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Lösungen für die SHK-Praxis



Lösungen für die SHK-PraxisBild: BVF
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16. März 2022

Ein neues Merkblatt dreier Verbände zu Anbindeleitungen und Verteilerpositionierung gibt Tipps und Empfehlungen rund um die Planung und Ausführung von Fußbodenheizungen

Wo sollte der Verteiler einer Fußbodenheizung positioniert werden? Wann müssen Anbindeleitungen bei Fußbodenheizungen gedämmt werden und welche Vorgaben macht die 6-m2 -Regel? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt das neue Merkblatt „Lage des Verteilers und Verlegung von Anbindeleitungen bei Fußbodenheizungen“, das der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Kooperation mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) aufgelegt haben. IKZ-Chefredakteur Markus Sironi sprach darüber mit Axel Grimm, Geschäftsführer des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF).

IKZ-HAUSTECHNIK: Ich fange mal bewusst provokant an. Den Verteiler zentral im Flur aufgestellt und von dort aus mit den Anbindeleitungen zu den einzelnen Räumen. Braucht es da tatsächlich ein spezielles Merkblatt?

Axel Grimm: Ja, das braucht es in der Tat, denn Planung und Bau von Fußbodenheizungen sind in der Praxis mit vielen Fragen verbunden und allzu oft wird der Positionierung der Verteiler nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt und häufig auch nicht mit dem potenziellen Auftraggeber im Vorhinein abgestimmt. Mit dem neuen Merkblatt wollen wir Planern und Verarbeitern Empfehlungen und Hinweise für die Praxis geben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Um eine Heizlastberechnung samt Verlegeplan kommt der Fachmann heute nicht herum. Das ist also gesetzt. Welche Empfehlungen gibt das Merkblatt für die Positionierung des Verteilers? Worauf also sollten Handwerker achten?

Axel Grimm: Ja, die Ermittlung der Heizlast ist eine geschuldete Leistung. Auf Basis der Raumheizlast und der möglichst zentralen Position des Heizkreisverteilers kann in der Folge der für die Montage notwendige Verlegeplan erstellt werden. In der Praxis sehen wir allerdings Fälle, wo der Verteiler ungünstig in einem Randbereich der Wohneinheit platziert wurde, zum Beispiel im Hauswirtschaftsraum. Hier müssen dann oftmals Maßnahmen zur Wärmedämmung der Anbindeleitungen eingeplant werden, um die Abwärmeabgabe durch die Bündelung der Leitungen vor dem Verteiler zu begrenzen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Insbesondere die unbeabsichtigte Wärmeabgabe solcher Anbindeleitungen, wenn eben keine Dämmmaßnahmen getroffen wurden, hat in der Vergangenheit zu juristischen Auseinandersetzungen geführt, etwa weil Flure oder Speisekammern zu warm wurden. Welche Lösungen empfiehlt das Merkblatt diesbezüglich?

Axel Grimm: Es gibt hier zunächst einmal eine technische und eine juristische Seite. Technisch kann man die Wärmeabgabe von Anbindeleitungen ja bei der Verlegeplanung berechnen und berücksichtigen. Sollte zuviel Wärme in den Raum abgegeben werden, so kann man Dämmmaßnahmen vorsehen.

Juristisch ist die Sache komplizierter, denn oftmals geht es leider nicht um eine technisch sinnvolle Lösung, sondern um die Suche nach vermeintlichen Baumängeln, um damit Geld vom Fachhandwerker einzufordern. Im Markt hat sich ja bereits hierfür eine Begrifflichkeit etabliert, „die sogenannte 3. Art der Finanzierung“. Manch Bauherr wünscht einen kälteren Flur, andere Bauherren fordern in der gleichen Situation einen gleichmäßig warmen Fußboden. Von daher ist dringend anzuraten, im Vorfeld dieses klar mit dem Auftraggeber abzustimmen und zu dokumentieren. Dies ist wichtig und kann in Streitfällen dann vorgelegt werden. Die Fußbodenheizung muss die Deckung des Wärmebedarfs der Wohnung und des Raumes übernehmen. Dies ist im Vorfeld zu definieren – Temperaturvorgabe je Raum – und dann zu berechnen. Geschuldet wird dabei übrigens die Raumlufttemperatur und natürlich nicht die Oberflächentemperatur der Heizfläche.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Lösungen haben sich für die Dämmung von Anbindeleitungen etabliert?

Axel Grimm: Es gibt diesbezüglich unterschiedliche Lösungen, die alle ihre individuellen Vorzüge haben. Bekannt sind die üblichen Schutzrohre (wie bei den Fugen) oder Dämmschläuche bzw. Dämmstreifen. Bei der Montage der Rohre werden diese mit angebracht und damit ist eine schnelle und kostengünstige Lösung gefunden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Anbindeleitungen in die Trittschalldämmebene zu legen. Diese Lösung ist aufwendiger, bringt aber den Vorteil der dann frei verfügbaren Gesamtfläche für den Heizestrich mit einem eigenen Heizkreis.

Wir haben exemplarisch einige der Lösungen der Industrie in unserem Merkblatt aufgeführt. Die Hersteller bieten insgesamt ein umfangreiches Angebot an Lösungen an und beraten das Fachhandwerk gerne. Wichtig ist dann bei Planung und Montage die Einhaltung der herstellerspezifischen Richtlinien.

IKZ-HAUSTECHNIK: Ein eigener, regelbarer Heizkreis ist laut GEG ab 6 m2 Raumfläche erforderlich. Gerade bei innenliegenden Fluren mit niedrigen Auslegungstemperaturen erscheint die Vorgabe wenig sinnvoll. Welche Ausnahmen gibt es und worauf sollten Fachplaner und Handwerker diesbezüglich achten?

Axel Grimm: Die Einzelraumregelung ist seit Jahren für alle Räume die eine Raumheizlast aufweisen festgeschrieben, unabhängig von der Art der Wärmeübergabe. Bei Fußbodenheizungen gibt es seit langem eine Ausnahmeregel für Räume ‹ 6m2 , wie z. B. kleine Flure oder Abstellkammern. Hier wäre der technische Aufwand zu hoch im Vergleich zum Nutzen. Es geht ja hier um energetische Effizienz, die die EnEV damals geprägt hat.

Auch heute sollten wir diesem Grundsatz folgen, idealerweise auch den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Es ist also zu berechnen, welche Heizlast für einen Raum zu decken ist. Entsprechend wird dann die Wärmeübergabe ausgelegt.

Haben wir gar keine Heizlast oder eine Raumheizlast ‹ 150 Watt, dann macht ein Heizkreis technisch und wirtschaftlich keinen Sinn. Dies gilt auch für z. B. Flure › 6 m2 . In diesen Fällen empfehlen wir eine schriftliche Absprache zwischen Handwerk, Planer und Auftraggeber und den Verzicht auf einen Heizkreis. Denn: Warum soll eine Wärmeübergabeeinrichtung installiert werden, wenn diese nicht genutzt wird.

Die 150 Watt Raumheizlast und der Verzicht auf einen Heizkreis sind übrigens der DIN/TS 12831-6.6 entnommen. Technisch ist das auch hier eine logische Sache, allerdings empfehlen wir aus juristischen Gründen dringend eine schriftliche Vereinbarung.

Natürlich kann man auch für Räume ‹ 6m2 einen Heizkreis einplanen und montieren, zum Beispiel für ein Gäste WC. Gemeinsam mit dem Planer und Bauherrn kann man das vereinbaren.

IKZ-HAUSTECHNIK: Erlauben Sie eine Frage am Rande: Aus Komfortgründen wird vom Nutzer mitunter eine ungleiche Fußbodentemperatur bemängelt – zurecht?

Axel Grimm: Die Aufgabe der Fußbodenheizung ist es, die Raumlufttemperatur sicherzustellen. Dies wird über die Einzelraumregelung gesteuert. Eine Oberflächentemperatur oder eine homogene Oberflächentemperatur ist nicht normativ festgelegt und hängt auch von der Heizlast des Raumes, den Systemtemperaturen und der Spreizung ab. Es ist aber eben eine Stärke der Flächenheizung, dass die Temperierung über die gesamte Fläche erfolgt und dass damit die Oberflächentemperaturen recht homogen sind. Vergleichen Sie das einmal mit einem klassischen Radiator und der entsprechenden Wärmeverteilung im Raum.

Also, als klare Antwort auf Ihre Frage: Eine ungleiche Fußbodentemperatur ist kein Mangel.

IKZ-HAUSTECHNIK: In der Regel legt der Verbraucher Wert auf eine warme Wohnung. Mitunter können aber auch kühle Bereiche ausdrücklich erwünscht sein. Etwa ein kühler Vorratsraum neben einer beheizten Küche. Auch hier stellt sich die Frage, wie ein TGA-Planer oder planender Fachhandwerker vorausschauend mit derartigen Kundenwünschen umgeht, um nachher nicht in eine Mängelhaftung zu kommen?

Axel Grimm: Bei der heutigen Bauweise ist die Festlegung stark unterschiedlicher Temperaturen innerhalb einer Wohnung nicht sinnvoll, denn die Wärme verteilt sich „automatisch“ in der Wohneinheit. Man kann also die Raumtemperaturen zwischen den Räumen variieren, aber ein Hauswirtschaftsraum mit 15° C und ein Bad mit 24° C innerhalb einer Wohnung wären technisch nur durch Kühlung des Hauswirtschaftsraumes erreichbar. In der Praxis verzichtet man natürlich auf die Kühlung des Hauswirtschaftsraums und es werden sich dann vergleichbare Temperaturen wie in anderen Wohnbereichen oder dem Flur einstellen.

Sollte der Bauherr einen kühlen Raum wirklich wünschen, so ist dafür eine gesonderte technische Lösung erforderlich und diese muss separat beauft ragt werden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was würden Sie denn unseren Fachbetrieben raten?

Axel Grimm: Also grundsätzlich sollte jeder Mitarbeiter, der mit der Planung und Montage von Fußbodenheizungen zu tun hat, unser Merkblatt kennen und einmal durchschauen. Man kann so viele potenzielle Fehler erkennen und im Vorfeld durch geeignete Maßnahmen und schrift liche Festlegungen vermeiden. Auf das die Montage dann zügig erfolgen kann, der Handwerker seine Rechnung pünktlich bezahlt bekommt und der Bauherr dann seine behagliche, energieeffiziente und nachhaltige Fußbodenheizung genießen kann.





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