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Licht schafft Sicherheit



Licht schafft SicherheitBild: Geberit
Bild: Villeroy & Boch 
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Bild: Glassdouche 
Bild: Geberit 

3. Januar 2023

Direkte, indirekte oder orientierende, kalte oder warme Beleuchtung: Bei Tag wie bei Nacht unterstützen die vielen möglichen Szenarien den Nutzer im Bad
Gut geplantes Licht verleiht dem Bad nicht allein Atmosphäre und Komfort, es sorgt auch für Orientierung und Sicherheit. Das gilt umso mehr im Bad mit barrierefreier Ausstattung bzw. Komfort für alle Generationen. Der SHK-Fachmann kann dazu an verschiedenen Stellen seine Beratungskompetenz ausspielen, wie der Überblick über planerische Ansätze zeigt.

Die Norm für Barrierefreiheit, DIN 18040 Teil 1 und 2 1), stellt in erster Linie ab auf bauliche Aspekte wie Bewegungsflächen, die Duschfläche, Haltegriffe und Ähnliches, sie widmet der Beleuchtung aber nur einen Satz: „Die Ausstattungselemente müssen sich visuell kontrastierend von ihrer Umgebung abheben.“ Der Normgeber setzt dabei voraus, dass die einzelnen Flächen und Objekte vom Badplaner schon ins rechte Licht gesetzt werden – ohne Lösungen vorzugeben. Das ist insofern konsequent, als die DIN 18040 generell auf das Ergebnis zielt – das Bad soll für alle mit Unterstützungsbedarf nutzbar sein – und den Weg dahin offenlässt. Das lässt dem SHK-Fachhandwerker ein weites Betätigungsfeld.
Denn ohne Licht ist alles nichts: „80 % der Sinneseindrücke werden von den Augen übermittelt“, heißt es etwa beim Augenzentrum Aurelios in Nordrhein-Westfalen. „Die Augen sind die wichtigsten Sinnesorgane des Menschen.“ Schon wenige Beispiele aus dem Alltag unterstreichen die Anforderungen für den Planer: Was ist mit dem nächtlichen Toilettengang, werden begrenzende Kanten erkannt, können die Armaturen sicher bedient werden? „Visuell kontrastierend“ sind Dinge nur bei Licht betrachtet. Helligkeit lässt schließlich auch Farb- und Materialkontraste hervortreten, womit die Benutzung der Badobjekte unterstützt wird. Aber: Licht ist längst nicht gleich Licht. Wie aus Bädern mit einem einzelnen, diffusen Deckenlicht in Erinnerung ist, sorgt erst hinreichende, aber blendfreie Beleuchtung für Orientierung.

Blendfreie Helligkeit ist gefordert
Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hat dazu in der „Aktion Barrierefrei“ festgehalten: „Fachleute empfehlen Senioren eine doppelt so hohe Beleuchtungsstärke wie jungen Menschen – wobei das möglichst warmweiße Licht immer aus mehreren Quellen stammen sollte, um eine gleichmäßige Raumausleuchtung ohne Schlagschatten und Blendungen zu gewährleisten.“ Selbstverständlich gilt das nicht allein für Senioren, sondern für Menschen mit jedweder Einschränkung in Motorik und Sinneswahrnehmung. Zu der Gefahr, auf irritierende Reflexe zu treffen oder im Bad geblendet zu werden, gehören auch hochglänzende Fliesen oder starke Strahler, deren punktuelles Licht auf glänzende Keramik und ähnliche Flächen trifft: Lichtplanung bedingt eben auch die Abstimmung mit anderen Oberflächen. Der Verband empfiehlt z. B. die „Verwendung von Belägen, die sich farblich zur Verbesserung der Orientierung von anderen Bauteilen wie Wänden, Türen oder Stützen abheben“ und so für Kontrast sorgen. Darüber hinaus sind haptische Oberflächen bei Möbeln oder eine strukturierte Gestaltung der Wandverkleidung hilfreich, weil damit das Licht auf Flächen gebrochen wird und somit die Objekte besser zu erkennen sind.

Moderne Lichtspiegel bieten mehr als nur ein Licht
Der Badprofi hat eine Bandbreite von Möglichkeiten, um im barrierefreien Bad für die notwendige und benutzergerechte Beleuchtung zu sorgen. Erster Ansatzpunkt wird in aller Regel die Auswahl des Lichtspiegels sein. Hier setzen die Hersteller praktisch durchgängig auf LED-Technik. Die früher beliebte Beleuchtung nach „Hollywood-Art“ mit Glühbirnen auf dem Spiegel ist praktisch verschwunden, sie blendete nicht zuletzt auch aufgrund der Reflektion der Lampen auf dem Spiegel. Als besonders blendfrei dagegen kann die Beleuchtung mittels eines LED-Lichtbands oben und unten oder vertikal zu beiden Seiten, noch besser umlaufend an allen Seiten des Spiegels gelten. Dabei ist es egal, ob es sich um ein eckiges oder kreisrundes Spiegeldesign handelt.
Für den lichttechnisch unverfälschten und vergrößernden Blick in den Spiegel kommen zusätzlich Kosmetikspiegel mit eigener Lichtquelle in Betracht. Die Beleuchtung an Lichtspiegeln und Lichtspiegelschränken ist hinsichtlich der Lichttemperatur variabel einstellbar. Dank der integrierten Einstellmöglichkeiten geben sie Licht vom kalten „Tageslicht“ (ca. 5500 bis 6500 K) bis hin zum warmen Stimmungslicht (2500 bis 3000 K) in den Raum ab.
In vielen Fällen lassen sich Lichtfarbe und -intensität an einem Sensorpunkt auf dem Spiegel oder dem Rahmen selbst regeln. So ist z. B. bei einigen Licht-Spiegelschränken ein Touch-Bedienfeld am unteren Rahmen integriert, bei anderen sind die Touch-Felder auf den genannten Diffusorflächen seitlich oder unter dem Lichtspiegelrahmen platziert. Die Bedienung ist in modernen Lichtspiegeln dort angeordnet, wo der Benutzer die Touch-Funktion in Griffnähe hat.
Dank digitaler Vernetzung steht bei vielen Lichtspiegeln auch die Einbindung in eine App – und damit die Lichtstimmung per Fingertipp auf dem Smartphone – zur Auswahl. Sicher, jeder Badbesitzer wird selbst entscheiden, wie viel „smarte“ Technik er ins Bad lassen will oder bedienen möchte. Aber in der Beratung kann der Badprofi darauf hinweisen: Die Technik schließt niemanden aus, denn auch für weniger digital-affine Badbenutzer sind vordefinierte Licht-Szenarien oder das zeitprogrammierte Nachtlicht ohne Weiteres nutzbar. Nichts muss ständig neu festgelegt werden, es genügt bei den vernetzten Lichtspiegeln für den täglichen Komfort, wenn das meistbenutzte Licht einmal abgespeichert wurde. Die Bedienung ist so leicht wie der Klick auf den Schalter.

Licht dort, wo es gebraucht wird
Und wenn der Klick auf den Lichtschalter just nicht möglich ist: Bewegungsmelder gehören heute vielerorts zum Standard, warum nicht auch im Privatbad und Flur? Ganz abgesehen vom Orientierungslicht mit minimalem Stromverbrauch, das den Lichtkranz am Spiegel auch über Nacht warm leuchten lässt. Dezente LEDs sind auch als Downlight oder Lichtstreifen bei den Betätigungsplatten einiger Hersteller verfügbar. Auch eine nächtliche, energiesparsame Notbeleuchtung an einem Lichtspiegel oder einen Lichtschimmer unter der WC-Keramik ist möglich. So lässt sich das WC auf dem nächtlichen, zielstrebigen Weg ins Bad sofort identifizieren. Weitere Licht-Ideen haben einige Badmöbelhersteller für Waschtisch-Unterschränke oder Ablagen entwickelt. Dabei dient das zusätzliche Licht einerseits dem Ambiente und markiert zum anderen die Position der zu berücksichtigenden Ecken und Kanten im barrierefreien Bad. Manche Hersteller setzen auf LED-beleuchteten Griffleiste am Unterschrank, beispielsweise zwischen Aufsatzwaschtisch und Unterschrank, oder auf eine beleuchtete Ablagenische. Alle Lösungen erfüllen die Signalwirkung von Licht und Kontrast, die in der DIN gemeint ist: Die Grenzen des Möbels sind leichter zu erkennen, ein Zusammenstoß von Benutzer und Möbelkante weniger wahrscheinlich.
Geschickt verteilte Beleuchtung geht noch über die mit Licht inszenierten Badobjekte hinaus: Rahmenlose Ganzglas-Duschabtrennungen oder solche mit nur einem Profil sind zwar ein gestalterisch beliebtes Element im modernen Bad, vor allem für die Walk-in-Dusche im barrierefreien Bad; die im Raum stehende Duschwand mit maximaler Transparenz hat aber auch ihre Tücken: Wie steht es um die gute Erkennbarkeit, wenn die Sehkraft nicht mehr hundert Prozent beträgt? Die integrierte LED-Beleuchtung in Glasflächen für die Dusche wirkt zwar in erster Linie auf den neutralen Beobachte dekorativ, kann aber auch zur Orientierung dienen, wenn die Glasfläche z. B. beim Betreten des Bads gleich eingeschaltet wird. Alternativ dazu: eine beleuchtete Duschrückwand in vielen Farben und mit diversen grafischen Motiven. Eine weitere, baulich ausgerichtete Maßnahme kann die beleuchtete Wandnische in der Dusche sein, die als gut erkennbare Ablage und zugleich Zusatzbeleuchtung dient. Eine ähnliche Zusatzfunktion hat die beleuchtete Kopfbrause, die in der Dusche neben der wohnlichen Wirkung auch zur Orientierung beiträgt.

Autor: Heinz Kaiser, Fachjournalist, Hamburg

1) DIN 18040 Teil 1: Barrierefreies Bauen – Planungs-grundlagen; Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude
DIN 18040-2: Barrierefreies Bauen – Planungsgrund-lagen; Teil 2: Wohnungen





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