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StartseiteWissenNewsHCL und offene Standards
Bild: Theben1. Dezember 2025
Einbindung von Beleuchtung in ganzheitliche Gebäudekonzepte
Die Energieeffizienz in Gebäuden hängt längst nicht mehr nur von der Heizung oder Kühlung ab. Auch Beleuchtungssysteme tragen erheblich zum Gesamtverbrauch bei. Mit moderner Mess- und Sensortechnik, flexiblen Lichtsteuerungen und offenen Standards lassen sich Konzepte realisieren, die nicht nur den Komfort erhöhen, sondern auch aktiv Energie sparen.
Traditionelle Beleuchtungssysteme arbeiten oft nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip: Lampen brennen unabhängig davon, ob jemand im Raum ist oder nicht. Das kostet unnötig Energie und bietet kaum Komfort. Moderne Lichtkonzepte setzen hier auf Mess- und Sensortechnik, die den tatsächlichen Bedarf erkennt. Präsenzmelder und Helligkeitssensoren registrieren die Anwesenheit von Personen und messen das einfallende Tageslicht. Daraus wird der konkrete Bedarf an künstlicher Beleuchtung ermittelt. Nur die Lichtmenge, die wirklich benötigt wird, wird bereitgestellt. Dies ermöglicht nicht nur erhebliche Energieeinsparungen, sondern sorgt auch für gleichmäßig angenehme Lichtverhältnisse. Besonders in Schulen, Büros oder Pflegeeinrichtungen entfalten solche Systeme ihre Wirkung: Sie stellen sicher, dass Räume weder zu dunkel noch überbeleuchtet sind – und sie passen sich automatisch an wechselnde Bedingungen an.
Konzept des Human Centric Lighting
Neben der Energieeffizienz rückt ein weiteres Thema immer stärker in den Fokus: Human Centric Lighting (HCL). Dabei orientiert sich die künstliche Beleuchtung am natürlichen Tageslichtverlauf und unterstützt so den biologischen Rhythmus des Menschen. Studien belegen, dass biodynamisches Licht den Schlaf-Wach-Rhythmus stabilisiert, Stress reduziert und das Wohlbefinden steigert. In der Praxis bedeutet das:
Morgens: warmweißes, aktivierendes Licht für einen dynamischen Start in den Tag.
Mittags: neutrales, helles Licht für maximale Konzentration.
Abends: sanftes, warmes Licht zur Entspannung.
Schlüsselfaktor offene Standards
Ein Schlüsselfaktor für die Praxistauglichkeit moderner Lichtsteuerungen sind offene Standards. Hier setzt „DALI-2 Room Solution“ aus unserer Sicht neue Maßstäbe. Im Gegensatz zu proprietären Lösungen ermöglicht das System die herstellerübergreifende Integration von Komponenten – von Präsenzmeldern über LED-Treiber bis hin zu Schaltaktoren. Die Systeme bleiben langfristig erweiterbar und kompatibel, selbst wenn einzelne Hersteller ihre Produktlinien ändern. Darüber hinaus liefert das System Betriebsdaten wie Leuchtdauer und Dimmwerte in Echtzeit, was eine präzise Überwachung und Wartung möglich macht. Eine App ermöglicht die einfache Inbetriebnahme und Parametrierung per Tablet und Bluetooth, ganz ohne Programmierkenntnisse.
Die Bedienung ist intuitiv: Szenen, Tageslichtverläufe und HCL-Kurven lassen sich per Drag & Drop einstellen. Firmware-Updates erfolgen automatisch. Selbst komplexe Szenarien wie RGBW-Farbsteuerungen oder tageslichtabhängige Konstantlichtregelungen lassen sich in Minuten einrichten. Wer Regelungstechnik ohnehin aus Heizungs- oder Lüftungsprojekten kennt, kann hier problemlos anknüpfen und seine Kompetenz erweitern.
Themenübergreifende Sensorik
Während HCL den Menschen ins richtige Licht rückt, geht das Konzept der „Human Centered Building Automation“ (HCBA) von Theben noch einen Schritt weiter. Für das SHK-Handwerk eröffnen sich hier neue Möglichkeiten. Denn intelligente Regelungen zur Steuerung von Licht, Heizung, Lüftung und Kühlung lassen sich über gemeinsame Sensorik realisieren. Ein Präsenzmelder kann beispielsweise nicht nur die Beleuchtung steuern, sondern auch Signale an die Heizungsregelung geben, um ungenutzte Räume automatisch abzusenken.
Vernetzte Systemlösungen
Die Kombination aus bedarfsgerechter Lichtsteuerung, Human Centric Lighting, offenen Standards wie DALI-2 und dem Ansatz der Human Centered Building Automation zeigt, wohin die Reise geht: Gebäudeautomation wird integraler Bestandteil von Energieeffizienzstrategien. Wer Regeltechnik und Energiemonitoring beherrscht, wird zum umfassenden Gebäudetechniker. Die Zukunft der Gebäudetechnik ist vernetzt, energieeffizient und nutzerorientiert – und das SHK-Handwerk kann dabei eine Schlüsselrolle übernehmen.
Autor: Jean Schmitt, Produktmanager Detection & Lighting, Theben AG
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