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Kompetenz in der Nische



Kompetenz in der Nische
 
 
 
 
 
 

Der SHK-Betrieb Bullach ist auf Kälte-Klima-Lüftung, das Abdichten von Gasleitungen sowie die Gestaltung von Bädern nach Feng Shui spezialisiert

Der Rekordsommer 2018 hat Deutschland reichlich Sonne und Christoph Bullach einen guten Umsatz beschert. In der heißen Jahreszeit sind er und die Mitarbeiter der BSH Bullach GmbH vorwiegend für die Klimatisierung von Räumen und Gebäuden ausgerückt. Kompetenz in der Nische hat der SHK-Betrieb aber nicht nur im Bereich Kühlung und Lüftung, wie im Gespräch mit der IKZ-Redaktion deutlich wurde.

Kälte-Klima-Lüftung ist ein recht junges Gewerk, sagt Christoph Bullach. Das Feld besetzte der Geschäftsmann zu einem Zeitpunkt, als in Deutschland wochenlang geschwitzt wurde – im Hitzejahr 2003. Damals mit dem Ziel, abseits von Heizungswartungen und Badsanierungen für eine bessere Auslastung in den Sommermonaten zu sorgen. Der Plan ging auf. „Wir haben uns mit Klima- und Lüftungsanlagen einen guten Namen gemacht“, sagt Bullach heute stolz. Angefangen von der Klimatisierung eines Dachbodens über die Gewerbe- und Industriekühlung (Gastronomie, Bäckereien, Blumengeschäfte) bis hin zur EDV-Klimatisierung beherrschen die Mitarbeiter ihr Handwerk. Bullach: „Sie können Kälte und Wärme. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Berufe sind nicht verwandt. Sie haben wenig Überschneidungen.“
Er muss es wissen. Der Unternehmer ist nicht nur Gas- und Wasserinstallateurmeister und auf diesem Gebiet öffentlich bestellter Sachverständiger, sondern auch Kälteanlagenbauermeister, kennt also beide Bereiche. 2010 startete Bullach hierzu seine Ausbildung in Springe (Regierungsbezirk Hannover) und legte zwei Jahre später erfolgreich die Meisterprüfung ab. Er zeichnete u. a. Schalt- und Montagepläne und baute Kälteanlagen. Für Klimageräte und Kaltwassersätze wird derzeit das Kältemittel R410A verwendet – auch, weil Alternativen rar sind. Kann er sich auch Wasser – noch in der Erprobungsphase – als Option vorstellen? „Eher nicht“, sagt Bullach. Bis auf wenige Installationen besitze Wasser im Vergleich zum Betrieb von Kälteanlagen mit synthetischen (R134a, R410A, R407C) oder anderen natürlichen Kältemitteln (wie Ammoniak, Propan oder Butan) keine Relevanz. „Vielleicht könnte es bei der Raumklimatisierung funktionieren, nicht aber bei einem Kühlraum von -18 °C.“

YouTube-Video mit mehr als 2000 Aufrufen
Nicht nur bei der Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik besitzt der Familienbetrieb aus Giesen (Niedersachsen) fachliches Know-how. Spezialisiert ist er auch in der Instandhaltung. „Unsere Monteure dichten Gasleitungen von innen ab“, berichtet Bullach – eine Dienstleistung, die seine Firma über viele Jahre hinweg, auch für Kollegenbetriebe, nahezu alleine im Umkreis von Hannover erbracht habe. Mehrfamilienhäuser mit acht bis zehn Wohneinheiten innerhalb von knapp zwei Tagen zu sanieren, sei kein Problem. In diesem Jahr sind u. a. die Gasleitungen von 48 Wohnungen in Burgdorf (Landkreis Hannover) abgedichtet worden – „gleichsam ein anspruchsvolles wie interessantes Geschäft“, wie Bullach berichtet.
Wie die Sanierung einer Gasleitung funktioniert, zeigt das Unternehmen zudem in einem YouTube-Video (Kurzlink: https://bit.ly/2OcdSUR), das bislang mehr als 2000 Aufrufe verzeichnet. „YouTube ist ein Kanal, um Menschen zu erreichen. Darüber hinaus erzielen wir insbesondere durch Mund-zu-Mund-Propaganda viele Aufträge“, erzählt der Firmenchef und ergänzt: „Wir sind außerdem selbst aktiv geworden und haben Hausverwaltungen angeschrieben.“ Zudem beteilige man sich an der Imagekampagne „Alles. Richtig. Gemacht“ (Link: https://www.youtube.com/watch?v=to7BJvvcIMY) vom Fachverband SHK Niedersachsen, bei der die besten Bauprojekte filmisch dargestellt werden.

Digitalisierung in Etappen
Das Herantasten an bewegte Bilder ist ein Schritt in Richtung Digitalisierung, die der Familienbetrieb in Etappen angeht. „Nichts übers Knie brechen“, sagt Bullach. Trotzdem: Der digitale Wandel lässt sich nicht aufhalten. Deshalb haben nicht nur die Innendienstmitarbeiter eigene Firmenrechner, sondern auch die Monteure. Dokumente, Bilder, Terminkalender oder Kundendaten sind auf dem Firmenserver gespeichert – Belege und Stundenzettel zu jeder Rechnung werden eingescannt und zentral archiviert. Sie sind jederzeit und an jedem Ort per Tablet oder Handy abrufbar. Die Software „ZVPlan“ für haustechnische Berechnungen wird ebenso genutzt wie die kaufmännische Taifun-Branchensoftware oder Störcode-Apps von Herstellern.
Bullach ist ein Verfechter der Digitalisierung, überfordern möchte er seine Mitarbeiter damit aber nicht. Sie sind sein wertvollstes Gut, und dessen ist sich der Geschäftsführer bewusst. Wer in dem kleinen Betrieb arbeitet, besitzt eine Fachqualifikation, die alles andere als selbstverständlich ist. „Meine Mitarbeiter sind Allrounder, sehr gut geschult, mit fundiertem Wissen“, lobt Bullach, der sich selbst gerne fortbildet und sein Know-how in internen Schulungen vermittelt. Solch spezialisierte Fachkräfte zu finden, sei alles andere als leicht. „Auszubildende sind bei uns oft Abiturienten“, berichtet der Firmenchef.
Bisher sei man bei der Suche nach Fachpersonal und Nachwuchs fündig geworden. Ob auch zukünftig kluge Köpfe im Betrieb, der fast ausschließlich im Sanierungsgeschäft tätig ist, ausgebildet werden können? Bullach hofft, hat aber Zweifel. Handwerkskammern, Industrie und Handel müssten schnell an einem Strang ziehen, um das Image des SHK-Handwerkers ins richtige Licht zu rücken. „Das ist ein toller Beruf, der ein besseres Image verdient. Die Bandbreite der möglichen Tätigkeiten ist riesig“, schwärmt Bullach, der großen Wert auf ein gesundes Betriebsklima legt: „Mein Job ist es nicht nur, Fachkräfte zu halten. Ich möchte mit ihnen den Familienbetrieb leben. Denn wenn die Jungs sich gut aufgehoben fühlen, bleiben sie und wechseln nicht.“

Harmonische Raumgestaltung
Wertschätzung und Kontinuität sollen neben den Angestellten selbstverständlich auch die Kunden erfahren. Ihnen bietet Susanne Bullach, die Frau des Geschäftsführers, einen außergewöhnlichen Service an: die Gestaltung von Bädern nach der klassischen Feng-Shui-Methode der „fliegenden Sterne“. Dabei fließen Harmonie und Ausgeglichenheit in die Raumgestaltung ein. Beispiele: Für ein nach Feng Shui ausgerichtetes Badezimmer eignen sich helle, luftige und trockene Räume. Harte und glänzende Oberflächen, wie Glas oder Marmor, begünstigen den Energiefluss. Spiegel sind im Badezimmer ein Muss. Sie geben dem Raum mehr Tiefe und regen den Energiefluss an. In dunklen Badezimmern sollten besonders die Ecken mit Strahlern oder Spots gesondert ausgeleuchtet werden. Pflanzen fühlen sich in Badezimmern wohl. Sie wachsen und gedeihen, absorbieren nebenbei Feuchtigkeit und verhindern den Energiestau.
Während das Interesse an Feng Shui auf dem Land gering sei, werde das Angebot in Großstädten durchaus nachgefragt, berichtet Christoph Bullach. Ein weiteres (Nischen)-Standbein mit Potenzial.

Bilder: IKZ
www.bullach.de


Daten und Fakten

  • Geschichte: Gas- und Wasserinstallateurmeister Franz Bullach gründete die Firma 1978 in der Marienstraße 21 in Ahrbergen. Der heutige Inhaber, Christoph Bullach, kam 1984 als Lehrling in den Betrieb und bestand 1989 als Innungsjüngster und Innungsbester die Meisterprüfung. Drei Jahre später wurde die BSH Bullach Sanitär- und Heizungs GmbH gegründet. Ehefrau Susanne Bullach verstärkt das Unternehmen seit 1995 und ist für den Bereich Feng Shui und die Gestaltung von Badträumen verantwortlich. Bullachs Schwester Petra Nattrodt betreut seit 2001 den Bereich Backoffice. Der seit 1989 im Betrieb tätige Stefan Jünemann stieg 2006 – nach erfolgreicher Meisterprüfung – als Partner in den Betrieb ein.
  • Kerngeschäft: Innenabdichtung von Gasleitungen, Bäder, Sanitär, Heizung, Kälte-Klima-Lüftung.
  • Mitarbeiter: 9 Mitarbeiter, 1 Auszubildender, 1 Helfer.
  • Besonderheit: In Kooperation mit anderen Elektro-Meisterbetrieben aus der Umgebung bauen die Bullach-Monteure auch Blockheizkraftwerke und PV-Anlagen ein und führen als Dienstleistung für Kollegenbetriebe die Innenabdichtung von Gasleitungen durch.

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