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StartseiteWissenNewsSHK-Unternehmen verzahnt online mit offline
Der Betrieb Hermann Becker GmbH & Co. hat ein zweites Standbein gegründet, das Synergien ermöglicht: einen Onlineshop für Premiumbäder
Online-Handel: Ein Thema, das auch den SHK-Betrieb Hermann Becker in Brilon (Nordrhein-Westfalen) begleitet. „Wir haben mit einer unternehmerischen Idee darauf reagiert“, sagt Geschäftsführer Ralf Becker. Er gründete gemeinsam mit Matthias Hagedorn einen Onlineshop für Premiumbäder mit dem Namen b-Cube – ein eingetragener Fachgroßhandel für die Haustechnik.
Rückblick: Als die ersten Onlinehändler Produkte der Sanitärbranche
als Wachstumsmarkt entdeckten, wollte Ralf Becker nicht tatenlos
zusehen, sondern selbst Initiative ergreifen. Er stellte sich die Frage,
wie er dem stetig wachsenden Trend des Internets auf Dauer begegnen
kann. So entstand 2008 das Geschäftsmodell b-Cube, das Ralf Becker und
Matthias Hagedorn gerne als „Flagship-Store“ für die Markenindustrie“
bezeichnen. Denn der Fokus sollte ausschließlich auf Marken
branchenbekannter Hersteller gelegt werden – und nicht auf Haus- oder
Eigenmarken verschiedener Großhändler oder Einkaufskooperationen. „Mit
diesem Modell können wir wachsen“, waren sich Becker und Hagedorn schon
seinerzeit einig.
2008 und 2009 fuhren die beiden Sauerländer dann
kreuz und quer durch Deutschland und stellten den Marketingabteilungen
großer Sanitärhersteller ihr Konzept vor. Tenor: Die Cubes (Kojen in der
Ausstellung) sind das Symbol für die Idee, sich als Flagship-Store und
Kompetenzcenter der Markenindustrie darzustellen. Die Marken können sich
auf einer großen Fläche mit einem eigenen Studio präsentieren. „Mit dem
Mut für dieses neue Geschäftsmodell sind wir auf offene Ohren
gestoßen“, erzählt Matthias Hagedorn. Schon im Herbst 2010 wurde ein
neues Unternehmensgebäude eröffnet, folglich konnte b-Cube durchstarten.
Das b steht indes für Becker, Bad und den Ort Brilon im
Hochsauerlandkreis, das Wort Cube ist angelehnt an die kubische, also
geradlinige und schnörkellose Bauweise.
Multichanel-Händler
Grundlage für das
Geschäftsmodell b-Cube ist es, als Multichanel-Händler aufzutreten –
also sowohl im stationären als auch im Online-Handel. Anfangs habe
b-Cube vor allem Privatkunden angesprochen, mittlerweile sei der Anteil
gewerblicher Kunden auf 25 % gestiegen, berichtet Hagedorn. In den
nächsten zwei Jahren soll diese Quote auf 50 % anwachsen, so das Ziel.
Und wer sind die sogenannten Geschäftskunden? „Installateure oder auch
technische Innenausbauer, die sich immer mehr dem Bereich Bad zuwenden“,
erzählt Ralf Becker. Sie kommen nicht nur aus Deutschland, sondern aus
ganz Europa und sogar aus Teilen Asiens.
Das Portfolio von b-Cube
umfasst heute ein ganzes Spektrum an Leistungen: angefangen von der
Produktkatalogisierung im Onlineshop, einer 1500 m2 großen
Bad- und Fliesenausstellung in Brilon, verschiedenen Planungsmodulen für
z. B. Endkunden bis hin zur innenarchitektonischen Gesamtlösung und
Realisierung im Innenausbau.
Den stetigen Anstieg an Geschäftskunden
erklärt Matthias Hagedorn zum einen mit der Fokussierung auf
Herstellermarken. „Wir vermitteln keine Exoten, sind kein Bauchladen und
kein Mega-Kaufhaus.“ Zum anderen würden die Geschäftspartner nicht nur
eine Einkaufsquelle suchen, sondern auch qualifizierte technische
Beratung wünschen. Hier könne b-Cube mit planerischem, technischem und
logistischem Know-How punkten. Und wie läuft das Onlinegeschäft?
„Dynamisch mit fortwährenden Zuwächsen“, sagt Hagedorn. Ein weiterer
Vorteil nach Auskunft der beiden Geschäftsführer: Obwohl Handel und
Handwerk ganz klassisch getrennt werden, profitiere das SHK-Unternehmen,
also die Hermann Becker GmbH & Co. KG, durch b-Cube. „Die Synergien
zwischen stationärer Ausstellung und Online-Shop stellen einen echten
Mehrwert dar und sind ein wesentlicher Bestandteil des
Geschäftsmodells.“
Veränderungsprozesse bewältigen, Wachstum generieren
Nicht
nur das Online-Verhalten der Nutzer wird komplexer, auch das World Wide
Web selbst unterliegt einem dynamischen Prozess. Genau darin liegen
nach Ansicht von Matthias Hagedorn die Herausforderungen der Zukunft für
die Online-Plattform b-Cube: zum einen, den technischen
Veränderungsprozessen im Internet standzuhalten und sich gleichzeitig
auf das neue Nutzer- und Kaufverhalten einzustellen, zum anderen
Wachstum zu generieren. Das ist laut Hagedorn wichtig, um dauerhaft eine
bedeutende Rolle im schnelllebigen Onlinemarkt zu spielen. „Auch
deswegen ist es gut, dass wir ein Konzept der Synergie zwischen
stationären Leistungen und dem Onlinegeschäft haben und sowohl Privat-
als auch Geschäftskunden bedienen.“
Junge Menschen über Perspektiven aufklären
Für
den SHK-Betrieb Becker – und da unterscheidet er sich kaum von anderen
Handwerksunternehmen in Deutschland – ist das Personal das beherrschende
Zukunftsthema. Fachkräfte zu finden und ein gutes Personalmanagement zu
gewährleisten, sieht Ralf Becker als eminent wichtig an. Eine Hürde
stelle zudem die zunehmende Bürokratisierung dar. „Diese Hindernisse
sind teilweise unzumutbar und mit gesundem Menschenverstand nicht mehr
zu begründen.“ Er habe oft das Gefühl, dass er sich um Angelegenheiten
kümmern müsse, die mit seiner eigentlichen Arbeit – dem SHK-Handwerk –
nicht mehr viel gemein hätten.
Sorgen bereitet darüber hinaus die
sinkende Zahl an jungen Menschen, die sich für das Handwerk
interessieren. Im SHK-Betrieb Becker werden zwar noch zwei Azubis pro
Jahr ausgebildet, wie lange diese Anzahl aber noch aufrechterhalten
werden kann, ist ungewiss. Je mehr Real- und Hauptschulen von der Fläche
verschwinden, desto schwerer sei es, Nachwuchs für das Handwerk zu
finden, sagt Ralf Becker: „Dabei sind die Perspektiven ausgezeichnet.“
Ein gut ausgebildeter Monteur bekomme einen ordentlichen Lohn, Urlaubs-
und Weihnachtsgeld, im Betrieb Becker in Brilon würden zudem
Sonderprämien gezahlt. Das Image des SHK-Handwerks sei deutlich besser
als sein Ruf. Becker: „Und genau das müssen wir den jungen Leuten
vernünftig vermitteln.“
Bilder: IKZ
Daten und Fakten
Über das Unternehmen Becker in Brilon (Nordrhein-Westfalen) berichten Alexander Bange und Detlev Knecht.
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