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Trockene Angelegenheit



Trockene Angelegenheit
 
 
 
 
 
 
 

14. Dezember 2020

Der Unterputz-Spülkasten: Ausgangspunkt für die heutige moderne und komfortable Badgestaltung – aus der Hand des Sanitärinstallateurs

Im Bad, Gäste-WC oder in öffentlichen Sanitärräumen dreht sich vieles um den UP-Spülkasten. Er betrat 1964 die SHK-Bühne und hat entscheidend an der Entwicklung von Installationssystemen moderner Ausprägung beigetragen. Mit ihm als Grundlage gelang auch der Übergang vom Nass- zum Trockenbau.

Step by Step – die wichtigsten Entwicklungsschritte

Nach der Geburtsstunde für den Nassbau gab es viele technische Entwicklung, hier einige Beispiele: UP-Spülkasten mit Montagegestell für den Nassbau, wenig später in einem vorkonfektionierten Montageelement. Nächste Entwicklungsstufe: Selbsttragende Elemente für Trockenbauwände, mit denen eine halbhohe Vorwand vor einer Massivwand erstellt werden konnte. Das Pendel schlug immer mehr aus in Richtung „trockene Ausbaumethoden“. Anfang der 1980er-Jahre gelang dem Trockenbau schließlich der Durchbruch auf Deutschlands öffentlichen und privaten Sanitär-Baustellen. 1985 kam das erste Installationssystem auf den Markt, mit dem Badezimmer bis zur fliesenfertigen Oberfläche errichtet werden konnten. Acht Jahre später war ein Trockenbau-Montagesystem für die individuelle Badgestaltung erhältlich.

Allen heutigen Installationssysteme bestehen aus einem Vierkantprofil, das über spezielle Winkel am Baukörper (Wand, Boden, Dachschrägen) befestigt wird sowie einem Verbinder, der die Vierkantprofile miteinander verbindet. Montageelemente für WC, Waschtisch, Urinal, usw., Traversen und Befestigungsmöglichkeiten für Rohrleitungen sowie Stütz- und Haltegriffe u. a. m. vervollständigen das Sortiment. Die Statik der Bausubstanz bleibt unberührt, da die Konstruktion einfach vor die bestehende Wand – als Raumin- Raum-Lösung – gestellt wird. Zusammen mit den Gipskartonplatten entsteht eine stabile, selbsttragende Wandkonstruktion. Die Rohrleitungen verschwinden körperschallentkoppelt in der Konstruktion. Ein weiterer Vorteil dieser Technik: Im Gewährleistungsfall gibt es nur einen Ansprechpartner.

Barrierefreiheit – ein wichtiges Thema

Mit den Veränderungen in der Altersstruktur nahm die Nachfrage nach barrierefreien Lösungen für das private Bad zu. Sie ermöglichen Menschen auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben. Um die Abstützkräfte aufnehmen zu können, wurden die ersten WC- und Waschtisch-Elemente mit integrierten Befestigungsplatten aus Holz für Stütz- und Klappgriffe ausgestattet.

Eine entscheidende Entwicklung: der Stromanschluss am WC-Element. Damit konnte die WC-Spülung mittels Tasten an den klappbaren Stütz- und/oder Haltegriffen oder berührungslos über eine elektronische Betätigungsplatte ausgelöst werden. Mit Strom können weitere Funktionen für mehr Komfort und Hygiene realisiert werden.

Mittlerweile sorgen WC-Elemente mit einer Geruchsabsaugung für bessere Luft im Bad und Gäste-WC. Eine manuelle Lösung gibt es auch: Über einen Einwurfschacht im UP-Spülkasten können Spülkastenwürfel in unterschiedlichen Duftnoten dem Wasser beigefügt werden.

Besonders gut lässt sich die Entwicklung an den Betätigungsplatten festmachen. Lange Zeit waren sie eher klobig, mehr optisch störend als ein harmonischer Bestandteil des WCs. Das änderte sich mit der Einführung von kleinen Betätigungsplatten. Heute ist die Auswahl fast unüberschaubar. Der Kunde kann unter einer Vielzahl von Formen und Farben/Farbkombinationen und unterschiedlichen Materialien (Kunststoff, Glas, Metall, Stein, Holz) auswählen. Wandbündig ergeben sie eine planebene Fläche. Sogar individuell nach Vorgaben des Kunden gestaltete Betätigungseinheiten sind möglich. Das Design und die Funktion der WC-Betätigungsplatte können sogar über den Einsatz des UP-Spülkastens oder des Installationssystems entscheiden.

Trockenbau ist Standardtechnik

Nicht von ungefähr hat die Trockenbautechnik als Einzelelementmontage (mit stabilem Rahmen) oder als Trockenbaumontagesystem (mit einem stabilen Grundgerüst) ihren festen Platz in der Gebäudetechnik gefunden. Im privaten Bereich kommen Trockenbauelemente als Einzelinstallation (WC, Waschtisch etc.) vor einer Massivwand zum Einsatz. Die Rahmen der Elemente können direkt beplankt werden. Für besondere Anwendungen halten einige Hersteller auch Bausätze für die Nischen- oder Eckmontage vor.

Dazu kommt als Metallständerwandkonstruktion ein hoher Anteil im öffentlichen Bereich, speziell in Sportarenen. Bei dieser Ausbaumethode wird aus der Vorwand- eine Inwandtechnik, da die Elemente flächenbündig in die Metallständer integriert werden. Hier spielen die flexiblere und leichtere Bauweise im Vergleich zu einer gemauerten Wand sowie die kostengünstige Bauausführung eine wichtige Rolle.

Industrielle Vorfertigung

Unkomplizierte Montage, schnelle Arbeitsabläufe und durch optimierte Kostenstrukturen höhere Wirtschaftlichkeit: Die Vorteile der handwerklichen und industriellen Vorfertigung sind mannigfaltig. Dazu bietet die Fertigung in der Werkstatt oder im Werk eine hohe Präzision und Verarbeitungsqualität. Und sie ermöglicht, einen hohen Auftragsbestand etwas abzufedern.

In der Sanierung/Modernisierung und im Neubau von großen Wohngebäuden sind der exakt durchgetaktete Bauablauf und ein möglichst hoher Grad an Vorfertigung elementare Bausteine für einen reibungslosen und fristgerechten Ablauf. Grundsätzlich gilt: Wichtig ist die Anzahl der baugleichen Sanitärräume. Je mehr, umso wirtschaftlicher wird die industrielle Vorfertigung.

Der Ursprung der industriell vorgefertigten Register lag Anfang der 1990er- Jahre. Zur Sanierung von den im hohen Maße standardisierten Wohnblocks in Plattenbauweise in den neuen Bundesländern entwickelten mehrere Hersteller fast zeitgleich spezielle Trockenbauwände. Mit dem auf Maß gefertigten Metallrahmen konnte strangweise die komplette Gebäudetechnik in den Bädern – Geschoss für Geschoss – schnell und unkompliziert ausgetauscht werden. So wurden die Register je nach Anforderungsprofil mit Verund Entsorgungsleitungen, Armaturen und UP-Spülkasten bestückt. Als Option konnten Heizungsverteiler und Revisionsöffnungen integriert werden. Der Bauablauf war standardisiert: Entkernen, Register von unten nach oben einbringen und befestigen, Rohrleitungen verbinden, Brandschutzmaßnahmen anbringen, Kalt- und Warmwasserverteilung anschließen und verkleiden.

Installationswände mit handwerklicher Vorfertigung

Mit handwerklich vorgefertigten Installationswänden kann der ausführende SHK-Betrieb den Baustellenprozess beschleunigen und die Wirtschaftlichkeit deutlich erhöhen. Schon ab fünf bis sechs identischen Grundrissen lohnt sich dieses Konzept. Je nach Größe und Ausstattung kann die Vorfertigung des Installationssystems in verschiedenen Ausbaustufen – komplett mit Tragsystem, Verrohrung und Montageelementen oder in anderen Ausprägungen – in der Werkstatt oder an einem zentralen Ort auf der Baustelle erfolgen. Kleine Abweichungen auf der Baustelle können ausgeglichen werden.

Zeit intensive „Versorgungsfahrten“ auf die Baustelle entfallen. In Summe ermöglicht die handwerkliche Vorfertigung von Sanitärwänden auch kleineren Betrieben, sich an größeren Projekten zu beteiligen.

Zusammenfassung

Ein halbes Jahrhundert nach Markteinführung ist der UP-Spülkasten als WC-Element gesetzt. Er war quasi Auslöser für eine Vielzahl von weiteren Sanitärelementen, die ihren Platz im Bad gefunden haben, z. B. barrierefreie WCs, höhenverstellbare Waschtische, integrierte Badmöbel oder Duschelemente mit Wasserablauf in der Vorwand.

Ob privates Bad oder öffentlicher Sanitärraum: Beide Bereiche verfügen fast durchweg über „ein trockenes Profil“. Speziell das private Bad – vom funktionellen Raum bis zum Luxusbad und Badetempel – kann individuell in verschiedene Funktionsbereiche aufgeteilt werden. Schlussendlich ist der UP-Spülkasten Treiber für viele Innovationen gewesen – ohne ihn gäbe es das moderne Badezimmer in dieser Art und Weise nicht.

Autor: Dietmar Stump, freier Journalist mit Pressebüro, Worms


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