Resorts. Kurzfris­tige Verbrauchsänderungen und mögliche Spitzenlasten für Pool­erwärmung werden mit einem 25.000-l-Puffersystem abgedeckt. Dadurch ist jederzeit gewährleistet das es keinerlei Komfort-Einbußen bei hohen Verbräuchen gibt. „Wir haben darauf geachtet das die verhältnismäßig trägen Bio­masseenergiesysteme nur im Winterbetrieb benötigt werden.“ erläutert Thomas Pesendorfer, Vertriebs- und Planungsingenieur und verantwortlicher Projektleiter für die Energiesysteme seitens der Viessmann Group.

Monitoring: Ineinandergreifende Steuerung der Systeme
Zur laufenden Verbesserung und fortwährenden Leistungssteigerung aller technischen Anlagen hinsichtlich Funktion und Energieverhältnisse werden die Ener­gieverbräuche und alle Betriebssituationen fortwährend überwacht, abgebildet und ausgewertet. Das Monitoring-System stellt alle Anlagen- und Wartungskonstellationen mit den entsprechenden Leis­tungsdaten dar. Ungünstige Verbrauchssituationen werden umgehend entdeckt und verbessert. Eine Fernüberwachung mit 24-Stunden-Dienst gewährleistet darüber hinaus ein schnelles Eingreifen im Falle einer Störung.

Schlussbemerkung
Das Projekt war nominiert für den „Energy Globe“-Award, einen weltweit renommierten Umweltpreis und wurde prämiert als Sieger beim „Materialica“-Award 2021 der Fachmesse eMove360° in der Nachhaltigkeits-Kategorie CO2-Effizienz.

Autorin: Eva Mittner,freie Journalistin
www.priesteregg.at
www.viessmann.de


Eisspeicher im Priesteregg
In den beiden Eisspeichern sind jeweils zwei Wärmetauscher installiert. Einer davon entzieht dem Speicher Energie, der andere führt ihm Wärme zu – je nach Bedarf. Eine Wärmepumpe entzieht aus den Speichern Energie, um diese an das Heizsystem abzugeben. Die Eisspeicher werden sowohl durch die umgebende Erdwärme als auch über die Solarabsorber regeneriert.
Die unterirdischen Wassertanks können bis zu 80% vereisen. Wenn wieder genug Zufuhr aus der Umwelt zur Verfügung steht werden sie wieder verflüssigt. Auf diese Weise ergibt sich ein laufender Kreislauf von Vereisung und Regenation während Ener­gie an das System abgegeben wird. Der besondere Effekt in diesem System ist die sogenannte Kris­tallisationsenergie, spezifisch auch als „latente Wärme“ bezeichnet. Diese wird aufgenommen oder abgegeben wenn ein Stoff seinen Aggregatzustand ändert. Um diese Veränderung des Aggregatzustandes zu erreichen, wird beispielsweise in etwa so viel Energie verwendet wie nötig ist, um Wasser von 0 auf 80 °C zu erwärmen. Besteht ein Überschuss an Umweltenergie kann sich die Wärmepumpe auch direkt aus den Luftabsorbern bedienen und die Wassertanks nicht unnötig zu vereisen.





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