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Gut investierte Zeit in den Nachwuchs



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Der SHK-Betrieb Lorenz in Kiel ermöglicht Azubis eine ausbildungsbegleitende Fortbildung. Personal und Bürokratie sind die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft

Wer Erholung und frische Luft zum Atmen sucht, nimmt manchmal Stress, Staus und lange Reisezeiten in Kauf. Für die Mitarbeiter der Lorenz Sanitär GmbH und Lorenz Elektro GmbH ist die gesunde, salzhaltige Brise dagegen ganz nah. Hier „oben“ in Schleswig-Holstein scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Gilt das auch für die, die arbeiten, wo andere Urlaub machen? Die IKZ-Redaktion hat bei dem SHK-Betrieb in Kiel, der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, nachgefragt.

In der Gerhardstraße in Kiel angekommen, begrüßt uns ein „Viererpack“: Marc Lorenz, Inhaber und Geschäftsführer der Lorenz Sanitär GmbH und Lorenz Elektro GmbH, Christoph Scheer (Meis­ter und Betriebsleiter Heizung und Sanitär), Marcel Oldenburg (Meister und Betriebsleiter Fliesenverlegung + Farbe und Interieur) sowie Juri Schweizer (Meis­ter und Betriebsleiter Elektrotechnik). Im Gespräch wird schnell klar: Hier arbeiten die Gewerke und deren handelnde Personen miteinander, nicht neben- oder gar gegeneinander. „Wir fahren die meisten Baustellen gemeinsam an“, erzählt Firmenchef Marc Lorenz, der das Familienunternehmen in vierter Generation führt. „Mit unserem Fachwissen können wir uns gegenseitig bereichern. Das ist unsere Stärke, die den Kunden hilft.“ Und zwar angefangen vom Neubau über öffentliche Auftraggeber bis hin zu Gewerbe- und Privatkunden. Mittelfristig will sich der SHK-Betrieb aus dem Norden vor allem auf den Privatkundenbereich konzentrieren, verrät Lorenz. Über mangelnde Beschäftigung kann sich das Handwerk auch in Schleswig-Holstein nicht beklagen. Die Auftragslage ist sehr gut.

Kernkompetenz stärken
Warum der Privatkundenbereich? In einem Prozess der Selbstreflexion haben Marc Lorenz und sein Team alles auf den Prüfstand gestellt. Und die Fragen beantwortet, in welchen Bereichen der Betrieb besonders stark ist und die Arbeit Spaß macht. Der Geschäftsführer und die Betriebsleiter sind schließlich zu einer gemeinsamen Schlussfolgerung gekommen: „Bei Komplettsanierungen haben wir mit unserem Fachwissen ein Alleinstellungsmerkmal in Qualität und Umfang.“ Das Lob der Kunden macht Marc Lorenz und seine Mitstreiter stolz. „Wer solch ein tolles Feedback bekommt, der kann sich auch gut mit seiner Arbeit identifizieren.“ Das sei wichtig, denn den Mitarbeitern soll nicht nur das Handwerk Freude bereiten, sondern auch das gute Gefühl, für ihr Tun eine sehr gute Resonanz zu erhalten.
Wohlfühlklima ist daher das Stichwort. „Auf unseren qualifizierten und motivierten Mitarbeitern beruht der Erfolg unserer Firma“, sagt Lorenz. Wie in vielen anderen Unternehmen auch, stellt das Personal aber gleichzeitig eine Hürde dar, denn es gibt zu wenige Fachkräfte. 45 sind beim SHK-Betrieb in Kiel angestellt, 55 bis 60 könnten es laut Lorenz gerne sein. Auf der Internetseite des mittelständischen Unternehmens wird mit zwölf freien Plätzen in Festanstellung geworben. Drei von fünf freien Ausbildungsplätzen waren noch zu vergeben – wohlgemerkt für das Ausbildungsjahr 2019.

Mitarbeiterbindung im Fokus
Weil der Mangel an qualifiziertem Personal so gravierend ist, nimmt die Mitarbeiterbindung einen hohen Stellenwert ein. Es wird nicht nur übertariflich bezahlt, sondern darüber hinaus werden u. a. auch regelmäßige externe wie interne Schulungen durchgeführt – und gemeinsame Aktionen, wie im Juni der Besuch des größten Segelevents der Welt, der Kieler Woche. Lorenz arbeitet außerdem mit einem externen Personalcoach zusammen, der Schulungen für Mitarbeiter organisiert und durchführt. Dabei ist schon vermittelt worden, wie Krankheiten vorgebeugt werden können, worauf SHK-Fachhandwerker bei der Ernährung achten sollten oder welche Rolle der Sport als Ausgleich zum Berufsalltag spielt. „Wir möchten Stress abbauen und unseren Mitarbeitern so den Rücken stärken“, sagt Lorenz.
Diesen Rückhalt schätzen nicht nur die Festangestellten, sondern auch die elf Auszubildenden im Betrieb. Sie profitieren von einer „ausbildungsbegleitenden Fortbildung“. Während ihrer Lehrzeit werden die Azubis von einem externen Coach begleitet, mit dem Ziel, sie zu stärken und selbstbewusster zu machen. „Die Rückmeldungen sind sehr gut“, berichtet Lorenz und ergänzt: „Wir profitieren doch auch davon, wenn die jungen Menschen in ihrer Persönlichkeit reifen. Und wir merken, dass viele uns nach der Ausbildung treu bleiben.“
Gute Leistungen und gute Noten werden belohnt – dann dürfen die Azubis z. B. an externen Schulungen teilnehmen. Für schwächere Auszubildende organisiert der SHK-Betrieb u. a. Nachhilfeunterricht. Und wer es wirklich ernst meint mit der Ausbildung, der erfährt im Bedarfsfall selbst bei der Wohnungssuche oder beim Führerschein Unterstützung. Darüber hinaus dürfen sich die Azubis während der Arbeitszeit auf ihre Prüfungen vorbereiten. Lorenz: „Wir investieren viel Zeit. Schließlich sind die Azubis ein Teil des Teams, das ich gerne mit einem mechanischen Uhrwerk vergleiche: Dreht sich ein Zahnrad nicht, steht das ganze Uhrwerk.“

Ärger über Bürokratielast
Damit sich das Uhrwerk auch zukünftig dreht, wollen Marc Lorenz, Chris­toph Scheer, Marcel Oldenburg und Juri Schweizer den Herausforderungen im Alltag weiterhin mit pfiffigen Ideen begegnen. Das klappt in puncto Mitarbeiterbindung schon gut. In Bezug auf die Bürokratielast sind ihnen dagegen die Hände gebunden. „Die Bürokratie nimmt Formen an, die einem SHK-Betrieb schaden. Hier wünschen wir uns dringend Entlastungen und nicht immer wieder neue Vorschriften und Regelungen“, sagt Marc Lorenz. Er spricht damit nicht nur seinen Kollegen, sondern vermutlich vielen SHK-Geschäftsführern in ganz Deutschland aus dem Herzen.

Bilder: Lorenz

www.lorenz-kiel.de

Daten und Fakten

  • Geschichte: Die Firma Lorenz wurde am 1. Mai 1886 von Wilhelm Lorenz gegründet und zählt damit zu den ältesten SHK-Handwerksbetrieben in Schleswig-Holstein. 1893 wurde die Firma in die Gerhardstraße (Kiel) verlegt – dort, wo sie auch heute noch ihren Standort hat. Vor 20 Jahren übernahm Marc Lorenz das Unternehmen – in vierter Generation.
  • Kerngeschäft: Sanitär, Heizung, Elektrotechnik, Maler- und Fliesenarbeiten.
  • Mitarbeiter: 45, darunter 11 Auszubildende.
  • Besonderheit: „Die meisten Auszubildenden sind gute Realschüler oder zum Teil auch Abiturienten“, berichtet Geschäftsführer Marc Lorenz.


Über das Unternehmen Lorenz in Kiel berichten Alexander Bange und Detlev Knecht.





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