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StartseiteWissenNewsLeichte Berechnung für „richtiges“ Lüften
22. April 2021
„Ammerländer Lüftungstool“ zeigt die Notwendigkeit und die erforderlichen Maßnahmen zum CO2-konformen Lüften auf
Wie lange dauert es, bis die CO2-Konzentration durch eine bestimmte Anzahl von Personen in einem Raum mit seinen individuellen Maßen einen festgelegten Grenzwert übersteigt? Und wie lange dauert es, um die CO2– und damit ggf. die Corona-Viren-belastete Raumluft durch die individuell vorhandenen Fenster mittels Dauer- und/oder Stoßlüftung durch Außenluft zu ersetzen? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt das „Ammerländer Lüftungstool“, das von der Fachschule für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (Technikerschule), Berufsbildende Schulen Ammerland, erstellt und kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.
Der Corona-Pandemie zum Anlass hat eine Abschlussklasse der Technikerschule für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik in Bad Zwischenahn es sich zur Aufgabe gemacht, das Thema „Richtiges Lüften“ in Räumen aufzuarbeiten. Dazu erklärt uns der Teamleiter der Technikerschule, Dipl.-Ing. Jens Meyerhoff: „Die Lüftungs- und Klima-Branche bemüht sich, schnell technische Lösungen zur Begrenzung der Virenkonzentration in Räumen zu finden und auf dem Markt anzubieten. Und so haben auch wir uns der Thematik ‚Lüften bei Corona‘ gestellt und eine Lösung erarbeitet, wie eine individuelle Raumnutzungssituation basierend auf die CO2-Konzentration beurteilt werden kann und welche Auswirkungen durch Lüften erreicht werden können.“ Als Ergebnis entstand dabei ein Excel-Tool, das „Ammerländer Lüftungstool“, das in der Darstellung ansprechend gestaltet und zudem leicht zu bedienen ist. Die Technikerschule bietet das Tool auf ihrer Homepage unter: www.technikerschule-hlk.de kostenfrei zum Download an.
CO2-Gehalt in der Raumluft – Indiz für Viren-Konzentration
Ein Indiz für eine „schlechte“ Raumluftqualität stellt die vorhandene Konzentration an CO2 (Kohlendioxid) dar. Auch wenn eine maximale Arbeitsplatzkonzentration von 5000 ppm z. B. im produzierenden Gewerbe noch erlaubt ist, so sollte insbesondere bei geistiger Arbeit wie in Schulen und Büros dafür gesorgt werden, dass ein Wert von ca. 1000 ppm nicht überschritten wird.
Da beim Ausatmen neben CO2 auch Corona-Viren von infizierten Personen abgegeben werden, geht mit einer steigenden oder fallenden CO2-Raumluftkonzentration auch die Viren-Konzentration einher. „Wenn wir also unter einer gewissen Corona-Infektionsgefahr Räume gemeinsam nutzen, können wir durch die Einhaltung niedriger CO2-Werte auch die Viren-Konzentration begrenzen“, betont Meyerhoff und ergänzt: „Noch kann nicht gesagt werden, ab welcher Viren-Konzentration die Ansteckungsgefahr zu hoch ist. Die Forschung gibt aber die Empfehlung, den CO2-Gehalt nicht über 1000 ppm steigen zu lassen, um damit gleichzeitig die Gefahr einer Coronavireninfektion zu begrenzen.“
„Ammerländer Lüftungstool“
Das „Ammerländer Lüftungstool“ bietet die Möglichkeit festzustellen, nach wie viel Nutzungszeit eines Raumes ein zuvor festgelegter CO2-Grenzwert erreicht wird. Zur Berechnung müssen die Personenbelegung, die Aktivität sowie die Raum- und Fenstermaße eingegeben werden. Durch Ergänzung, ob die Fenster zum Dauer- oder auch zum Stoßlüften gekippt oder ganz geöffnet werden, lässt sich eine Raumnutzungs- und Stoßlüftungszeit individuell bestimmen.
Meyerhoff hebt abschließend noch hervor: „Mit dem Tool wird zudem ermittelt, ob der Raum mit seiner Geometrie überhaupt für die Fensterlüftung geeignet ist. Darüber hinaus kann auch leicht festgestellt werden, welche Größe ein Lüftungsgerät haben müsste, damit eine unbehagliche und meist energieverschwendende Fensterlüftung vermieden werden kann.“
Bilder: BBS Ammerland, Technikerschule HLK
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