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Auf dem Weg in eine elektromobile Zukunft



Auf dem Weg in eine elektromobile Zukunft
 
 
 
 
 
 

15. September 2020

Handwerksbetriebe können bereits heute aus einem großen Angebot an Elektrofahrzeugen auswählen – seien es Pkws oder Nutzfahrzeuge

Sollten SHK-Handwerker ihre Fahrzeugflotte auf Elektroantriebe umstellen? Das stellt vor allem kleinere und mittlere Betriebe vor besondere Herausforderungen: Hier braucht es Hilfestellungen bei Technologieauswahl, Anschaffung, Ladeinfrastruktur bis hin zu Antworten bezüglich Fördermöglichkeiten und Steuervorteilen. Antworten auf die vielen Fragen gibt es hier.

Eine Frage steht aktuell häufig im Raum: Wie kann sich das SHK-Handwerk fit machen für die neue E-Mobilität & Co? Denn nicht nur der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, hält die E-Mobilität für „eine wichtige Technik der Zukunft“, jedoch könne das Handwerk „nicht von heute auf morgen einen Hebel umlegen“. Das liege auch daran, dass passende Modelle gerade erst peu à peu auf den Markt kämen. Ganz zu schweigen davon, dass sich gewerkspezifische Aus- und Umbauten bei den neuen Fahrzeugtypen erst zögerlich etablierten.

Zwar müssen Handwerksbetriebe heute bei der Anschaffung eines Elektro-Fahrzeuges noch deutlich tiefer in die Taschen greifen als bei einem Diesel oder Benziner. Dafür sind aber die Betriebskosten teils merklich geringer. Bei der E-Mobilität gilt: Wer viel fährt, spart. Pro 100 km liegen die Kosten zwischen 3,50 und 5 Euro. Ein Dieselfahrzeug kommt auf rund 7 Euro. Wenn ab 2021 die CO2-Klimaabgabe auf den Dieselpreis eingeführt ist, wächst der Vorteil der E-Fahrzeuge weiter.

Und was die Handwerker noch freuen dürfte: E-Autos müssen seltener in die Werkstatt. Der Elektro-Antriebsstrang ist weit weniger komplex als der beim Verbrennungsmotor, dadurch auch weniger störungsanfällig. Es gibt weit weniger Verschleißteile wie die Abgasanlage. Ebenso hat ein E-Fahrzeug kein Getriebe, die Bremsen werden seltener erneuert, ein Ölwechsel ist nicht mehr nötig und die Abgasuntersuchung entfällt.

Ideal für Kurzstrecken-Zyklus
Trotz der wachsenden Effizienz und Leistung der verbauten Batterie kann die Reichweite eines Elektrofahrzeugs heute längst noch nicht mit der eines Diesels oder Benziners mithalten. Für Handwerker mit üblichen Nahumfeld-Tagesstrecken zwischen 100 und 200 km reicht es meist aber problemlos. Eine ausreichende Ladeinfrastruktur ist i. d. R. direkt auf dem Betriebsgelände realisierbar.

Kritischer wird es, sobald Handwerker mehr als nur kurze Strecken zu ihren Kunden zurücklegen oder wenn Überlandfahrten mit hoher Nutzlast zu absolvieren sind. Dann kommt man schnell an die Reichweitengrenzen reiner Elektroautos.

Hier könnte ein Plug-in-Hybrid eine Lösung sein. Dabei kann die Batterie sowohl vom Verbrennungsmotor als auch vom Stromnetz aufgeladen werden. Das reduziert die Sorge, mit leerer Batterie stehenzubleiben. Doch andererseits erhöht mehr Technik mit zwei Antriebssystemen und Batterie nicht nur den Preis, sondern auch das Gewicht eines Fahrzeugs. 200 bis 300 kg Mehrgewicht kommen schnell zusammen, was die Nutzlast für Werkzeuge und Material sinken lässt. Die Folge ist ein höherer Verbrauch.

Plug-in-Hybride sind also nicht per se umweltfreundlicher oder wirtschaftlicher als reine Diesel. Denn wer den Verbrennungsmotor häufig nutzt, erreicht schnell Real-Verbräuche jenseits von zehn Litern pro 100 Kilometern, Spritkosten von rund 15 Euro pro 100 Kilometer also.

Zuschuss motiviert zum Kauf
Eine Saubere Umwelt lässt sich der Staat etwas kosten. So hat sich die Große Koalition im Zuge des 130 Mrd. Euro umfassenden Corona-Konjunkturpakets auf eine Erhöhung der Prämie für den Kauf eines rein elektrischen Autos verständigt. Die Förderung steigt demnach befristet bis Ende 2021 für E-Autos mit einem Nettolistenpreis von bis zu 40 000 Euro von 3000 auf 6000 Euro. Dazu kommt die unveränderte Beteiligung der Hersteller am Umweltbonus in Höhe von 3000 Euro netto. Fast alle großen deutschen Autobauer wie Volkswagen, Daimler und BMW sind dabei, aber auch viele ausländische Hersteller ziehen mit. So beteiligen sich nach Angaben ihres Branchenverbandes VDIK Citroën, Hyundai, Kia, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Renault, Toyota und Volvo.

Auch Plug-in-Hybride werden gefördert: Künftig sind hier je nach Listenpreis zwischen 5625 und 6750 Euro brutto Zuschuss möglich. Junge gebrauchte Elektrofahrzeuge sind ebenfalls förderfähig. Allerdings nur bis zur zweiten Zulassung im Inland. Die genauen Fördervoraussetzungen finden sich unter www.bafa.de.

Zudem sind bis zum 31. Dezember 2020 neu zu-gelassene Elektrofahrzeuge zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Vorgesehen ist laut Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung zudem eine befristete Unterstützung für die Flottenumrüstung auf elektrische Fahrzeuge für Transporter-Fuhrparks bis 7,5 t speziell von Handwerkern.

Wachsende Modellvielfalt
Ist die Entscheidung zugunsten der E-Mobilität gefallen, geht es an die Fahrzeugauswahl. Das ist jedoch weit mehr, als einfach mal beim Autohaus in der Nähe anzurufen und einen Termin auszumachen. Denn die Auswahlkriterien sind recht vielfältig. Die individuellen Anforderungen müssen gründlich mit den Marktangeboten abgeglichen werden.

Der PSA-Konzern elektrifiziert beispielsweise den Opel „Corsa“, Peugeot „e-208“ und Citroën „DS 3 Crossback E-Tense“ sowie den Peugeot „Partner Electric“. Der Peugeot „e-208“ fährt mit einem 100 kW-Elektromotor und der 50 kWh Batterie eine Strecke von 340 km nach WLTP. DS, die Nobel-Marke von PSA, offeriert den elektrischen Mini-SUV „DS 3 Crossback E-Tense“ mit einer Reichweite von 300 km; die Preise starten bei 38 390 Euro. Der Opel „Vivaro-e“ Kastenwagen mit zwei Batteriegrößen für bis zu 300 km Reichweite ist in drei Fahrzeuglängen erhältlich. Wer für Kundeneinsätze ohne viel Equipment auskommt, dem reicht eventuell der Opel „Corsa-e“ mit 50-kWh-Batterie und 330 km Reichweite – in der Basisausstattung ab 29 900 Euro erhältlich.

Aktuell hat Volkswagen in Sachen E-Fahrzeuge mehrere Modelle im Angebot. So gibt es den zusammen mit dem bayerischen Elektro-Spezialisten ABT gebauten Transporter „e-Caddy“ neben der Ausführung als Kastenwagen auch als Kombi. Die maximale Reichweite beläuft sich nach VW-Angeben auf bis zu 159 km. Der „e-Caddy“ startet bei einem Preis von 29 900 Euro netto.

Aktuell hat Volkswagen in Sachen E-Fahrzeuge mehrere Modelle im Angebot. So gibt es den zusammen mit dem bayerischen Elektro-Spezialisten ABT gebauten Transporter „e-Caddy“ neben der Ausführung als Kastenwagen auch als Kombi. Die maximale Reichweite beläuft sich nach VW-Angeben auf bis zu 159 km. Der „e-Caddy“ startet bei einem Preis von 29 900 Euro netto.

Wem für sein Geschäft ein Pkw genügt, ist eventuell auch mit dem VW „ID.3“ gut beraten: Die Serienmodelle sind in drei Varianten lieferbar: von 45 kWh bis 77 kWh Batteriekapazität, die Reichweiten zwischen 330 und 550 km versprechen.

Der Aktionsradius des Mazda „MX-30“ liegt mit der verbauten Batterie (35,5 kWh) bei rund 200 km. Nach Europa soll dieses Modell im Herbst 2020 kommen. Die First Edition startet mit 33 990 Euro. Für alle, die mehr Reichweite wünschen, hat Mazda eine Version des „MX-30“ mit Wankelmotor-Range-Extender im Programm. Bis dieses Modell auf den Markt kommt, werden vermutlich noch ein bis zwei Jahre vergehen. Die Features des „MX30“: weit öffnende Portaltüren und keine B-Säule. So ist der Zustieg auf die vorderen Sitze besonders bequem. Auf die Rückbank gelangt man, wenn der Vordersitz nach vorn geschoben und seine Lehne vorgeklappt wird.

Ford will bis Ende 2021 mit 18 elektrifizierten Mo – dellen am Markt sein: Mild-Hybride, Voll-Hybride, Plug-in-Hybride und reine Elektroautos. Neben dem aktuellen „Custom PHEV1 Transit“ ist ein leichtes Nutzfahrzeug mit E-Antrieb geplant, zu dem es in diesem Jahr mehr Informationen geben soll. Bei Ford geht man davon aus, dass elektrifizierte Fahrzeuge bis Ende 2022 immerhin mehr als die Hälfte des Pkw-Absatzes des Unternehmens ausmachen werden.

Daimler hat mit dem neuen „Mercedes EQC“ den ersten rein elektrischen Elektro-SUV im Programm, der auch das Handwerk als Zielgruppe hat. Mit dem 300 kW starken Antrieb und einer 80-kWh-Batterie (650 kg) liegt das Gewicht bei 2,5 t. Mercedes gibt einen Preis beginnend bei 72 000 Euro und eine Reichweite von 471 km an.

Den Mercedes Elektro-Van „EQV 300“ mit 1 m3 Kofferraumvolumen gibt es standardmäßig nur als Langversion. Der Preis der batteriebetriebenen Großraumlimousine liegt bei über 70 000 Euro.

Fazit
Auf Dauer kommen SHK-Betriebe also wohl kaum an der Elektromobilität vorbei. Ein gegenwärtiger Start ist eine Option auf eine klimagerechte Zukunft.

Autor: Edgar Lange, freier Journalist

Checkliste auf dem Weg zur Elektromobilität

Mobilitätsprofil

  • Lokal, regional oder überregional unterwegs?

Nutzungsprofil

  • Stand- und Fahrzeiten, Streckenlänge, Streckenart?
  • Private Nutzung der Dienstfahrzeuge?

Fuhrparkanalyse

  • Gibt es eine Herstellerbindung?
  • Welche Fahrzeugmodelle bestehen im Fuhrpark?

Welche Fahrzeugmodelle bestehen im Fuhrpark?

  • Lage der elektrischen Unterverteiler?
  • Verlauf der Stromversorgung?
  • Lastverlauf des Unternehmens?
  • Ist ein Lastmanagementsystem vorhanden?
  • Welche Leistung kann der Energieversorger bereitstellen?
  • Soll selbst produzierter Strom genutzt werden, z. B. Photovoltaik?

Erstellung eines Ladekonzepts

  • Welche Lademöglichkeiten (Wallbox, Ladesäule oder Steckdose)?
  • Wie viele Ladepunkte?
  • Entfernung zum nächsten Anschlusspunkt?
  • Sind Erdarbeiten, Decken- oder Wanddurchbrüche nötig?
  • Sollen Mitarbeiter ihre Fahrzeuge ebenfalls laden können?

Vergünstigung und Förderungen

  • Art und Höhe der Zuschüsse
  • Institution (z. B. Kommune, Energieversorger)
  • Antragswesen

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