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StartseiteWissenNewsE-Antrieb wechselt zur Hinterachse
18. April 2023
Baukastenarchitektur kommt Neuentwicklungen zugute
Um für die Elektromobilität bereit zu sein, sorgt die Automobilindustrie auch bei leichten Nutzfahrzeugen dafür, dass meist anstelle des Verbrenners ein E-Antrieb unter der Motorhaube auf die Vorderachse wirkt – bislang. Anders die Baukastenarchitektur für Transporter der Neuzeit: Hier konzentriert sich die Antriebstechnik in kompakter Bauform auf die Hinterachse – das bringt Vorteile.
Vor etlichen Jahren zeichnete sich ab, dass E-Antriebe zum Trend werden könnten. Den Nutzfahrzeugmarken blieb da keine Zeit für eine sich über Jahre hinziehende komplette Neukonstruktion eines Fahrzeugs. Hersteller von Lieferwagen und Transportern mussten mit dem klarkommen, was sie hatten: So wurde in den meisten Fällen der Vierzylinder unter der Fronthaube durch einen Elektromotor ersetzt und mit dem Frontantrieb kombiniert. Platz dafür war reichlich gegeben.
Diesem Prinzip folgen auch jetzt noch die meisten Lieferwagen und Transporter, die mit einem E-Antrieb zu Beginn des Jahres 2023 aus der Serienfertigung rollen. Erste Neuentwicklungen läuten inzwischen jedoch einen Generationswechsel ein.
„Schaltschrank“ unter der Fronthaube
Der bei den VW-Nutzfahrzeughändlern zur Probefahrt bereitstehende „ID.Buzz Cargo“ macht eindrucksvoll deutlich, wohin die Zukunft führt: Über der Vorderachse muss kein großvolumiger Motorraum für einen leistungsstarken Verbrenner vorhanden sein. Stattdessen verbergen sich dort in einem geringer dimensionierten Raum unter der Fronthaube Komponenten, die optisch eher einem Schaltschrank zuzuordnen sind.
Was den Antrieb anbelangt, setzen die Entwickler jetzt primär aufs Heck und kombinieren dort den E-Motor mit der Hinterachse zu einer kompakten Einheit. Diesem Prinzip folgt auch der Mercedes „eSprinter“ im Modelljahr 2024, der in ersten Varianten bereits ein Jahr vor der Markteinführung in Europa präsentiert wurde – allerdings bleibt der „eSprinter“ äußerlich fast unverändert gegenüber der 2023er-Serienfertigung. Somit verfügt er auch weiterhin über den Motorraum in vertrauter Dimension.
Längerer Radstand – mehr Akku-Platz
Das Baukasten-Konstrukt des „ID.Buzz Cargo“ lässt es zu, dass zukünftig außerdem ein verlängerter Radstand und auch ein zusätzlicher E-Antrieb für die Vorderräder (Allrad, 4Motion) als Option ins Angebot kommen werden. Für die Gegenwart ist vor allem wichtig, dass sich durch die Neuentwicklung mehr Platz für die Akku-Bestückung schaffen lässt.
Wer einen E-Transporter auf der Langstrecke einsetzen möchte, kann bei dem VW-Modell davon ausgehen, dass sich die nach WLTP1) ermittelten max. 425 km (Werksangabe für das 77-kWh-Akkupaket) unter Alltagsbedingungen eher nicht verwirklichen lassen. Dank Schnellladetechnik mit bis zu 170 kW wären jedoch (laut Hersteller) nach einer halben Stunde 80% der Akkuleistung geladen.
Beim zukünftigen „eSprinter“ sollen Akkus mit 56, 81 und 113 kWh zur Wahl stehen und die Leistung an der Schnellladesäule bis zu 115 kW reichen. Einzelheiten wird man allerdings erst im Modelljahr 2024 erfahren können.
Autor: Thomas Dietrich, freier Journalist
1) WLTP = Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure. Der Energieverbrauch und die Emissionen werden bei unterschiedlichen Betriebszuständen ermittelt.
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