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Hoher Wärmekomfort auch im Altbau



Hoher Wärmekomfort auch im AltbauUponor
Kermi 
Purmo 
Uponor 
 
Roth 
Rehau 
Schütz 
Viega 

4. Oktober 2022

Einige Flächenheizsysteme sind speziell für die Anwendung in der Gebäudesanierung entwickelt und spielen dort ihre Vorzüge aus

Möglichst flach soll sie sein, ein geringes Gewicht ist von Vorteil: Die Fußbodenheizung ist dann auch im Altbau nachrüstbar. Mit Blick auf die Investitionskosten sicher nicht die günstigste Wahl, Wärme ins Gebäude einzubringen, aber mit vielen Vorteilen: Komfort und Behaglichkeit, nicht zuletzt kann eine effiziente Heizanlage mit niedriger Vorlauftemperatur kombiniert werden (Solarkollektor, Wärmepumpe). Auf dem Markt gibt es zahlreiche geeignete Systemlösungen.

Von den rund 19 Mio. Wohngebäuden in Deutschland mit rund 40 Mio. Wohnungen stehen etwa die Hälft e zur Sanierung an (insbesondere sind das die vor 1979 gebauten Gebäude). Dies entspricht jährlich etwa 1 Mio. zu sanierender Wohnungen. Die wärmetechnische Modernisierung beginnt idealerweise bei der Heizungsanlage. Lediglich 11 % der Gesamtkosten fallen hier an, können aber über 40 % Energieeinsparung bringen.

Angesichts steigender Energiepreise sollte sich der Sanierer für eine Flächenheizung, also Fußboden- oder Wandheizung, entscheiden. Nur diese Systeme lassen alle Möglichkeiten off en, moderne Öko-Energie aus Sonne, Luft oder Boden und die Brennwerttechnik zu nutzen. Die Flächenheizung setzt die Niedrigtemperatur-Heiztechnik mit Vorlauftemperaturen von max. 35 °C optimal um.

Im Neubau ist die Flächenheizung quasi Standard. Die hier üblichen Lösungen lassen sich aber im Altbau oft nicht umsetzen: Weil die erforderliche Konstruktionshöhe nicht zur Verfügung steht oder bei Holzbalkendecken Belastungsprobleme entstehen können, wie der BVF (Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen) vorrechnet: Für eine konventionelle Konstruktion werde etwa 65 mm Estrichhöhe benötigt. Das bedeute eine zusätzliche Belastung der Bodenkonstruktion von ca. 130 kg/m2. Daher werden von vielen Anbietern für den nachträglichen Einbau spezielle Ausführungen, z. B. Dünnschichtsysteme oder Trockensysteme mit Trockenestrichen als Last- und Wärmeverteilschicht, angeboten. Diese Konstruktionen sind leichter und können erheblich dünner aufgebaut werden.

Für wassergeführte Flächenheizungen im Trockenbau stehen spezielle, vorgefertigte Elemente (in der Regel aus Polystyrol, Polyurethan etc.) zur Aufnahme der Rohre zur Verfügung. Beispiel „Fonterra Reno“ von Viega: Vorgefräste Nuten in Gipsfaserplatten nehmen die Polybuten-Rohre (12 mm) auf. Für den Bodenaufb au kann das System dann mit einer Ausbauplatte belegt, direkt verfliest oder mit einer schnell trocknenden Spezialmasse vergossen werden.

Bei Sanierungsvorhaben werden neben geringen Aufbauhöhen auch mitunter ein möglichst schnelles und staubfreies Verlegen der Heizrohre und ein unkomplizierter Anschluss an den Systemverteiler verlangt. Mit der „Zewo Frästechnik“ kann die Fußbodenheizung „ohne Veränderung der Aufbauhöhen innerhalb kürzester Zeit installiert werden“, versichert Anbieter Zewotherm. Die Montage erfolgt durch bundesweit tätige Kooperationspartner, die sich auf diese Art der Flächenheizung spezialisiert haben und über entsprechende Bodenfräsmaschinen verfügen. Geschätzt lassen sich innerhalb von einem Tag bis zu 120 m2 Fläche fertigstellen.

Stemm- und Abbrucharbeiten entfallen

Als Komplett-Nachrüstsystem für die Altbausanierung konzipiert ist beispielsweise das „x-net C15“-Dünnschichtsystem von Kermi: Besonders flach, leicht und schnell montiert, wie der Anbieter betont. Das Noppenelement, in dem die Rohre werkzeugfrei verlegt werden, ist nur 14 mm hoch. Das ermöglicht einen sehr niedrigen Bodenaufbau ab 17 mm bei gleichzeitig geringem Gewicht. Ein weiterer Pluspunkt, den Kermi herausstreicht: Das „x-net C15“-Noppenelement kann nach Vorbehandlung mit der selbstklebenden Rückseite direkt auf den vorhandenen Bodenbelag aufgebracht werden.

Auch Rehau hat den Aufwand auf der Baustelle im Blick und offeriert das Klettsystem „Rautherm Speed plus 2.0“.

Im Vergleich zu herkömmlichen Verlegesystemen sei der Monteur mit der Klettlösung 30 % schneller. Die Arbeit sei zudem kräfteschonend und funktioniere als Ein-Mann-System. Auch bei Lagerung und Transport sieht Rehau Vorteile: Die Matten seien lediglich 1,5 mm dünn, was ein geringeres Volumen von bis zu 90 % gegenüber herkömmlichen Klettplatten bedeute.

Eine Altbausanierung gelingt im Übrigen auch bei sehr betagten Gebäuden, wie dieses Beispiel zeigt: Herotec hat gemeinsam mit seinem englischen Geschäftspartner den Speisesaal des altehrwürdigen Oriel College in Oxford mit „tempusDry Rock 30-16 AB“ ausgestattet. Diese Systemlösung erfüllt zwei vorgegebene Bedingungen: ein auf Mineralwolle basierendes Flächenheizsystem, um brennbare Materialien nach Möglichkeit aus dem Projekt auszuschließen, sowie das Belassen der Fußboden-Balken. Diese stammen zu großen Teilen noch aus der Zeit, als das Gebäude erbaut wurde (1638 – 1640). Anstatt die alte Holzkonstruktion einzukerben wurden die Anbindeleitungen entlang der Wände verlegt und die Fußbodenheizung zwischen den Balken installiert.

Wohlfühl-Klima hängt von vielen Faktoren ab

Ob eine Oberflächentemperatur als warm oder kalt empfunden wird, hängt entscheidend vom Oberbodenbelag ab, darauf weist Uponor hin. Ob Parkett, Teppich, Fliesen oder Laminat – das hat einen erheblichen Einfluss auf die Wärmeleistung bei gleicher Vorlauftemperatur, denn die Beläge unterscheiden sich in ihrer Wärmeleitfähigkeit und haben verschiedene Widerstandsbeiwerte. Während Fliesen und Steinfußböden Wärme besonders gut leiten, haben Teppichböden einen hohen Widerstandsbeiwert. Parkett hat ebenfalls eher hohe Widerstandsbeiwerte – allerdings werden auf Holzfußböden bereits niedrigere Temperaturen als angenehm empfunden.

Mit einer Studie, die das Aufheizverhalten verschiedener Fußbodenheizungen simuliert, hat Purmo die TU Dresden beauftragt. Dazu wurden vier Fußbodenheizungen verglichen. Die Aufheizzeiten schwanken dabei um Faktoren bis zu 2,7. Darüber hinaus vergleicht die Studie auch verschiedene Arten von Bodenbelägen, wobei sich bei sonst gleichen Aufbauten der Flächenheizungen ebenfalls große Unterschiede ergeben. Berechnet wurden die Aufheizzeiten der Fußbodenoberfläche für einen Temperaturanstieg von 15 auf 24 °C. Das Standardsystem (Dämmschicht, Heizrohre, Estrichschicht 65 mm) brauchte bei einem Fliesenbelag 5,6 Stunden; das Trocken-Renovierungssystem „ts14 R“ (Purmo) benötigte hingegen nur 2,1 Stunden. Neben der geringen Aufbauhöhe von 35 bis 40 mm sorgen beim „ts14 R“ Wärmeleitbleche aus Aluminium für eine schnelle und gleichmäßige Wärmeverteilung auf dem Fußboden.

Roth beschäftigt sich zudem mit dem Thema Heizen & Kühlen über die Decke, „da Deckenlösungen bei Sanierungen häufig einfach umzusetzen sind und daher in Zukunft an Bedeutung gewinnen“. Dafür offeriert das Unternehmen die Komfortdecke „ComfoTop“ mit endlos verlegten Systemrohren, das „ClimaComfort“-Panelsystem sowie die Komfortdecke „ComfoTop M“ mit in Metallkassetten eingebauten Rohrregistern. Der Anschluss erfolgt über einen zentralen Heizkreisverteiler, der nicht sichtbar in die abgehängte Deckenkonstruktion integriert ist.

Ökologisch, leise und brandsicher

Das Fußbodenheiz- und Kühlsystem „Klett Silent“ von Uponor bietet durch den Einsatz von Steinwolle nicht nur eine nachhaltige Dämmung. Steinwolle ist zudem nicht brennbar und kann nicht schimmeln. Ein weiterer Vorteil laut Uponor: Die „äußerst gute“ Trittschalldämmung – hoher Schallschutz im niederfrequenten Bereich, etwa bei Gehgeräuschen. „Klett Silent“ lässt sich ohne weiteres Zubehör und allein montieren. Die mit einem Klettband umwickelten Rohre kann der Installateur „schnell, einfach und zuverlässig“ mittels leichtem Fußdruck auf der Verlegeplatte mit integrierter Steinwolldämmung fixieren. Ein aufgedrucktes Verlegeraster dient dabei als Orientierung.

Auch Schütz Energy Systems setzt bei seinen Klettvlies-Varianten sowie der Systemplatte „Fiberklett“ auf Ökologie, Brandsicherheit und Trittschalldämmung: Der Werkstoff Mineralwolle (Brandklasse A1) ist nicht entflammbar, reduziere Trittschall und lasse sich nachhaltig herstellen. Die Mineralwolle bestehe fast ausschließlich aus natürlichen, mineralischen Rohstoff en und könne zudem immer wieder recycelt werden.

Mit nur 2 mm Aufbauhöhe ist auch die Klett-Platte „Renovation“ von Wavin eine Lösung für den nachträglichen Einbau einer Flächenheizung. Inklusive Rohr mit Klett-Ummantelung ist eine Aufbauhöhe von nur 15 mm zu realisieren. Schlank geht auch leise, meint Wavin: Bis zu 28 dB(A) Trittschallverbesserung erreiche die Klett-Rollbahn „Akustik“ über ein 8 mm starkes Trittschallvlies, das unter eine 2 mm dünne Kunstfaser-Deckschicht kaschiert ist. Die Verlegung erfolgt schwimmend mit einer selbstklebenden Überlappung.

Besonders nachhaltig präsentiert sich Purmo mit der auf Lehm basierenden Wand- und Deckenheizung „eco clay 12“. Das System eigne sich besonders auch zur Kühlung, wobei die hohe Speicherfähigkeit des natürlichen Materials für Wasser durch Adsorption raumklimatische Vorteile biete. Die Systemplatten aus gepresstem Lehm werden direkt auf 22 mm starke OSB-Platten als Untergrundkonstruktion geschraubt. Das für die Lehmheizung angebotene hochflexible Polybutylen-Heizungsrohr (12 mm) wird von den Verteilern direkt an die Heizflächen geführt und in die Rillen eingedrückt.

Förderung der Flächenheizung bzw. Flächenkühlung

Es gibt unterschiedliche Fördertöpfe für den Ein- und Umbau von und mit Fußbodenheizungen. Zum 1. Januar 2021 ist das BAFA-Investitionsprogramm in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) aufgegangen und bietet im Paket mit einem Kesselaustausch eine Förderung1) von 20 bis 45 % der Investitionssumme an; in diesem Rahmen wird auch die Flächenheizung gefördert. Im Programm Heizungsoptimierung bei Wohngebäudesanierung werden sämtliche Maßnahmen zur Optimierung des Heizungsverteilsystems in Bestandsgebäuden, mit denen die Energieeffizienz des Systems erhöht wird, wie beispielsweise der hydraulische Abgleich oder der Austausch der Heizungspumpe gefördert.

Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen liegt bei 300 Euro (brutto). Der Fördersatz beträgt 20 % der förderfähigen Ausgaben. Die förderfähigen Ausgaben für energetische Sanierungsmaßnahmen von Wohngebäuden sind gedeckelt auf 60 000 Euro pro Wohneinheit. Bei Umsetzung einer Sanierungsmaßnahme als Teil eines im Förderprogramm „Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude“ geförderten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5 % möglich.

Fazit

Die Flächenheizung ist immer die Basis eines Niedrigtemperatur-Heizsystems. Wärmepumpe und Brennwertkessel erreichen nur in Kombination mit der Flächenheizung die niedrigsten CO2-Emissionen und niedrigsten Betriebskosten. Darüber hinaus bietet diese Kombination auch die größtmögliche Gestaltungsfreiheit bei der Inneneinrichtung und die beste thermische Behaglichkeit.

Tipp: Während sich wasserführende Systeme bei größeren Heizflächen lohnen, bietet sich in kleineren Räumen auch eine elektrische Fußbodenheizung an. Diese ergänzt vorhandene Heizkörper und steigert den Komfort, z. B. in Barfußzonen wie dem Bad. Die Zusatzheizung ist vergleichsweise einfach zu installieren und wird schnell warm.

Autor: Hans-Jürgen Bittermann, freier Journalist mit Pressebüro bitpress, Lambsheim





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