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Komfort am Waschplatz – Tag für Tag



Komfort am Waschplatz – Tag für TagBild: VitrA Bad
Bild: Keuco 
Bild: Vigour 
Bild: VitrA Bad 
Bild: Villeroy & Boch 
Bild: Hewi 
Bild: Duravit 
Bild: W. Schneider 
Bild: Delabie 

3. Januar 2023

Was es bei der Gestaltung von barrierefreien Waschplätzen zu beachten gilt und wie Spiegel und Stauraum den Anforderungen gerecht werden

Der Waschplatz ist und bleibt der zentrale Funktionsbereich im Badezimmer. Bei der barrierefreien Planung geben DIN-Normen und andere Schriften Empfehlungen, wie dieser zu gestalten ist. Eine gute Konzeption muss jedoch noch mehr beachten, wenn sie Nutzerinnen und Nutzern ihres Bades gerecht werden will.


Im Mittelpunkt einer barrierefreien Badplanung steht der Mensch mit seinen Einschränkungen. Jedes Raumkonzept – von der ersten Skizze bis zum Raummanagement – sollte einzigartig sein und die besonderen Bedürfnisse der Personen, die ein Bad nutzen, berücksichtigen. Das gilt natürlich generell, aber im barrierefreien Raum bekommt es eine zentrale Bedeutung. Denn jede Einschränkung von Menschen ist individuell und bedarf somit auch ganz persönlicher Lösungsansätze.
Grundsätzlich ist ein barrierefreies Bad ein Raum, der ohne Hindernisse komfortabel genutzt werden kann. Stichpunkte sind in diesem Zusammenhang seniorengerechtes Wohnen, Wohnen im Alter und Leben mit einem wie auch immer gearteten Handicap. Insbesondere der demografische Wandel erfordert ein Umdenken, wenn es um die Ausstattung von Bädern geht. Denn mehr als zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen haben den Wunsch, zuhause alt zu werden.

Die Zielgruppe macht den Unterschied
Bei der Badplanung und insbesondere auch der Planung des Waschbereichs als zentralen Mittelpunkt im Bad ist es also ganz entscheidend, für wen die Raumplanung konzipiert wird. Nutzen junge Familien, Singles oder ältere Menschen die Nasszelle? Soll das Badezimmer von vornherein aufs Älterwerden ausgerichtet sein? Soll das Bad rollstuhlgerecht, also barrierefrei konzipiert sein? Dies sind wichtige Fragen, die es im Vorfeld zu klären gilt. Und auch eine Behinderung ist niemals wie die andere. Schließlich macht es einen entscheidenden Unterschied, ob jemand seh- oder gehbehindert ist oder eine ganz andere körperliche Einschränkung vorliegt. Jedes Handicap will ganz individuell berücksichtigt sein.
Darum ist auch nicht alles sinnvoll, was die Barrierefreiheit im Bad erhöht. Immer ist der Blick auf persönliche Bedürfnisse gerichtet, damit Badelemente praktische Alltagshilfen sein können. So wollen ältere Menschen, Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit, Menschen im Rollstuhl oder mit Gehhilfe oder beispielsweise kleinwüchsige Personen ihre Bedürfnisse ganz individuell bedient wissen.
Ein ergonomisches und barrierefreies Bad entsteht bereits bei der Planung des Grundrisses. Schräge Winkel und versteckte Ecken sind nur dann attraktiv, wenn die Nutzer und Nutzerinnen sie auch erreichen können. Für ein barrierefreies Bad empfiehlt sich ein etwas großzügiger und aufgeräumter Grundriss mit viel Freiraum.

Im Zentrum – der Waschtisch
Grundsätzlich muss ein Waschtisch für ein barrierefreies Bad für ältere Menschen oder generell Menschen mit einer Gehbehinderung so gestaltet sein, dass sie sich auch im Sitzen waschen können. Für die Nutzung eines Rollstuhls muss der Waschtisch somit unterfahrbar sein. Unterschränke finden dort damit keinen Platz. Der Waschtisch sollte zudem in unterschiedlichen Höhen montierbar sein. „Das gelingt ohne Abstriche beim Design“, weiß Vigour-Geschäftsführer Alexander Gelsdorf. „Unser Ziel ist es, barrierefreie Produkte zu entwickeln, die gleichzeitig alle Ansprüche an Wohnlichkeit erfüllen und einen Mehrwert schaffen“, sagt er. Der Mineralguss-Waschtisch aus der Designlinie „derby plus“ ist seine Antwort. Dieser ermögliche eine bequeme Bedienung der Armatur.
Die barrierefreien Waschtische der Badkollektion „Conforma“ von VitrA Bad sind in vier Varianten erhältlich. Laut Anbieter verleihen sie Bädern im privaten Bereich wie in Pflegeeinrichtungen und Hotels „ein klares, minimalistisches Design und einen modernen Touch. „Ästhetisches Design, Langlebigkeit, Pflegeleichtigkeit und hohe Funktionalität sind hier gefragt“, meint Markus Bieletzki, Head of Marketing für Deutschland, Österreich und Schweiz bei VitrA Bad.

Sicherer Halt bei hohen Belastungen
Auch Villeroy & Boch ist der Meinung, dass „stilvolles Design nicht fehlen darf“. Die Waschtische der Kollektion „ViCare“ seien problemlos zu unterfahren und böten zudem integrierte Haltegriffe und geräumige Ablageflächen. Das modulare Waschtischkonzept erlaubt es, einen adaptiven Haltegriff sowie ein Ablagesystem direkt am Waschtisch zu integrieren. Der Haltegriff verspricht hohen Greifkomfort und damit Sicherheit im Bad. Alle modularen Badutensilien, darunter Zahnputzbecher, Seifenspender etc., finden direkt am Waschtisch Platz. Die Waschtische bestehen aus Mineralguss mit einer porenfreien Oberfläche, „die leicht zu reinigen ist“. Das kommt der Hygiene im Bad zugute.
Für einen barrierefreien Waschplatz hat Duravit Lösungen in Form von Konsolen mit Einbau- oder Aufsatzbecken entwickelt. Aufsatzbecken ermöglichen dabei zum Beispiel eine erhöhte Waschposition. Ein individueller Look lässt sich zusätzlich einfach realisieren: von Holzdekoren über Hochglanzlacke bis hin zu Echtholzfurnieren sind die Konsolen zu haben.
Hilfreich ist bei barrierefreien Waschtischen auch, wenn die Waschmulde extra tief ausgebildet ist. Dann lässt sich viel Wasser für die Körperhygiene stauen.

Spiegel und Stauraum für alle
Besonderes Augenmerk legen einige Marken auch auf ihr Spiegelprogramm. Hier gibt es auch verschiedene Wahlmöglichkeiten bei der Lichtgestaltung: Art und Design von Leuchten sowie der Lichtpositionen oben, unten oder der Seite. Denn je nachdem, wie und auf welcher Höhe und Entfernung man vor dem Spiegel sitzt oder steht, spielt die Position der Lichtquelle eine wesentliche Rolle. Hier punkten Badkollektionen mit LED-Leuchten in verschiedenen Längen, die als Einzelelemente planbar sind. So lässt sich alles ins richtige Licht rücken.
Kippspiegel erleichtern außerdem Menschen mit sehr großer oder sehr kleiner Körpergröße die Nutzung ihres Waschplatzes. Da mit dem Alter auch das Sehvermögen für Rotlichtanteile stetig abnimmt, macht es gerade für Ältere einen Unterschied, welche Farbtemperatur das Licht hat. Hochwertige LEDs haben daher eine Farbtemperatur mit mehr Blauanteilen.
Viele Möbelprogramme wie „Renova“ von Geberit kennzeichnen sich durch eine gute Erreichbarkeit und bequeme Handhabung. Denn gerade bei der Körperpflege im Sitzen ist es wichtig, dass alle Pflegeutensilien und Kosmetikartikel in Reichweite sind. Die „Renova“-Linie macht zudem einen Unterschrank möglich, dessen Boden und Regale vorne eine Ausbuchtung haben, sodass bei geöffnetem Schrank genügend Raum unter dem Waschtisch für die Beine bleibt.
Darüber hinaus bieten sich auch Rollcontainer mit und ohne Schubladen an. Generell gilt: Die Böden der Auszüge dürfen nicht zu tief liegen, damit der Inhalt aus dem Rollstuhl heraus greifbar ist. Stauraum bieten aber auch Regale, Seiten- und Hochschränke für hindernisfreie Komfort- und Generationsbäder. Stufenlos einstellbare Tablare bieten viel Platz für alle möglichen Utensilien im Bad. So ist es stets aufgeräumt und dennoch frei zugänglich.

Exkurs: ohne Barrieren im öffentlich-gewerblichen Raum
Delabie und W. Schneider sehen sich als Experten für die Sanitärausstattung im öffentlich-gewerblichen Bereich. Die Planung und Einrichtung barrierefreier Sanitärräume unterliegt im öffentlichen Bereich besonderen Herausforderungen. „Im öffentlichen Raum sind die Nutzer unbekannt. Somit sind auch die jeweiligen Anforderungen unbekannt und potenziell sehr vielfältig. Dies erfordert flexible Konzepte und Lösungen, die auf alle Menschen, Szenarien und Bedürfnisse eingehen“, erklärt Bernd Heisig, Vertriebsdirektor für Deutschland und Österreich bei Delabie. „Hinzu kommt, dass die Nutzerfrequenz im öffentlichen Bereich sehr hoch ist, wie etwa in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Hotels. Die gewählten Produkte sollten daher besonders langlebig und beständig gegenüber intensiver Nutzung sein“, so Bernd Heisig.
Weiterhin spielt Hygiene eine wichtige Rolle, vor allem in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Auch die Sicherheit der Nutzer, z. B. vor Verbrühung an Armaturen oder anderen Verletzungen, muss stets gewährleistet sein. Nicht zuletzt stehen der Wohlfühlaspekt und das Design im Vordergrund, denn alle sollen sich in den Räumlichkeiten wohlfühlen und diese gerne nutzen.
Geeignete Armaturen ergänzen den barrierefreien Waschtisch optimal. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise Selbstschlussarmaturen oder elektronische Armaturen mit Infrarotsensor. Sowohl selbstschließende als auch elektronische Varianten werden besonders gut den Ansprüchen an Hygiene und Wasserersparnis im öffentlichen Bereich gerecht. Passende Accessoires wie elektronische Seifenspender, Papierhalter und Handtrockner ergänzen den barrierefreien Waschplatz perfekt.

Barrierefreiheit immer im Blick
Barrierefreiheit verdient bei jeder Renovierung oder Neugestaltung eines Badezimmers auf jeden Fall Beachtung. Neben der Erleichterung des Alltags für Menschen mit Behinderungen kann aber auch der frühzeitige Umbau des Bades zu barrierefrei bewirken, dass Menschen möglichst lange in ihrer Wohnung leben können. Dass dies nicht nach Krankenhaus aussehen muss, sondern modern und stilvoll gestaltetet werden kann, zeigen die Markenhersteller hier – selbst für Kliniken. Zuhause alt werden und Kliniken zum Wohlfühlen wie im eigenen Heim sind Trends, welche die Grenzen zwischen privatem und halb-öffentlichem Bad schwinden lassen.

Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin


Checkliste für das Kundengespräch

  • Für die barrierefreie Waschplatzplanung sind folgende Punkte wichtig:
  • Zielgruppe definieren: Welche Personengruppen nutzen das Bad? Senioren, Menschen mit Behinderung? Welchen Einschränkungen unterliegen sie?
  • Welcher zusätzliche Platzbedarf wird für die gewählte Ausbaustufe notwendig?
  • Welche Fördermöglichkeiten können in Anspruch genommen werden?
  • Wie soll der Raum aufgeteilt werden?
  • Welche Baumaßnahmen sind notwendig?
  • Welche Badelemente und Einrichtungsgegenstände sind gewünscht?
  • Welcher Stil wird präferiert? Wie soll die Farbauswahl sein?
  • Welche zusätzlichen Features soll es geben (Musik, Lichtgestaltung, berührungslose Bedienungen etc.)?

Förderungen, Zuschüsse
Eine Förderung durch den Staat zum barrierefreien Umbau im Privaten ist für 2022 zurzeit nicht mehr möglich 1), da die Fördertöpfe ausgeschöpft sind. Eine Förderung in 2023 ist dann möglich, wenn entsprechende Fördergelder zur Verfügung gestellt werden und eine Renovierungsmaßnahme in den eigenen vier Wänden noch nicht begonnen wurde. Wer allerdings eine Pflegestufe besitzt, kann unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss bis zu 4000 Euro von der Pflegekasse erhalten.

1) Stand Ende September 2022, Angaben ohne Gewähr





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