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StartseiteThemenBetriebsausstattungAuf geht‘s nach 2022
11. November 2021
Spätestens in diesem Sommer haben die Nutzfahrzeugmarken ihre Transporterfertigung mit Verbrennermotor für die ab Herbst geltende Schadstoffgrenze Euro 6d modifiziert. Das bringt im realen Betrieb nachweisbar bereits Emissionen auf niedrigem Niveau. Wer vor Ort emissionsfrei mobil sein will, findet eine größer werdende Auswahl an Lieferwagen und Transporter mit Elektroantrieb. Dank teils üppiger Förderung für Stromer versprechen sich die Anbieter, dass auch die leichten Nutzfahrzeuge mit alternativem Antrieb aus ihrer Nische herausrollen. Hier einige Modelle, die im startenden Modelljahr 2022 für Entscheider im Handwerksbetrieb interessant sein können. Teil 1 finden Sie in der vorherigen Ausgabe.
Renault: „Express“ auf die einfache Art
Wer bislang viel Auto zu einem günstigen Preis haben wollte, wurde und wird bei der Marke Dacia fündig. Und bislang konnten Handwerker mit dem vollverblechten „Dokker“ eine Menge in die Tat umsetzen. Die Schnäppchen-Idee auf vier Rädern führt Renault als Dachmarke weiter fort, macht ein solches Lieferwagenangebot aber nun unter der Bezeichnung „Renault Express“. Für den Laderaum mit 3,3 m3 hinter der Trennwand gibt es am Heck Flügeltüren und optional eine zweite Schiebetür. Je nach Version sind Zuladungen von ca. 600 bis max. 700 kg zulässig.
Als Motoren stehen für den Fronttriebler ein Benziner mit 75 kW/102 PS oder ein Diesel mit 55 kW/75 PS bzw. 70 kW/95 PS zur Wahl (Stand Frühjahr 2021: mit Zulassung Euro 6d Temp). Eine Sechsgang-Handschaltung ist Standard. Bei der gehobenen Ausstattung des Zweisitzers gibt es zudem die Option für ein Online-Multimediasystem.
Daimler: „Mercedes Sprinter“ technisch aufgewertet
Die noch enger gesetzten Toleranzen der Schadstoffgrenze Euro 6d ließen sich mit den bisherigen Dieselmotoren nicht mehr erreichen. Deshalb übernimmt der „Sprinter“ in allen Karosserievarianten den Motor OM654. Damit folgt der große Mercedes-Transporter der Modifizierung, die zuvor bei Pkw-Modellen und beim Kompakttransporter „Vito“ vollzogen wurde. Mit dem modernen Zweiliter-Vierzylinder wurde gleichzeitig auch das Ende des Sechszylinders besiegelt.
Neu hinzu kommt das von Mercedes-Benz selbst entwickelte 4×4-Fahrwerk für den „Sprinter“, das als bedeutender Entwicklungsschritt gelten kann. Wie schon bei der inzwischen zwölf Jahre lang angebotenen, manuell zuschaltbaren Allradtechnik ist der „Sprinter 4×4“ nicht mit einem einfachen Schlechtwegepaket unterwegs, sondern verfügt über Talente, mit denen sich auch recht schwieriges Gelände durchqueren lässt. Und das jetzt mit neuem 9G-Automatik-Getriebe komfortabel per Tastendruck und damit deutlich geschmeidiger.
Angeboten wird der neue „Sprinter 4×4“ mit 140 kW/190 PS samt Automatikgetriebe – und das bis zu einer Gewichtsklasse von 5,5 t (zulässiges Gesamtgewicht). Darüber hinaus gibt es den Diesel in den Leistungsstufen 84 kW/114 PS, 110 kW/150 PS und 125 kW/170 PS, standardmäßig kombiniert mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe.
Fiat Professional: „Ducato“ auf zeitgemäßen Stand gebracht
Die Meldung im Juni dieses Jahres war ein bisschen dick aufgetragen, denn die wenigen Modifizierungen gleich als „New Ducato“ zu bezeichnen, wirkte doch zu weit ausgeholt. Ein paar äußere Details: An der nach wie vor etwas schwulstig wirkenden Front zeigt sich der italienische Transporter jetzt mit zwei Chromspangen, der Grill ist auffallend mit dem Fiat-Schriftzug plakatiert und veränderte Scheinwerfer mit LED-Technik unterstreichen das markante Design. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, ging es auch um die Ausstattung des Cockpits mit nunmehr digitalen Instrumenten und der Erweiterung von Fahrassistenten.
Auch unter der Motorhaube gab es Arbeit für die Weiterentwicklung: Die Diesel-Aggregate in vier Leistungsstufen zwischen 88 kW/120 PS und 132 kW/180 PS mussten für Euro 6d passend gemacht werden. Seit dem Frühjahr 2021 ist zudem der „E-Ducato“ in ausgesuchten Karosserie-Varianten von 10 bis 17 m3 verfügbar. Möglich sind sowohl unterschiedliche Akkugrößen als auch eine dem Bedarf angepasste optionale (Schnell)-Ladetechnik.
Iveco: „Daily“ zeigt freundliches Gesicht
Das eine oder andere Facelift der letzten Jahre haben dem italienischen Transporter stets auf breiter Front ein gefälliges Outfit bewahrt. Für das Modelljahr 2022 unterstreichen dies gestraffte Chromlinien am Grill. Unter der Haube ist die Zeit keineswegs stehen geblieben, denn die neue Abgastechnik sorgt für Zulassungen gemäß Euro 6d bzw. für Lkw Euro VI/E. Entsprechend modifiziert sind sowohl der 2,3-l-Diesel mit Leistungen von 116 bis 156 PS als auch der 3,0-l-Selbstzünder (160 bis 207 PS). Weiter im Angebot bleiben zudem der Erdgasmotor mit 136 PS und der E-Antrieb mit 180 PS.
Als Lastenträger empfiehlt sich der variantenreiche „Daily“ insbesondere, weil er Zulassungen bis zum Gesamtgewicht von 7 t möglich macht. Neu ist die optionale Luftfederung, die nicht nur mehr Fahrkomfort bringen soll, sondern die Karosserie anheben oder absenken kann, um z. B. das Handling an Laderampen zu erleichtern. Assistenzsysteme bis hin zur sprachgesteuerten Bedienung sollen die Nutzung vereinfachen.
Autor: Thomas Dietrich, freier Journalist
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