Zurück zu Kälte-Klima-Lüftung
 
× Startseite

Einstellungen | Mein Account
IKZ select Logo
Suchen          Support & Kontakt       Mein Account
IKZ select Logo

Lieber Gast, um alle Inhalte sehen zu können, müssen Sie angemeldet sein! Jetzt registrieren oder einloggen.

StartseiteThemenKälte-Klima-LüftungSind dezentrale Lüftungssysteme die bessere Wahl?

Sind dezentrale Lüftungssysteme die bessere Wahl?



Sind dezentrale Lüftungssysteme die bessere Wahl?Helios Ventilatoren
Helios Ventilatoren 
Helios Ventilatoren 
Helios Ventilatoren 
Helios Ventilatoren 
Helios Ventilatoren 
Helios Ventilatoren 
Helios Ventilatoren 

8. November 2023

Eine Entscheidungshilfe für Installateure und Planer

Jedes neue Wohngebäude und jede sanierte Wohnung sollte damit ausgerüstet sein: mit einer Anlage zur kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung (KWL). Aktuell sind selbst in Neubauten dezentrale Anlagen besonders gefragt, denn sie gelten als günstiger, platzsparender und leichter zu installieren – also die optimale Lösung für jedes Bauvorhaben?

Spätestens, seitdem eine luftdichte Bauweise zwingend vorgeschrieben ist, ist die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung (KWL) ein großes Thema geworden. Zum einen, um die notwendige Lüftung zum Feuchteschutz zu gewährleisten und zum anderen, um Energie einzusparen. Denn durch die Wärmerückgewinnung wird ein Großteil der bereits aufgewandten Energie durch den Wärmeübertrager zurückgewonnen.

Zentral oder dezentral?

Gerade in Zeiten der Energiekrise befassen sich deshalb aktuell besonders viele Bauherren mit diesem Thema und wenden sich mit der Fragestellung nach dem optimalen System an ihre Fachplaner und Installateure. Zur Auswahl stehen dabei zentrale oder dezentrale Lösungen. Dezentrale Lüftungsgeräte werden raumweise eingesetzt. Sie sorgen für eine kontrollierte Lüftung in dem Raum, in dem sie installiert sind. Die Besonderheit einer wohnungszentralen KWL-Anlage liegt dagegen darin, dass ein Gerät – z. B. vom Abstellraum aus – alle Räume der Wohneinheit mit frischer Luft versorgt bzw. deren verbrauchte Abluft absaugt.

Der Lüftungshersteller Helios Ventilatoren bekommt aktuell bei seinen Fachseminaren zum Thema „Kontrollierte Wohnraumlüftung“ hautnah mit, dass jedoch auch Fachleute verunsichert sind: Noch vor ein paar Jahren wurden Einzelraumlüftungsgeräte ausschließlich bei Sanierungen von bestehenden Gebäuden eingebaut. Zentrallüftungsanlagen hingegen waren durch ihre zahlreichen Komfortfunktionen sowie durch den hohen Wärmerückgewinnungsgrad die perfekte Lösung für Neubauten. Aufgrund des technischen Fortschritts sieht die heutige Situation anders aus. Inzwischen befinden sich die dezentralen Anlagen auch bei Neubauprojekten im Aufwind.

Diesen Trend zeigen auch die vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) veröffentlichten Zahlen zur „Marktentwicklung 2022“ auf. So konnte der Absatz dezentraler Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung in Neubau- und Sanierungsprojekten um 4 % zulegen (auf 255 000 Geräte), wogegen der von zentralen Lösungen 5 % geringer ausfiel (auf 49 000 Geräte). Ganz ähnlich hatten sich die Marktzahlen schon im Jahre 2021 dargestellt.

Können Fachplaner und Installateure ihren Kunden nun pauschal eine dezentrale Lüftung empfehlen? Eher nein, denn nach wie vor gilt: Welches Lüftungssystem zum jeweiligen Bauvorhaben passt, hängt von den Wünschen der Kundschaft und den Gegebenheiten vor Ort ab. Diese Anforderungen sind abzuklären, bevor mit einer durchdachten Planung begonnen werden kann, welche wiederum ganz klar am Anfang der Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen zu stehen hat. Dabei sind besonders die folgenden Aspekte zu beachten:

1. Funktionsweise

Steht nur wenig Platz für eine Lüftungsanlage zur Verfügung, bieten sich die dezentralen Lösungen an, da diese kein Luftverteilsystem benötigen. Stattdessen kommt in jedem zu belüftendem Raum ein separates Lüftungsgerät zum Einsatz, das direkt an der Außenwand installiert wird. Innen liegende Räume, wie Bäder oder WCs, können somit lüftungstechnisch nicht direkt erreicht werden. Verschiedene Systeme bieten jedoch auch für diese Situationen eine Lösung: Die Kombination von Abluftanlagen und Wärmerückgewinnungsgeräten. Die Steuerung der in den Wohn- und Schlafräumen positionierten Lüftungsgeräte ist mit den Abluftventilatoren verbunden und reagiert, sobald der Abluftventilator aktiv wird, mit der Änderung der Betriebsart des Lüftungsgerätes. Die Geräte schalten beispielsweise automatisch auf Zuluftbetrieb und versorgen somit den Abluftventilator mit der notwendigen Außenluftmenge. Dadurch ist eine ausgeglichene Luftbilanz in der gesamten Wohnung gewährleistet.

Bei der Zentrallüftung versorgt ein zentral platziertes Lüftungsgerät mittels Luftleitungen für die Be- und Entlüftung aller Räume. Dabei strömt die im Lüftungsgerät gefilterte und erwärmte Außenluft über die Zuluftleitung in die Wohn- und Schlafräume. Zeitgleich wird die verbrauchte Luft aus Küche, Bad und WC über Abluftleitungen zum Lüftungsgerät geführt, im Wärmeübertrager zur Erwärmung der Frischluft genutzt und anschließend über die Fortluftleitung ins Freie gebracht. Die spezielle Konstruktion des Wärmeübertragers verhindert hierbei wirksam das Vermischen der Ab- mit der Zuluft. Ein nachrüstbarer F7-Filter im Zuluftstrom kann zudem Feinstaub und Pollen zurückhalten, wovon besonders Allergiker profitieren.

2. Installationsaufwand

Wird eine Lüftungsanlage für einzelne Räume geplant, beschränkt sich der Installationsaufwand auf das Einsetzen der dezentralen Lüftungsgeräte in die Außenwand. Je Lüftungsgerät ist eine Kernbohrung und eine 230V-Stromversorgung vorzubereiten. Danach ist die Montage der Lüftereinheit schnell und einfach in wenigen Schritten erledigt. Die Positionierung, und damit auch die Raumdurchströmung, sind abhängig von den zur Verfügung stehenden Außenwandflächen – auch der Planungsaufwand hält sich also sehr in Grenzen.

Bei dezentralen Lüftungssystemen gilt es jedoch einen wichtigen Aspekt zu beachten: Dezentrale Lüftungsgeräte, die nach dem Prinzip der reversiblen Lüftung funktionieren, müssen immer als Gerätepaar eingesetzt werden. Der Reversierbetrieb bedeutet, dass sich die Zu- und Abluftphasen abwechseln. In der Abluftphase nimmt der Keramik-Wärmespeicher die Wärme der Raumluft auf und speichert diese. Im anschließenden Zuluftbetrieb wird die frische Außenluft durch den Keramikspeicher geleitet und nimmt dessen Wärme auf, um so vorgewärmt in die Wohnräume zu strömen. Deshalb sind mindestens zwei Geräte je Funktionseinheit notwendig. Phasenversetzt sorgt ein Lüfter für Zuluft, während der andere die Abluft nach außen fördert. Nach einer definierten Zeit wechselt die Drehrichtung der Geräte.

Im Vergleich zu den dezentralen Lüftungssystemen ist die Planung zentraler Lüftungsanlagen etwas anspruchsvoller, allerdings bieten viele Hersteller Auslegungstools an, die hierbei unterstützend zur Seite stehen. Beispielweise bietet Helios Ventilatoren mit der kostenlosen Online-Software „KWLeasyPlan“ die Möglichkeit, eine komplette KWL-Anlage schnell, sicher und normgerecht auszulegen. Ein großer Vorteil im Vergleich zu den dezentralen Lösungen ist es, dass die Zu- und Abluftelemente für eine einwandfreie Raumdurchströmung optimal – und unabhängig von den zur Verfügung stehenden Außenwänden – positioniert werden können.

3. Kosten

Die tatsächlichen Kosten hängen stark von den geforderten Luftmengen ab. Sollen mit einem dezentralen Gerät nur einzelne Räume be- und entlüftet werden, ergibt sich ein Kostenvorteil: Aufgrund der geringen Anzahl von Lüftungsgeräten bleiben die Material- und Arbeitskosten auf einem niedrigen Niveau.

Steht die DIN-konforme Betrachtung der gesamten Wohneinheit im Vordergrund, relativiert sich der Kostenunterschied zur Zentralanlage. Daher empfiehlt es sich, für beide Arten die Kosten zu kalkulieren und gegenüberzustellen.

4. Regelung

Derzeit nehmen Hersteller eine zunehmende Nachfrage nach einer bedarfsgerechten Lüftung wahr. Das heißt, dass sich die Luftvolumenströme automatisch dem tatsächlichen Bedarf in der Wohneinheit anpassen. Je nach Belegung und Nutzung werden die Luftmengen erhöht oder reduziert und somit den Anforderungen angepasst. Dadurch stehen die vier einzelnen Lüftungsstufen nach der DIN 1946 Teil 6 (Lüftung zum Feuchteschutz, Reduzierte Lüftung, Nenn- und Intensivlüftung) gar nicht mehr so stark im Fokus. Sowohl die dezentralen als auch die zentralen Lösungen bieten hier die Option, zusätzliche CO2-, Mischgas- (VOC) oder Raumluftfeuchte-Sensoren anzuschließen und somit einen vollautomatischen, bedarfsgesteuerten Betrieb zu gewährleisten.

5. Akustik

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Planung eines Lüftungssystems ist die Akustik. Hierbei spielt besonders die Positionierung der dezentralen Lüftungssysteme eine große Rolle, da sich der Ventilator – systembedingt – im Raum befindet.

Das Thema Außenlärm ist ein weiterer Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Zwar bieten die dezentralen Lüftungsgeräte im Vergleich zur Fensterlüftung einen höheren Schallschutz, jedoch muss berücksichtigt werden, dass auch der Außenschall seinen Weg durch die Öffnung in der Wand findet. Hier spielt die zentrale Wohnraumlüftung eine ihrer Stärken aus. Da das zentrale KWL-Geräte in einem untergeordneten Raum, beispielsweise einem Abstellraum, platziert wird, ist der Geräteschall im Rest der Wohnung nicht wahrnehmbar. Außenwanddurchführungen werden dann nur noch für die Außen- und Fortluftleitungen benötigt.

Fazit

Zwar ist der Absatz dezentraler Lüftungssysteme aktuell deutlich gestiegen, aber auch Zentrallösungen verfügen über Vorzüge, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Deshalb gilt nach wie vor: Für jedes Objekt sollte grundsätzlich individuell entschieden werden, welches System die passendere Alternative darstellt. Voraussetzung hierfür ist eine fach- und normgerechte Planung sowie die Berücksichtigung aller technischen Voraussetzungen und Komfortwünsche der Bewohner.

Einen Königsweg für alle Arten von Gebäuden gibt es nicht. Vielfältige Serviceleistungen, wie spezielle KWL-Fachseminare und Praxisworkshops sowie die Unterstützung durch bewährte Planungssoftware können bei der Auslegung, Planung und Installation jedoch maßgeblich helfen.

Autor: Wilfried Löffler, Produktmanager Bereich KWL bei Helios Ventilatoren GmbH + Co KG

Bilder: Helios Ventilatoren

www.heliosventilatoren.de





Verwandte Artikel



Neue Normen für Wohnungslüftung

Neue Normen für Wohnungslüftung 5. Februar 2020

DIN 1946-6 und DIN 18017-3 erscheinen in Neufassung. Ein Webinar der IKZ-ACADEMY informiert über die Neuerungen Im Dezember 2019 ist...
Weiterlesen

Wohnraumlüftung nach neuer Norm

Wohnraumlüftung nach neuer Norm 27. März 2020

Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Instandhaltung von Wohnungslüftungssystemen nach Neufassung von DIN 1946-6 Zum Jahreswechsel 2019/2020 ist die DIN 1946-6...
Weiterlesen

Zuluft- und Abluftvolumenstrom auf gleichem NiveauBild: Maico

Zuluft- und Abluftvolumenstrom auf gleichem Niveau 13. Februar 2023

Zwei Normen regeln die Planung, den Einbau und den Betrieb von Einzelentlüftungssystemen für mehrgeschossige GebäudeDie Entlüftung in mehrgeschossigen Gebäuden, sprich...
Weiterlesen

Luft zum LernenBild: WOLF

Luft zum Lernen 2. Mai 2022

Lüftung von Schulen und Bildungsstätten in Zeiten der Pandemie Im Zusammenhang mit der möglichen Übertragung von Coronainfektionen kam das eigentlich...
Weiterlesen

„Sinnvolle Ergänzung unseres Portfolios“Bild: Zehnder Group Deutschland

„Sinnvolle Ergänzung unseres Portfolios“ 7. Juni 2023

Heiko Braun, Geschäftsführer Zehnder Group Deutschland, spricht im Interview mit der IKZ-Redaktionüber Wartungsverträge für Zehnder Komfort-LüftungssystemeWartungsarbeiten sind eine klassische Domain...
Weiterlesen

Webinar: Raumlüftung nach neuer Norm planen, mit Praxisbeispielen

Webinar: Raumlüftung nach neuer Norm planen, mit Praxisbeispielen 2. Dezember 2019

Zahlreiche Neuerungen bringt die DIN 1946-6 „Lüftung von Wohnungen“ in der Neufassung vom Dezember 2019 mit sich. So können zukünftig...
Webinar-Video

Optimaler Schallschutz erfordert abgestimmtes Gesamtkonzept

Optimaler Schallschutz erfordert abgestimmtes Gesamtkonzept

Angegebene Normschallpegeldifferenz-Werte sind oft nicht umsetzbar. Was bei der Planung und Installation einer Wohnraumlüftungsanlage beachtet werden sollte.
Weiterlesen

#65 Zentrale oder dezentrale Lüftungssysteme? +++ Wasser- und Energiesparen im BadBild: Jirawatfoto

#65 Zentrale oder dezentrale Lüftungssysteme? +++ Wasser- und Energiesparen im Bad 18. Januar 2024

Die Warmwasserbereitung verbraucht ebenso wie die Beheizung von Gebäuden wertvolle Energie. Und auch das Trinkwasser selbst ist eine wertvolle Ressource,...
Zum Podcast

Fachinstitut Gebäude-Klima kritisiert Bundesregierung

Fachinstitut Gebäude-Klima kritisiert Bundesregierung 4. Januar 2021

Bietigheim-Bissingen. Das Fachinstitut Gebäude-Klima (FGK) kritisiert die Bundesregierung, weil sie sich für eine Lüftungslösung dreier Unternehmen stark macht. Hintergrund ist...
Weiterlesen

Hygiene in der RaumlufttechnikBild: NOVA Apparate GmbH

Hygiene in der Raumlufttechnik 15. Dezember 2022

Schon während der Planung sind bestimmte Aufgaben zu erfüllen, um mit einer RLT-Anlage eine qualitativ hochwertige Luft zu gewährleistenEs kann...
Weiterlesen


Diesen Artikel teilen auf:   Facebook X XING



Ausgewählte Inhalte



Leistungsgarantie



Datensicherheit

×