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Individualität ist Trumpf



Individualität ist Trumpf
 
 
 
 
 
 
 
 

16. Dezember 2021

Installationssysteme fürs moderne Bad

Auf den ersten Blick ist der Vergleich eines Autos mit einem Badezimmer sehr verwegen und abstrakt. Ein Auto ist mobil, ein Bad dagegen immobil und in jedem Wohngebäude ein wichtiger Raum für die Körperhygiene. Doch die Entwicklungsgeschichte beider Produkte in den letzten ein, zwei Jahrzehnten zeigt eine gewisse Parallelität auf. Der Wunsch der Kunden nach ihrem individuellen, auf ihren Wünschen und Bedürfnissen und Budget beruhenden Ansprüchen an „IHR“ Auto – sei es in Motorisierung, Antriebs- oder Karosserieform, Farbgebung Ausstattungsdetails – lässt sich ohne weiteres auf ein Badezimmer moderner Ausprägung vergleichen. Doch ob Auto oder Sanitärraum: Es bedarf einer guten, soliden und strapazierfähigen Plattform. Einen Überblick über die Plattformstrategie gibt die Marktübersicht Trockenbau-Installationssysteme.

Der Markt für Installationssysteme ist heiß umkämpft. Mehrere Hersteller, darunter Viega, Grohe und Mepa, haben in jüngster Zeit „neue, verfeinerte Lösungen“ vorgestellt. Schwerpunkte der Entwicklungsarbeit waren reduzierte Menge an Installationskomponenten, schnelle und unkomplizierte Montage, verbesserte Anpassung an die Baustellensituation, erweitertes Zubehörangebot und vereinfachte Elektronikaufrüstung. Sprich: Viel Detailarbeit mit dem Ziel, die Produkte als Vor- oder Inwandsysteme für alle heutigen und zukünftigen Anforderungen fit zu machen.

Selbst bei den Keramikherstellern (Villeroy & Boch, Duravit und Laufen) gehört es mittlerweile zum guten Ton, Installationselemente im Programm zu haben. „Raus aus dem Karton, ran an die Wand.“ Dieser alte Werbeslogan hat, zumindest für den UP-Spülkasten, immer noch seine Berechtigung. Doch der Kartoninhalt hat sich seit der Geburtsstunde des UP-Spülkastens 1964 radikal verändert. Geburtshelfer seiner Zeit war Geberit. Seither hat sich die Vorwandinstallation als stabile Plattform mit fundamentalen Eigenschaft en für den Bau von privaten Badezimmern, GästeWCs und öffentlichen Sanitärräumen kontinuierlich weiterentwickelt. Heute ist sie ein multifunktionales Gestaltungselement, das sich als trockene Ausbauvariante parallel an alle gesellschaftlichen und bautechnischen Strömungen angepasst hat.

Als der UP-Spülkasten die Technikwelt erblickte, waren Schall- und Brandschutzanforderungen bei weitem nicht so ausgeprägt wie heute. Und der Begriff „barrierefrei“ war noch gar nicht kreiert. Doch im Laufe der Zeit wurden kontinuierlich neue Lösungen im Markt eingeführt. Gut lässt sich diese Entwicklung bei den mittlerweile verfügbaren Produkten erkennen. Barrierefreie Elemente für den Waschtisch oder das WC gehören bei den Herstellern zum Standardprogramm, sie sind sogar höhenverstellbar in verschiedenen Ausprägungen (elektrisch/mechanisch) erhältlich. Mittlerweile gibt es Duschelemente (Mepa, Geberit), die in die Vorwand integriert werden können. So wird der Wasserablauf vom Boden in die Wand verlagert und gleichzeitig der Bodenaufbau einer bodenebenen Dusche vereinfacht. Der „UP“ dient in der Zwischenzeit zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserhygiene. Einige Hersteller haben Spülkästen mit einer integrierten Hygienespülung im Programm. Bei anderen lässt sie sich nachrüsten.

Trocken ist besser

Die Raumgestaltung mit Metallprofilen und Gipskartonplatten ist im Wohnungsbau gang und gäbe. Die im Vergleich zu einer gemauerten Wand flexiblere und leichtere Bauweise sowie die kostengünstige Bauausführung haben dazu geführt, dass mittlerweile private Badezimmer und öffentliche Sanitärräume fast durchweg „ein trockenes Profil“ haben.

Die wichtigsten Vorteile und Gestaltungsoptionen der Trockenbauweise sind bekannt: Schnelle, einfache und saubere Montage sowie weniger Baufeuchteeintrag und damit kürzere Austrocknungszeiten. Problemlos kann der Raum in verschiedene Funktionsbereiche aufgeteilt werden. Nicht von ungefähr hat diese ausgereifte Technik als Einzelelementmontage (mit stabilem Rahmen) oder als Trockenbaumontagesystem (mit einem stabilen Grundgerüst) seinen festen Platz im Dienstleistungsangebot eines SHK-Betriebes gefunden – gleichermaßen für Neubau und Sanierung/Modernisierung.

Dazu addiert sich mit dem Einsatz in Metallständerkonstruktionen als Einfach- oder Doppelständerwand ein immer größerer Marktanteil im Wohnungsbau. Bei dieser Ausbaumethode wird aus der Vorwand eine Inwandtechnik, da die Elemente flächenbündig in die Ständer integriert werden. Im privaten Bereich kommen Trockenbauelemente oder Module oft als Einzelinstallation für z. B. WC und Waschtisch vor einer Massiv- oder Leichtbauwand zum Einsatz. Die Rahmen der Elemente können nach der Installation direkt beplankt werden. Für spezielle Anwendungen halten einige Hersteller auch Bausätze für die Nischen- oder Eckmontage vor.

Trockenbausysteme für die individuelle Badgestaltung

Sie überzeugen durch ihre besonders stabile, geprüfte Konstruktion und den sehr guten Schallschutzeigenschaften. Dabei ist die Gewährleistung eindeutig durch einen Hersteller, und damit Ansprechpartner, definiert. Anbieter solcher Systeme sind TECE, Geberit, Sanit, Grohe, Mepa und Viega. Durch den kontinuierlichen Baustellenablauf – alles aus und in einer Hand – versprechen sie dem ausführenden Betrieb eine hohe Wertschöpfung.

Mit Komplettsystemen lassen sich selbst halbhohe, freistehende Raumteiler ohne großen Aufwand realisieren. Das Integrieren von Eckbadewannen ist genauso problemlos möglich wie von EckWCs. Praktisch: Alle Installationen verschwinden körperschallentkoppelt hinter der Vorwand.

In der Regel besteht das Grundgerüst aus einem profilierten Vierkantstab, der über spezielle Verbindungen fest mit dem Boden, an der Wand oder auch an Holzbalken in der Dachschräge verankert wird. Solche Konstruktionen bilden auch einen idealen Rahmen für einen bodengleichen Duschbereich, selbst Raumin-Raum-Lösungen sind möglich.

Das anpassungsfähige Bad

Gerade beim privaten Badezimmer, das sich flexibel auf die sich ändernden Lebensumstände seiner Benutzer anpassen lässt, führt kein Weg an der trockenen Ausbaumethode vorbei. Barrierefreie Badezimmer lassen sich tatsächlich in Nassbautechnik gar nicht realisieren, da barrierefreie WC-Elemente in dieser traditionellen Technik bei den Herstellern gar nicht verfügbar sind. Nassbau schließt auch den Einsatz von höhenverstellbaren Toiletten oder Waschtischen aus, sie gibt es nur als Trockenbauelemente.

Für den Trockenbau spricht auch die Vorgabe der DIN 180402 [1], nach der die Wände so ausgeprägt sein müssen, dass ohne großen Aufwand Stütz- und Haltegriffe nachgerüstet werden können. Planer und Handwerker tun gut daran, diese Einzelelemente oder Montagesysteme zu berücksichtigen, damit die integrierten Befestigungsplatten den auftretenden Kräften standhalten können. Ebenfalls zu berücksichtigen sind UP-Dosen und Leerrohre, damit sofort – oder später – eine elektrische WC-Auslösung in der Wand oder als Taster im Stütz-Haltegriff installiert werden kann.

Anforderungen an den Schallschutz

Der Schutz vor Lärm ist von fundamentaler Bedeutung für die Wohnqualität. Deshalb wird er verbindlich eingefordert. Die dafür notwendigen, bauordnungsrechtlichen Grundlagen sind in DIN 4109 [2] geregelt. Grundsätzlich ist beim Bauen jedoch immer zwischen öffentlichrechtlichen und zivilrechtlichen Anforderungen zu unterscheiden. Deshalb ist der Schallschutz – konkretisiert über zulässige Schallpegel – im privaten Bereich werkvertraglich zu vereinbaren.

Die Ausstattung macht den Unterschied

In zwei Bereichen drängt sich der Vergleich zum Auto geradezu auf: Individuelle Ausstattung und elektronische Komponenten. Ein gutes Beispiel sind WC-Betätigungsplatten. Sie sind, als einzig sichtbares Teil der Vorwandinstallation nach Fertigstellung, das Differenzierungsmerkmal schlechthin. Der Kunde kann unter einer Vielzahl von Formen und Farben, Farbkombinationen und unterschiedlichen Materialien (Kunststoff, Glas, Metall, Stein, Holz) auswählen.

Wandbündig ergibt sich eine planebene Fläche in der Vorwand. Sogar individuell nach Vorgaben des Kunden gestaltete Betätigungseinheiten sind möglich. Im öffentlichen Bereich verfügen selbst vandalensichere Platten aus Edelstahl über ein ansprechendes Design. Die „einfach Platte“ war einmal. Das Design und die Funktion der WC-Betätigungsplatte können sogar über den Einsatz des UP-Spülkastens oder des Installationssystems entscheiden.

WC-Element mit Elektronikkomponenten

Ausgelöst durch die Veränderungen in der Alterspyramide sind immer mehr barrierefreie Lösungen für das Bad gefragt, die Menschen auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Umfeld ermöglichen. Entscheidend dafür ist u. a. die Installation eines Stromanschlusses am WC-Element. Damit kann die WC-Spülung mittels Tasten an den klappbaren Stütz- und/ oder Haltegriffen oder berührungslos über eine elektronische Betätigungsplatte ausgelöst werden.

Mit Strom ergeben sich noch andere Möglichkeiten, wie beispielsweise Licht am WC-Element, das nachts der Orientierung dient. „Das elektronische WC“ eröffnet noch andere Funktionen für mehr Komfort und Hygiene. Sogar „Luftverbesserer“ können integriert werden: Entweder über Abluft – mit einem externen Lüfter – oder über Umluft wird die geruchsbelastete Luft beseitigt.

Elektronische Spülauslösungen verändern auch die Funktion der sanitären Anlagen in Veranstaltungs- und Sportanlagen. Sie ermöglichen über Intervallschaltungen die Spülung und damit einen regelmäßigen Wasseraustausch. So kann dem Wachstum von Keimen und Bakterien vorgebeugt sowie die Verkalkung reduziert werden. Das verhindert Störungen. Die gleiche Technik gibt es auch für Urinale mit elektronischer Steuereinheit.

Badezimmer – mehr als ein Raum für Körperpflege

Die moderne Raumgestaltung sieht das Badezimmer als Einheit. Eine Gliederung in Funktionsbereiche wie Waschplatz, Bade- und/ oder Duschzone sowie Intimpflege bietet sich an. Mit der Technik der Trockenbausysteme ist eine solche Badeinteilung problemlos auch bei kleinen Bädern realisierbar. Die endgültige Fertigstellung ist eine optische und funktionelle Formsache durch designorientierte Ausstattungsaccessoires – von der Armatur bis zur Betätigungsplatte für das WC. So können im privaten Bereich individuelle Bäder oder gar Wellnessoasen entstehen, genauso schmucke GästeWCs. Der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Auf den folgenden Seiten findet sich eine Marktübersicht mit vielen Detailinformationen zu Trockenbau-Installationselementen.

Literatur:

[1] DIN 18040-2: Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen, Wohnungen

[2] DIN 4109: Schallschutz im Hochbau – Teil 1: Mindestanforderungen, Teil 5: erhöhte Anforderungen

Autor: Dietmar Stump, freier Journalist mit Pressebüro, Worms

Die Marktübersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Daten beruhen auf Angaben der Hersteller. Alle Angaben ohne Gewähr. Bilder: Hersteller





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