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Marktentwicklungen in der Branche



Marktentwicklungen in der BrancheBild: Querschiesser Unternehmensberatung
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7. August 2023

Die Auftragsbücher im Handwerk sind weiterhin gut gefüllt. Die deutlich gestiegene Nachfrage nach (auch fossilen) Wärmeerzeugern geht jedoch zulasten des Badgeschäfts

Einmal jährlich findet der Trendkongress der Querschiesser Unternehmensberatung statt – in diesem Jahr am 26. Oktober in Berlin. In Vorbereitung auf dieses Branchenevent hat Querschiesser-Chef Arno Kloep Ende Mai dieses Jahres auf Basis von telefonischen Befragungen und Interviews einen konjunkturellen Zwischenbericht erstellt, der die aktuelle Situation im SHK-Markt beschreibt und bewertet. Die für das SHK-Handwerk relevanten Daten und Fakten geben wir hier wieder.

Dass es bei den SHK-Fachbetrieben gut läuft, ist keine neue Erkenntnis. Bei ca. 44% der Befragten ist die Reichweite allerdings noch einmal gestiegen, bei ca. 11% ist sie leicht zurückgegangen. Kombiniert man die Interviewauskünfte der Querschiesser-Befragung mit den Werten zur Auftragsreichweite aus der letzten Befragung des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK, 20,6 Wochen), so lässt sich vorsichtig ableiten, dass die aktuelle Auftragsreichweite im SHK-Handwerk rund 24 Wochen betragen dürfte und die Umsätze bis zum Jahresende „schon im Haus“ eingefahren sind.

Ebenso positiv sieht dann auch die allgemeine Geschäftslage bei den meisten Betrieben aus. Es läuft im SHK-Handwerk. Doch die Sache hat einen Haken: Drei Viertel der befragten SHK-Handwerker geben an, überlastet zu sein. Nur etwa ein Viertel sieht sich angemessen ausgelastet. Fast kein Handwerker reklamiert eine Unterauslastung seiner Kapazitäten. Die wenigen SHK-Handwerker, bei denen es nicht läuft, sind die spezialisierten Bäderbauer, deren Klientel die Ausführung von Luxusbädern gerade auf die lange Bank schiebt.

Nur am Rande: Den besten aktuellen Geschäftsverlauf und die beste Auslastung haben im Moment die Betriebe mit 7 bis 9 Monteure und die Betriebe mit mehr als 16 Monteure. Die Handwerker in den gewerblichen Verbundgruppen bewerten den aktuellen Geschäftsverlauf und die Auslastung durchschnittlich leicht besser als die nicht kooperierenden Handwerker. Die beste Prognose für die nächsten drei Monate kam allerdings von den Ein-Mann-Betrieben. Die Konjunktur läuft so gut, dass sogar die, die sonst nicht zum Zuge kommen, eine Chance haben.

Die Reaktionsmuster im SHK-Handwerk auf die aktuelle Auslastungslage sind unverändert: Rund 40% der Handwerker lehnen Aufträge ab, etwa 20% kompensieren mit dem Einsatz von Subunternehmern und ca. 20% der Handwerker sind in Verzug. Die abgelehnten Aufträge sind meist Sanitäraufträge. Querschiesser-Chef Arno Kloep hat bereits vor zwei Jahren auf diese ungute Entwicklung hingewiesen. Er sagt: „Die Sanitärhersteller bekommen innerhalb der Fachschiene zu wenig Solidarität von den Handwerkern. Die Sanitärhersteller reagieren dann mit intensiveren Multikanal-Aktivitäten, die wiederum vom Handwerk missbilligt werden.“ Diese Entwicklung werde sich zum Sprengsatz für die Fachschiene entwickeln prognostiziert er. „Noch zwei Jahre wie das Jahr 2023 und viele Sanitärhersteller sind weg vom Fenster.“

Montagekapazitäten verteilt auf Sanitär und Heizung

Eine zentrale Veränderung innerhalb der SHK-Branche ist die drastische Verschiebung der Montagekapazitäten von Sanitär nach Heizung in den letzten sechs Monaten. Das Sanitärgeschä hat relative 20% seiner Montagekapazitäten an das Heizungsgeschäft verloren. Ohne jeden weiteren Blick auf die Neubau- und Renovierungsaktivitäten muss man feststellen, dass das für die Sanitärseite in der Fachschiene einen 20%-Knick im Umsetzungsvolumen bedeutet. Statt der üblichen 1 Mio. Bäder jährlich dürften unter der neuen Kapazitätsverteilung nur noch 800000 Bäder im Jahr 2023 in der Fachschiene zur Ausführung kommen.

„Teilsanierung im Bad“ galten eine Zeitlang als mögliche Kompensationslösung. Das Handwerk sollte dem Druck der Heizungsseite ausweichen und kleinere Badaufträge „zwischendurch“ ausführen. Doch so richtig überzeugt scheint das SHK-Handwerk nicht zu sein. Vermutlich ist der Druck durch die Heizungsseite so stark, dass eine Teilsanierung im Bad – auch bei gutem Willen – nicht gedacht und gemacht werden kann.

Engpässe führen zu Hamsterkäufen

Dass sich Fachbetriebe Aufgrund von Lieferengpässen frühzeitig Material beschaffen und einlagern, ist eine der Spätfolgen der Corona-Pandemie. Mit dem Ende der Pandemie ist es aber nicht besser geworden. Ganz im Gegenteil. Der Materialbestand, der in den Regalen der SHK-Handwerker liegt, steigt seit Beginn des Jahres recht kontinuierlich an. Im Moment liegt Material mit einer Reichweite von 7,7 Wochen bereits im Handwerk, ist aber noch nicht montiert.

Der Wert ergibt sich aus dem Produkt von Hamsterquote (63 % der Betriebe) und durchschnittlicher Hamsterreichweite (12,2 Wochen). Das Hamsterverhalten erklärt einige Verständnisprobleme, die sich ergeben, wenn man unsere Zahlen mit den Selbstauskünften des BDH, BWP und auch des DGH vergleicht. Nicht alles, was verkauft ist, ist auch schon montiert. Aktuelle Absatzzahlen dürften bei Addition mehr ergeben, als der Markt an montiertem Volumen hat.

Bei den Hamsterreservierungen im Großhandel zeigt sich ein ähnliches Bild. Der Materialbestand, der in den Regalen der SHK-Großhändler als reservierte Ware liegt, steigt seit Beginn des Jahres recht kontinuierlich an. Im Moment liegt Material mit einer Reichweite von 5,7 Wochen bereits reserviert im Großhandelsregal, ist aber noch nicht montiert. Auch dieser Wert ergibt sich aus dem Produkt von Hamsterquote (57% der Betriebe) und durchschnittlicher Hamsterreichweite (12,3 Wochen).

Lange Lieferzeiten für Wärmeerzeuger aller Art

Die in den Medien als Heizungsgesetz angekündigte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) hat zu unglaublichen Vorzieheffekten bei fossilen Heiztechnologien geführt. Viele Endkunden sind auf die Idee gekommen, schnell noch ihre Heizungsanlage fossil zu erneuern, bevor die neuen Regeln gelten und sie möglicherweise gezwungen werden, eine Wärmepumpe einzusetzen. Das hat die Liefermöglichkeiten der Hersteller massiv überfordert. Im Moment haben wir nicht nur auf der politisch gewünschten Wärmepumpe Lieferzeiten von ca. 40 Wochen, sondern auch auf den fossilen Veteranen Öl (21 Wochen) und Gas (11 Wochen).

Und der Ausblick für das Jahr 2023

Grundsätzlich sind die Erwartungen der Handwerker für die nächsten drei Monate positiv. Erwartet wird ein weiteres Wachstum um 3%. Deutlich über diesem Mittelwert rangieren die Gewerke Elektro/PV und Wärmeerzeuger. Hier deutet sich ein zweistelliges Wachstum an. Weniger erfreulich sind die Aussichten für das Sanitärgeschäft. Kloep bring es auf den Punkt: „Das wird dieses Jahr nichts mehr!“

Bilder: Querschiesser Unternehmensberatung

www.querschiesser.de





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