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10. Mai 2022
Dezentrale Kombination aus Frischluftversorgung, Luftreinigung und -temperierung bietet neue Möglichkeiten der Klimatisierung von kleineren Wohn- und Gewerbeobjekten
Die Außenluftzufuhr mittels dezentraler Klimageräte kann im Bereich von kleinen Wohn- oder Gewerbeeinheiten eine kostengünstigere Alternative zur klassischen RLT-Anlage darstellen. Dafür hat der Hersteller Hisense (Vertrieb durch CP Kaut GmbH) ein Wandklimagerät entwickelt, das serienmäßig mit dieser Funktion ausgestattet ist. Die Investitionsvolumina sind moderat, eine Förderung im Rahmen der BEG möglich.
Grundsätzlich dient die Frischluftzufuhr der Verdünnung der Luft in einem Gebäude, um so in Räumen bedarfsgerecht die CO2-Rate zu reduzieren, unangenehme Gerüche zu beseitigen, die Einhaltung von bestimmten Normen zu gewährleisten und den Anteil an in der Raumluft vorhandenen Schadstoffen zu minimieren. Zu diesen zählen unter anderem Kohlendioxid (CO2 ), Kohlenmonoxid (CO), Formaldehyd (HCHO), Hausstaub, Pollen, Bakterien und Viren. Je nach Standort, Raumnutzung oder Jahreszeit ist der Anteil dieser Schadstoffe in den Räumlichkeiten unterschiedlich hoch. In Bestandsgebäuden, aber gerade auch in Neubauten, die eine hohe Gebäudedichtheit haben, ist dieses Thema umso wichtiger, da die verbrauchte Luft meistens im Raum verbleibt und ausschließlich durch Öffnen der Fenster ausgetauscht werden kann.
Ein Möglichkeit Abhilfe zu schaffen, bietet die Luft/Luft-Wärmepumpe der „Fresh Master“-Serie von Hisense. Es handelt sich dabei um ein dezentrales Split-Klimagerät in der Ausführung als Wandmodell mit einem integrierten Frischluftanschluss. Das Besondere dabei – im Geräteinneren ist ein zusätzlicher Stützventilator inklusive eines Pm2.5-Filters eingebaut. Über einen Zuluftschlauch wird die Außenluft angesaugt. Einen Fortluftanschluss gibt es bei dem Gerät nicht. Im Prinzip wird ein leichter Überdruck im Raum erzeugt, wodurch die Luft z. B. über einen Türspalt in das restliche Gebäude entweicht.
Der Lüfter kann über die Fernbedienung separat und unabhängig vom Gerätemodus (heizen, kühlen, entfeuchten, ventilieren) zugeschaltet werden.
Der Volumenstrom beträgt konstant 50 m3 /h; die Länge des Zuluft schlauchs max. 1,9 m.
Die Montage gestaltet sich wie folgt: Das Rohr des Außenluft anschlusses wird vom Innengerät aus zusammen mit weiteren Leitungen in einem Rohrstrang nach außen geführt, wodurch die Notwendigkeit von zusätzlichen Bohrungen entfällt, und der Montageaufwand reduziert wird. Nach erfolgter Montage ist an der Fassade nur ein kleines Rohr sichtbar.
Für die Bestimmung des benötigten Frischluft volumens am Einsatzort kann je nach Gebäudesituation und Nutzungsart als Entscheidungshilfen die „DIN EN 16798-1 Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden – Teil 1“ oder die „DIN 1946-6 Raumluft technik – Teil 6: Lüft ung von Wohnungen“ herangezogen werden. Zusätzlich zur Frischluft zufuhr haben die Geräte einen weiteren entscheidenden Vorteil, und zwar eine signifikante Verbesserung der Raumluft qualität durch den Einsatz eines mehrstufigen Filtersystems und der Hi-Nano-Luft reinigungstechnologie.
Einfach sauberere Raumluft
Der Hi-Nano-Generator nutzt die natürliche Luft feuchtigkeit der Raumluft und wandelt mittels Hochspannung die vorhandenen großen „Wassertropfen“ in feinste elektrisierte Wassertröpfchen um, die anschließend nur noch Nanogröße haben. Diese Partikel sind mikroskopisch klein und mit dem Auge nicht wahrnehmbar. Aus diesem Vorgang entstehen sogenannte Hydroxylradikale – die sich aus einem Wasserstoff – und einem Sauerstoff atom zusammensetzen. Anzutreff en sind Hydroxylradikale auf ganz natürliche Weise auch in unserer Atmosphäre. Dort sind sie dafür verantwortlich, dass Luft verunreinigungen abgebaut werden. Ursprünglich ist durch diese Inspiration der Natur die Entwicklung der Hi-Nano-Luft reinigungstechnologie vorangetrieben worden, um die Raumluft qualität zu verbessern.
Die vom Klimagerät erzeugten Hydroxylradikale gelangen über die nanogroßen Wasserpartikel in den Raum. Treff en sie dann z. B. auf ein Bakterium, reagieren sie unmittelbar mit selbigem und entziehen ihm den Wasserstoffanteil. Durch den fehlenden Wasserstoff wird das Bakterium inaktiv! Es kann weder weitewachsen noch sich vermehren. Durch die chemische Reaktion von dem gewonnenen Wasserstoff (H) mit dem Hydroxylradikal (OH) entsteht wieder H2O, also ein Wassermolekül, das in Form von Luftfeuchtigkeit wieder ein Teil der Raumluft wird. Dies gilt übrigens nicht nur für Bakterien, sondern auch für viele anderen Schadstoffe wie z. B. Schimmelsporen, Gerüche, anderweitige Verunreinigungen und Viren. Die hohe Wirksamkeit der Hi-Nano-Luftreinigungstechnologie gegen Coronaviren bestätigen die Testergebnisse des unabhängigen Forschungsinstituts Texel. So z. B. wurden unter den Prüfbedingungen innerhalb von nur zwei Stunden über 90 % der SARS-CoV-2 Viren eliminiert.
Des Weiteren ist das Gerät mit der Selbstreinigungsfunktion ausgestattet. Nach längerer Gerätelaufzeit wird diese Funktion mittels der Fernbedienung gestartet, dabei wird der Wärmetauscher zunächst eingefroren und unterschiedliche Ablagerungen wie Schimmel, Staub und Bakterien werden gebunden. Nach dem Einfrieren wird er aufgetaut, und die gebundenen Ablagerungen werden mit dem Tauwasser weggespült. Dies führt zur Leistungssteigerung des Klimagerätes und zur höheren Raumluftqualität.
Wie sehen die BEG-Fördersätze für das Gerät konkret aus?
Das Gerät ist beim BAFA im Rahmen der BEG gelistet und kann somit für Wohn- und Nichtwohngebäude, die älter als 5 Jahre sind, in Anspruch genommen werden. Da es sich um eine Luft/Luft-Wärmepumpe handelt, fallen die die Geräte bzw. die zwei Modelle (2,6 kW kühlen/3,2 kW heizen und 3,5 kW kühlen/4,2 kW heizen) unter die Rubrik „BEG-Einzelmaßnahmen: Anlagen zur Wärmeerzeugung (Heizungstechnik)“ und werden mit 35 % gefördert, insofern damit geheizt wird. Wenn es nur um die Kühlfunktion geht, kann auch die Förderung „BEG-Einzelmaßnahmen: Anlagetechnik (außer Heizung), Kältetechnik zur Raumkühlung“ gewählt werden.
Allerdings gilt dies nur für Nichtwohngebäude, die älter als 5 Jahre sind und wird nur mit 20 % gefördert. Zusätzlich müsste hier auch noch ein gelisteter „Energie-Effizienz-Experte“ einbezogen werden, der die technischen Spezifikationen des Systems vorab beim BAFA einreichen muss.
Autor: Mihael Gracin, Planung und Projektmanagement bei Kaut
Bilder: CP Kaut GmbH & Co.
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