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StartseiteThemenBetriebsführung„Wenn’s brennt, bin ich da“
Für den Heizungsfachbetrieb Rank in Dürrwangen stehen Kundenzufriedenheit und Umweltfreundlichkeit an oberster Stelle. Ein 12-Stunden-Tag bestimmt den Alltag des Unternehmers
Kesseltausch und Badsanierung – das sind zwei Kerngeschäftsfelder des Heizungsfachbetriebs Rank aus Dürrwangen. „Damit haben wir uns bei vielen Kunden einen Namen gemacht“, sagt Firmeninhaber Ulrich Kocher stolz. Das Geschäft laufe sehr gut, die Auftragsbücher seien voll. Insbesondere die Pelletheizung als Ersatz für eine alte Ölheizung boome in diesem Jahr regelrecht, sogar in Neubauprojekten komme sie zum Einsatz. Wie der Arbeitsalltag des Unternehmers aussieht und welchen Stellenwert Kundendienst und Digitalisierung haben, das erfuhr IKZ-Chefredakteur Markus Sironi im Gespräch mit Ulrich Kocher.
„Der Wille, den CO2-Ausstoß zu senken, ist bei uns auf dem Land stark ausgeprägt“, sagt Ulrich Kocher, Inhaber des Heizungsfachbetriebs Rank in Dürrwangen. Als Ersatz für eine alte Ölheizung komme daher immer häufiger eine Pelletheizung zum Einsatz. Knapp 40 Pelletkessel hat Kocher in den vergangenen zwei Jahren im Bestand verbaut und dabei mitunter auch komplexe Anlagen realisiert. Begrenzte Platzverhältnisse oder die Errichtung von Pelletlagern auf Dachböden sind für den Unternehmer inzwischen Routine. „Die aber“, betont er, „gut geplant sein will.“
Was die mitunter kolportierten häufigen Störungen bei Pelletkesseln angeht: die seien eher selten. Man habe immer mal mit Ausreißern zu tun, „Montagsgeräte, wie es so schön heißt. Aber das ist in den Griff zu bekommen“, so die Erfahrung des Unternehmers. Meistens liege es an der Qualität der Pellets. Und da stehe der Kunde in der Verantwortung.
Bewusst setzt der Unternehmer auf die Kessel von Hargassner und genießt im Gegenzug einen Gebietsschutz im Umkreis von 30 bis 50 km. Regelmäßige Herstellerschulungen gehörten zur Partnerschaft ebenso wie Planungsunterstützung, wenn es denn erforderlich sein sollte. Die Frage, ob Pelletheizung mit oder ohne Brennwertnutzung, beantwortet der Unternehmer kurz und knapp: im Altbau ohne Brennwert, im Neubau mit Brennwert. Das hänge nicht zuletzt von den Heizflächen ab, sagt er. Natürlich dominiere im Neubau die Wärmepumpe, stellt er klar, aktuell aber habe man sogar zwei Neubauprojekte, in denen Pelletkessel zum Einsatz kommen sollen.
Dass man, wo immer es geht, auf den nachwachsenden und regional verfügbaren Brennstoff Pellets setzt, ist für Kocher nur konsequent: „Die Kundenzufriedenheit zusammen mit der Umweltfreundlichkeit stehen an oberster Stelle unserer Philosophie und bestimmen unseren Weg“, sagt er. Um seine Kunden Tag für Tag zufrieden zu stellen, bedarf es eines hohen persönlichen Engagements. Seinen Tagesablauf beschreibt der Unternehmer wie folgt: „Meistens bin ich ab 5:30 Uhr im Büro bis ca. 7:00 Uhr, treffe hier meine Tagesvorbereitung. Von 7:00 bis 8:00 Uhr treff e ich mich mit den Monteuren, danach folgt die Absprache mit dem Büro-Team. Das eigentliche Tagesgeschäft folgt dann und geht einschließlich der Kundentermine bis 18.00 Uhr. Danach ist Familienzeit, zumindest bis 20:00 Uhr. Wenn viel zu tun ist, geht’s danach bis 22:00 Uhr nochmal ins Büro.“ Doch auch, wenn der Tag durchgetaktet ist, so packt der Unternehmer weiterhin mit an: ob beim Kesseltransport, Störungen, Wasserschäden oder Materialbesorgungen. „Wenn’s brennt, bin ich mit da!“
Ausgleich findet der Unternehmer beim gemeinsamen Radfahren mit der Familie. „Vor Corona sind wir auch ins Fußballstadion gegangen“, ergänzt er und hofft, dass diese Zeiten wiederkommen.
Digitale Transformation wichtig, aber nicht um jeden Preis
Die digitale Transformation ist dem Unternehmer wichtig, aber nicht um jeden Preis. Man wolle mit dem Stand der Technik gehen, müsse aber auch die Wirtschaftlichkeit für den Betrieb im Blick behalten, sagt er. Vor diesem Hintergrund ist er zufrieden mit dem Erreichten: „Wir sind mit der Digitalisierung bei ca. 75 % angekommen. Von unserem Büro-Team hat jeder seinen Arbeitsplatz mit PC und Handwerkerprogramm. Materialbestellungen gehen über den Onlineshop beim Großhändler raus, die Kundendienstorganisation wird über ein Handwerkerprogramm organisiert. Werkzeugverwaltung und Fuhrpark werden ebenfalls online gemanagt.“ Lediglich der Kundendienst sei noch zweigleisig unterwegs – mit Tablet und klassischem Aufmaßzettel – da noch nicht alle Artikel elektronisch abgelegt seien. Auch das Lager würde noch nicht digital verwaltet. „Hier sehe ich durchaus noch Optimierungspotenzial.“
Stolz auf die Azubis
Besonders stolz ist Kocher auf sein Team und zeigt dabei auch auf seine drei Auszubildenden. Sie hätten nur wenige Krankheitstage, brächten eine gute Arbeitsleistung. „Wir machen sie gut“, sagt er und gibt zu, dass man auch schon mal Pech gehabt hätte bei der Auswahl des Berufsnachwuchses. Das Kommunikationsmedium der jungen Generation, Instagram, nutzt der Handwerksmeister selbst: „als kostenlose Werbeplattform“, etwa um seine Arbeitsleistung zu präsentieren oder auf sich aufmerksam zu machen. Daneben gehöre das regelmäßige Studium von Fachzeitschriften zur Berufsroutine. „Wenn ich die Hefte ausgelesen habe, lege ich sie in den Brotzeitraum. Interessante Berichte kopiere ich und spreche sie im Teammeeting an.“ Das sei eine gute Informationsebene, nicht zuletzt auch für die Beratung des Kunden. „Für uns ist es wichtig, dem Kunden das gute Gefühl zu geben, dass er die richtige Entscheidung mit unserem Betrieb getroffen hat“, sagt Unternehmer Kocher abschließend. Und tatsächlich, dieses „gute Gefühl“ – eine Mischung aus Kundenorientierung und Fachkompetenz – haben wir im Gespräch auf angenehme Art wahrgenommen.
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