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Pumpenlösungen für die Gebäudeautomation



Pumpenlösungen für die GebäudeautomationBild: Grundfos
Bild: Grundfos 
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1. Dezember 2025

Teilsystem statt Komponente
Die Entwicklung in der Gebäudeautomation geht seit längerem hin zu einer verteilten Intelligenz. Vorangetrieben wird dies nicht zuletzt durch neue gesetzliche Vorgaben. § 71a GEG etwa verlangt für Nichtwohngebäude eine digitale Energieüberwachung, bei neu errichteten Gebäuden einen Automatisierungsgrad B oder besser gemäß DIN V18599-11, die Kommunikation von TGA-Systemen untereinander und ein technisches Inbetriebnahme-Management einschließlich Einregulierung. Nach Anpassung an die europäische Gebäuderichtlinie (EPBD 2024) reduziert sich der Schwellenwert für die Vorgaben von derzeit 290 kW Primärenergiebedarf des Gebäudes auf 70 kW, damit werden zukünftig auch viele kleinere Nichtwohngebäude betroffen sein.

Mischkreise einfach integrieren
In der Praxis erfordert die Erfüllung der neuen Anforderungen einen beträchtlichen Aufwand. Ein „System im System“ mit intelligenten Steuerungsfunktionen kann dies vereinfachen. Ein Beispiel ist die Mischkreislösung „Mixit“ aus dem Hause Grundfos, bei der alle wesentlichen Komponenten des Mischerkreises in eine Regeleinheit integriert sind. Statt vieler einzelner Komponenten muss bei einer Leittechnik-Führung lediglich die Regeleinheit eingebunden werden. Diese ist ab Werk mit RJ45- und RS485-Schnittstellen ausgerüstet, die Feldbusintegration (BACnet/Modbus) lässt sich über ein kostenpflichtiges Software-Upgrade per App freischalten. Auch die Inbetriebnahme und Anbindung an GLT bzw. Cloud erfolgt dialoggeführt mit der Grundfos „GO“ App.
Die Regeleinheit stellt mehr als 100 Datenpunkte für Überwachung und Betriebsoptimierung zur Verfügung, etwa Vor- und Rücklauftemperaturen, Durchfluss (Kvs-Wert), Temperaturkurve und zahlreiche weitere Daten von Pumpe und Mischer. Die von § 71a geforderte Energieüberwachung lässt sich mit der integrierten Wärmemengenerfassung der Regeleinheit realisieren. Die Funktionen Warmwetterabschaltung und Sollwertanpassung durch die Raumtemperatur ermöglichen einen Automatisierungsgrad B, die Abschaltung bei Null-Bedarf und die Sollwertfunktion für die Energiequelle sogar Grad A.

Pumpe als System
Auch einzelne Pumpen wie die Baureihen „Magna3“ und „TPE3“ bieten wesentliche Voraussetzungen für eine Leittechnik-Einbindung und die Erfüllung von GEG-Vorgaben. Die „Magna3“ wird über optionale CIM-Module sowie über die IP-basierenden Feldbusse eingebunden. Der integrierte Funk-Chip ermöglicht unter anderem die Kommunikation von zwei Pumpen untereinander. Bei Doppelpumpen-Anlagen lässt sich die Last auf diese Weise auch ohne Gebäudeautomation intelligent verteilen. Die aktuellen Inlinepumpen der Baureihe „TPE3“ verfügen neben physischen Steckplätzen für CIM-Module zusätzlich über eine Soft-CIM für Modbus RTU und Modbus TCP/IP, die sich per App konfigurieren lässt. Außerdem kann die Pumpe über eine vorhandene Internetverbindung direkt an die Grundfos Cloudlösung angebunden werden.
Sowohl „Magna3“ als auch „TPE3“ bringen zahlreiche intelligente Funktionen für den effizienten Betrieb mit, neben verschiedenen Regelungsarten beispielsweise eine Förderstrombegrenzung. Fällt die Leittechnik einmal aus, erkennt die lokale Regelung den Ausfall und geht in einen definierten Zustand oder regelt weiter wie sonst auch – ein weiterer Vorteil einer „verlagerten Intelligenz“. Beide Pumpen verfügen auch über eine integrierte Wärmemengenerfassung, die sich für eine Energieüberwachung gemäß § 71a GEG nutzen lässt. Die Differenzdruckregelung ermöglicht den geforderten Automatisierungsgrad B sowie in Verbindung mit der ebenfalls bei beiden Pumpen möglichen Abschaltung bei Null-Bedarf den Automatisierungsgrad A.

Mehrpumpensysteme
Die Vorteile dezentraler Intelligenz zeigen sich auch bei Mehrpumpensystemen wie der Druckerhöhungsanlage „Hydro MPC“. Die Steuerung mit KI-Kaskadenregelungsfunktionen entscheidet selbsttätig besser als jede Leittechnik, wie die Last optimal auf die bis zu sechs Pumpen verteilt wird. Basierend auf dem digitalen Zwilling der Pumpe berücksichtigt sie Faktoren wie Energieeffizienz, Verschleiß und Lebenszykluskosten sowie das Vermeiden von Stagnation und Wasserverkeimung.
Die zugehörige Mehrpumpensteuerung „Control MPC“, mit der die Anlage betrieben wird, ist seit Herbst 2025 mit der neuesten Controller-Generation „Geniecon“ ausgestattet, die auf einem neuen Software- und Bedienkonzept basiert. Neben dem Standardpaket gibt es ein erweitertes Softwarepaket als kostenpflichtiges Upgrade, das zusätzliche Daten zur Verfügung stellt und unter anderem die Zusammenarbeit mehrerer Anlagensteuerungen ermöglicht. Auch die Schnittstellen lassen sich per Software-Upgrade freischalten, weitere Protokolle stehen als physische CIM-Steckplätze zur Verfügung.
Auch Abwasserhebeanlagen lassen sich unkompliziert in gebäudetechnische Systeme einbinden.

Cloudlösungen auf dem Vormarsch
In der Gebäudetechnik werden immer häufiger Cloudlösungen eingesetzt. Internetbasierte Plattformen wie Grundfos „Connect“ sind eine kostengünstige Alternative zu komplexen und kostspieligen Leittechnik- oder SCADA-Systemen. Zudem eröffnen sie die Möglichkeit, Zukunftstechnologien wie KI und Cloud-basierte Algorithmen für Betrieb und Optimierung einzusetzen.
Greifbar wird der Nutzen von Cloudlösungen insbesondere in Verbindung mit den Möglichkeiten intelligenter Teilsysteme. So überwacht und regelt beispielsweise ein Wärmecontracting-Anbieter vom Unternehmensstandort aus deutschlandweit rund 100 Anlagen mit der Mischkreislösung „Mixit“. Dank dezentraler Intelligenz und Cloud ist die Optimierung des Betriebs ohne aufwendige Leittechnik möglich.
Zur weiteren Entwicklung in diesem Bereich gehört die Öffnung und Vernetzung von Cloud-Plattformen. So etwa die Cloud-to-Cloud-Steuerung, bei der die Cloudlösung des Herstellers über eine API-Schnittstelle mit der Cloud des Betreibers kommuniziert. Grundfos „Connect“ wird dafür ab 2026 eine API-Schnittstelle freigeben. Ebenso gibt es die Möglichkeit, Geräte und Systeme von Drittanbietern durch Aufschaltung per Modbus RTU zu integrieren. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund von § 71a GEG wichtig, der eine herstellerneutrale Energieüberwachung und -analyse fordert.
Mit der Cloudanbindung stellt sich auch die Frage nach der Cybersicherheit. Vernetzbare elektronische Komponenten in der Gebäudetechnik sind ein potenzielles Einfallstor für Cyberangriffe. Eine wesentliche Voraussetzung sind vertrauenswürdige Partner. Die eingesetzten Cloudplattformen sollten möglichst innerhalb der EU auf sicheren Servern gehostet werden und die Anforderungen der NIS2-Richtlinie erfüllen. Das ist bei Grundfos „Connect“ der Fall.

Entlastung von Anlagenbauern und eMSR-Technikern
Angesichts hoher Energiepreise und strengerer Effizienz- und Nachhaltigkeitsvorgaben sind vernetzte Lösungen erforderlich, um effizient, gesetzeskonform und zukunftsfähig zu bleiben. Dabei bieten konfigurierbare Subsysteme mit dedizierten Steuerungen mehr Funktionen, ermöglichen einen effizienteren Betrieb, erleichtern die Arbeit von Planern, Anlagenbauern und eMSR-Technikern und reduzieren den Aufwand für die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben.

Autor: Maik Benjamin Maibaum, Regional Lead Digital Product Specialist, CBS Central & Eastern Europe, Grundfos

www.grundfos.de





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