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StartseiteThemenHeizungstechnikOptimierung der Wasseraufbereitung in Heizungs- und Kühlwassersystemen

Optimierung der Wasseraufbereitung in Heizungs- und Kühlwassersystemen



Optimierung der Wasseraufbereitung in Heizungs- und KühlwassersystemenBild: UWS Technologie GmbH

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Im Zuge der Renovierung und Erweiterung des „Rode Kruis“ Krankenhauses (RKZ) in Beverwijk, Niederlande, wurde die technische Infrastruktur des Krankenhauses umfassend modernisiert. Das Krankenhaus, bekannt für seine hohe medizinische Kompetenz, integrierte ein neues Gebäude und ein modernes Change-Over-System, das die bestehenden Systeme für Zentralheizung (CV) und gekühltes Wasser (GKW) miteinander verband.

Während der Bauarbeiten wurden erhebliche Verunreinigungen in beiden Kreislaufsystemen festgestellt, insbesondere Magnetit-Ablagerungen, die zu schwarzem und verschmutztem Wasser führten. Diese Ablagerungen bedrohten die Effizienz und Langlebigkeit der neuen Komponenten. Das Heizsystem ist an ein Nahwärmenetz angeschlossen, das Anlagenvolumen betrug 5 m3 mit einem Pufferspeicher von 4.000 Litern. Da es in den Niederlanden keine vorgeschriebenen Normen wie VDI gibt, richten sich SHK-Betriebe oder Aufbereitungsdienstleister dort immer öfter nach entsprechenden Normen, da diese auch von den Anlagenherstellern in den Garantiebedingungen gefordert werden. Der UWS Dienstleister HEATpower24 richtet sich ganz klar nach diesen Vorschriften. Die Analyse des Heiz- und Kühlwassers nach VDI 2035 bzw. VDI 6044 zeigte, dass die Leitfähigkeit in beiden Systemen die geforderten Werte überschritt, was auf potenziell schädliche Ablagerungen und Korrosion hinweist. Zudem war die Gesamthärte im Heizungswassersystem über dem empfohlenen Wert. Auch der Chloridgehalt war laut ÖNORM und SWKI zu hoch.


Analyse der Wasserqualität vor der Aufbereitung

Heizungswassersystem (CV):

  • Gesamthärte: 0,4 °dH (zu hoch, gemäß VDI 2035 < 0,3 °dH)
  • pH-Wert: 8,4 (innerhalb der geforderten Werte)
  • Leitfähigkeit: 585 µS/cm (zu hoch, < 100 µS/cm)
  • Chloride: 50 mg/l (zu hoch, < 30 mg/l)
  • Gelöstes Eisen: 0,2 mg/l (akzeptabel)

Kühlwassersystem (GKW):

  • Gesamthärte: 0,5 °dH (innerhalb der geforderten Werte)
  • pH-Wert: 8,5 (innerhalb der geforderten Werte)
  • Leitfähigkeit: 462 µS/cm (zu hoch, < 100 µS/cm)
  • Chloride: 50 mg/l (zu hoch, < 30 mg/l)
  • Gelöstes Eisen: 0,2 mg/l (akzeptabel)

Messwerte im Heizwasserkreislauf
Bild: UWS Technologie GmbH

Vorgehensweise und Lösungen

Zur Lösung der identifizierten Probleme wurde zunächst das mobile Filtrationsgerät Heaty Filtra Advanced No. 2 in einer Bypass-Schaltung installiert, um mit dessen integriertem Dualfilter MAGella twister10 Magnetit-Ablagerungen und andere Schmutzpartikel zu entfernen. Der Magnetitfilter mit einer Magnetstärke von 11x 12.000 Gauß entfernte effektiv die schwersten Ablagerungen und magnetischen Schwebstoffe. Der Feinstfilter mit einer Filterleistung von bis zu 1 µm sorgte für die Reinigung von allen nichtmagnetischen Schwebteilchen.

Dauerhaft sauberes Wasser

Nach der Filtration der beiden Anlagen wurde im Heizkreislauf am Rücklaufverteiler der Druckhaltung ein stationäres Aufbereitungsgerät installiert. Das zweite Aufbereitungsgerät wurde am Vorlauf der Kälteleitung montiert. Auf Grund der Anlagengröße wurden zwei Heaty Racun 300 Advanced Plus verbaut. Deren leicht zu bedienende, große Touch-Displays ermöglich eine komfortable Einstellung aller wichtigen Parameter, inkl. Anzeige der Betriebszustände. Grenzwerte für Leckageschutz (z.B. max. Nachspeisemenge) und Leitfähigkeit sind frei wählbar. Die Umwälzleistung im Bypass-Betrieb ist von 1.800 bis 7.200 l/h dank des integrierten Volumenstromsensors einstellbar.

Das Wasser wird gleichzeitig filtriert und aufbereitet
Bild: UWS Technologie GmbH

Auch das Wasser im Kühlkreislauf muss aufbereitet werden
Bild: UWS Technologie GmbH

Der Racun 300 Advanced Plus überwacht das Wasser permanent und bereitet dann bei Bedarf automatisch auf. Über eine speziell entwickelte Steuerung erkennt der Heaty Racun, wenn die Leitfähigkeit ansteigt, sprich wenn eine Gefährdung der Wasserqualität vorliegt. Sobald dieser Fall eintritt, öffnet ein Ventil zum fest installierten Compositebehälter und die Aufbereitung des Wassers erfolgt, bis der voreingestellte Leitfähigkeitswert von 80 µS oder der selbst gewählte Wunschwert erreicht ist. Anschließend schließt das Ventil wieder. Nach frei einstellbaren Kontrollzyklen überprüft der Racun 300 Advanced Plus das Anlagenwasser, in diesem Fall läuft er 15 Stunden am Stück und macht dann 5 Stunden Pause. So erhält man eine Verschiebung über den Tag, wann das Anlagenwasser gereinigt und gleichzeitig kontrolliert oder aufbereitet wird. Sollte sich die Leitfähigkeit erneut erhöht haben, beginnt der Prozess von vorne. Der Vorteil: Die Anlage läuft während der Aufbereitung ununterbrochen weiter, wodurch keine Beeinträchtigung der Heiz/Kühlanlage stattfindet. Die integrierte Nachspeisung sorgt dafür, dass immer genügend Ergänzungswasser zur Verfügung steht.

Der eingebaute Magnetflussfilter läuft ebenfalls im Bypass-Modus und entfernt zusätzlich magnetische Partikel aus der Anlage. Somit kann der Festeinbau eines solchen Filters entfallen, wodurch insbesondere bei größeren Anlagen mit Querschnitten von mehr als DN 50 hohe Kosten eingespart werden können. Darüber hinaus verfügt der Heaty Racun 300 Advanced Plus über einen 1µm-Feinfilter, wodurch auch kleinste, nichtmagnetische Partikel aus dem Wasser entfernt werden. Die erweiterte Verrohrung auf durchgängig 1“ lässt die oft erforderlichen hohen Volumenströme problemlos zu. Ein Differenzdruckmesser vor und nach der Filterung zeigt dem Kunden an, wenn der Filter gereinigt werden muss. Die Kapazität der Kartusche hingegen wird über die Leitfähigkeitsmessung in der Steuerung überwacht. Ein weiterer entscheidender Vorteil zugunsten der Sicherheit ist der eingebaute Leckageschutz, welcher einen unkontrollierten und übermäßigen Eintritt des Ergänzungswassers ins System ausschließt: Über einen Impulswasserzähler wird die Nachspeisewassermenge erfasst, welche über die Steuerung eingestellt werden kann. Die Überschreitung des Grenzwertes wird durch einen Alarm auf dem Display signalisiert und gegebenenfalls an die Gebäudeleittechnik übermittelt. Sollte dieser Grenzwert überschritten werden, schließt das Ventil, um die Anlage zu schützen. Der Racun 300 Advanced Plus kann auch die Druckhaltung übernehmen, wenn ein MAG eingebaut ist. Hier kann in der Steuerung maximaler und minimaler Druck eingegeben und bei welchem Druck Wasser nachgespeist werden soll. Das Nachspeisewasser wird direkt über die Kartusche geführt, somit ist gesichert, dass nur aufbereitetes Wasser nachgespeist wird.

Nach Anschluss eines Racun startet zunächst die Filtration
Bild: UWS Technologie GmbH

Während der Aufbereitung durchfließt das Kreislaufwasser die Mischbettharzkartusche mit Vadion pH-Control
Bild: UWS Technologie GmbH

Ergebnisse und Vorteile

Die Installation der Heaty Racun 300 Advanced Plus Systeme brachte folgende Vorteile:

  • Verbesserte Wasserqualität: Die Wasserwerte werden kontinuierlich optimiert, der Chloridgehalt reduziert, die Leitfähigkeit wird auf ein unbedenkliches Niveau gesenkt, was Korrosion und Ablagerungen entgegenwirkt. Der pH-Wert wird angepasst und stabilisiert. Dafür sorgt das einzigartige UWS Mischbettharz Vadion pH-Control.
  • Effizienzsteigerung: Durch die verbesserte Wasserqualität wird die Effizienz der Heiz- und Kühlsysteme erhöht.
  • Längere Lebensdauer der Anlagen: Die Reduzierung von Korrosion und Ablagerungen trägt zur Langlebigkeit der technischen Komponenten bei.
  • Wartungsfreundlichkeit: Die kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Wasserqualität reduziert den Wartungsaufwand und die Ausfallzeiten.

Bedeutung der Wasseraufbereitung

Die Erfahrungen aus dem Projekt im „Rode Kruis“ Krankenhaus unterstreichen die Bedeutung einer professionellen Wasseraufbereitung, insbesondere in einem Land wie den Niederlanden, wo es bisher keine bindenden Richtlinien für die Wasserbehandlung in Heizungsanlagen gibt.
UWS Technologie und HEATpower24 engagiert sich aktiv dafür, das Bewusstsein für die Bedeutung der Wasseraufbereitung zu stärken und hochwertige Lösungen anzubieten.

Fazit

Das Projekt im „Rode Kruis“ Krankenhaus beweist, dass die richtige Wasseraufbereitung entscheidend ist, um die Betriebssicherheit und Effizienz moderner Heiz- und Kühlsysteme zu gewährleisten. Die durchgeführten Maßnahmen sorgten nicht nur für eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität, sondern trugen auch zur nachhaltigen Nutzung der technischen Anlagen bei. Ein weiterer positiver Effekt ist die verbesserte Systemeffizienz.





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