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Klare Sicht für optimale Wärme



Klare Sicht für optimale WärmeBild: Taconova
Bild: Taconova 
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28. April 2022

Verschlammungen von Durchflussanzeigern bei Fußbodenheizungen erkennen, beheben und vermeiden

Verschmutztes Sichtglas, braune Ablagerungen, verfärbtes Wasser – diese trübe Aussicht zeigt sich in der Praxis nicht selten beim Blick auf den Heizkreisverteiler von Fußbodenheizungen. Häufig ist gar nicht mehr zu erkennen, wie viel Liter pro Minute durch den Anzeiger laufen. Wie können Heizungsbauer diesem Problem begegnen und wo liegen die Ursachen?

Grundsätzlich sind verschmutzte Durchflussanzeiger immer auch ein Indiz dafür, dass das Heizungswasser zu einem gewissen Grad verunreinigt ist. Die Verschmutzungen entstehen unter anderem durch Ablagerungen bzw. Schwebeteile wie Magnetit (Fe3O4, eine Form von Rost) im Medium, die sich dann auch am Sichtglas ablagern. Die Ursache ist oftmals, dass das Heizungswasser nicht korrekt nach VDI 2035 aufbereitet wurde. Dies führt dann zu Korrosionsvorgängen an den metallischen Komponenten der Installation und Ablagerung von Härtesalzen. Mikrodefekte im Heizungsrohr lassen Sauerstoff in die Heizung eindringen, wodurch es zur Magnetitbildung kommt. Magnetit und andere Korrosionsprodukte verbinden sich und bilden letztlich den Schlamm, der sich in den Rohrleitungen absetzt und die Heizleistung der Fußbodenheizung mindert. Im schlimmsten Fall führt diese Verschlammung zum Ausfall des kompletten Systems. Um die Ursache und Schwere der möglichen Verschlammung festzustellen und ggf. zu beheben, sollte deshalb mittelfristig bzw. vorbeugend eine Untersuchung des Heizungswassers und falls nötig eine Spülung des Systems erfolgen. Erste schnelle Hilfe für die Durchfluss-Ablesung bietet aber zunächst die Reinigung bzw. der Austausch des Sichtglases. Dies ist mit wenigen Handgriffen erledigt.

Reinigung und Austausch

Je nach Grad der Verunreinigung sollte der Heizungsbauer vor Ort entscheiden, ob das Sichtglas komplett ausgetauscht werden muss oder eine Reinigung aus reicht. Eine Reinigung wird nur bei leicht verschmutzten Gläsern und ausschließlich mit Wasser und einem weichen Tuch empfohlen, da eine Säuberung mit Reinigungsmitteln das Kunststoffglas beschädigen und zu Rissen führen kann. Bei beiden Varianten muss zunächst der Vor- und Rücklauf des Heizkreisverteilers geschlossen und gegebenenfalls Restwasser über den KFE-Hahn entleert werden (Bild 1). Anschließend wird die Arretierhaube des Anzeigers, hier im Beispiel eines „TopMeters“, abgenommen. Dann wird das „TopMeter“ durch Drehen der Spindel im Uhrzeigersinn geschlossen. Anschließend wird das Sichtglas gelöst, wobei die Spindel gleichzeitig festgehalten werden muss (Bild 2). Im nächsten Schritt kann das Sichtglas von Hand abgeschraubt werden (Bild 3). Hierbei muss mit Sorgfalt vorgegangen werden, um das Schauglas nicht zu beschädigen, falls man es nur reinigen und wieder einsetzen möchte. Ebenso ist es wichtig, sich die Einstellung bzw. den Liter-Durchfluss pro Minute zu notieren, damit sie im Anschluss wieder hergestellt werden kann. Wenn diese nicht mehr ablesbar ist, ist die Grundlagenberechnung hinzuzuziehen.

Entscheidet sich der Fachmann für die Reinigung, erfolgt diese an dieser Stelle. Wird die empfehlenswertere Variante „Austausch“ gewählt, entfällt dieser Schritt und der Heizungsbauer verwendet beim Einsetzen die neuen Gläser des entsprechenden Herstellers, die er zuvor beim Großhandel nachbestellt hat. Wichtig: Vor dem Einsetzen der gesäuberten Sichtgläser sollte immer noch einmal kontrolliert werden, ob der O-Ring unter der Anzeigescheibe noch am richtigen Ort sitzt (Bild 4). Gegebenenfalls sollte dieser noch einmal an die richtige Position gedrückt werden. Anschließend das neue bzw. gesäuberte Sichtglas von Hand gut anschrauben (Bilder 5 und 6). Zum Schluss wird die Arretierhaube wieder aufgesetzt. Zu- und Ablauf können wieder aufgedreht werden (Bild 7). Jetzt sollten sich die Durchflüsse wieder optimal ablesen und die einzelnen Heizkreise sauber einstellen lassen.

Tipp: Auf dem YouTube-Kanal der Taconova Group AG (www.youtube.com/user/ TaconovaGroupAG) gibt es zu dem Austausch auch eine detaillierte Videoanleitung in der Playlist „Social Media“.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Verschlammung

Um langfristig für ein reines Sichtglas zu sorgen, gilt es in erster Linie, das Heizungsmedium entsprechend der VDI 2035 aufzubereiten. Das Wasser muss klar und frei von Ablagerungen sein. Wie im Vorfeld erwähnt, ist ab einem gewissen Verschmutzungsgrad zunächst eine ordentliche Spülung der Anlage ratsam. In diesem Zuge sollte ein entsprechender Sanierungsplan entworfen werden, um das Spülen der Heizungsanlage effektiv durchführen zu können. Die Spülung selbst erfolgt durch den Einsatz eines speziellen Spülkompressors, der mithilfe eines Wasser-Luft-Gemisches die Rohre unter Verwendung von Druckluft reinigt. Gegebenenfalls müssen die Heizungsrohre mit einem Dispergiermittel vorbehandelt werden, um hartnäckige Verschmutzungen zu lösen.

Um nach der Spülung das System mit aufbereitetem Wasser gem. VDI 2035 zu befüllen, empfiehlt sich der Einsatz der „MegaFill“-Befülleinheit. Durch eine Mischung ausgewählter Ionenaustauscher Harze und eines pH-Stabilisators entmineralisieren die Aufbereitungskartuschen das Wasser und alkalisieren es gleichzeitig auf pH-Werte zwischen 8,2 und 9,0. Da auch korrosive Ionen wie Chlorid und Sulfat entfernt werden, kann dadurch ein dauerhafter Korrosionsschutz erzielt werden. Beim Einbau der Befülleinheit ist es gemäß DIN-Normen erforderlich, vor der Kartusche einen Systemtrenner an den Frischwasseranschluss anzuschließen. Zur Bestimmung der Füllmenge sollte eine Wasseruhr angeschlossen werden. Um die beste Wirkung zu erzielen, sollte der Durchfluss während der Befüllung 8 l/min nicht übersteigen, was ebenfalls mit Hilfe der Wasseruhr oder eines optionalen „TacoSetter“ überprüfbar ist.

Grundsätzlich ist auch die Installation eines Schlamm- und Magnetitabscheiders zu empfehlen. Dieser entfernt permanent Schwebstoffe aus dem Umlaufwasser und unterstützt damit die Langlebigkeit aller Bauteile und einen effizienten Anlagenbetrieb.

Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Sie empfehlen ab einem gewissen Verschmutzungsgrad zunächst eine ordentliche Spülung der Anlage. Was konkret bedeutet gewisser Verschmutzungsgrad?

Manuel Wannemacher: Zunächst sollte man hier unterscheiden zwischen einer Neuinstallation und Bestandsanlage. Bei einer Neuinstallation ist die Notwendigkeit und Durchführung der Spülung in der DIN EN14336 sogar vorgeschrieben. Bei wesentlichen Änderungen an Bestandsanlagen wird das Spülen der Anlage empfohlen, um sensible Bauteile wie Wärmeerzeuger, Pumpen oder Ventile zu schützen und einen effizienten Betrieb zu gewährleisten. Der „Verschmutzungsgrad“ ist dabei keine konkret messbare Größe. Die Verschmutzung ist im Allgemeinen aber gut durch Verfärbung des Heizungswassers erkennbar. Letztlich ist jede Art von Verschmutzung langfristig schädlich. Immer kleiner werdende Durchflüsse verlangen immer engere Spalten, z. B. in Ventilen, in denen sich kleinste Partikel festsetzen können.

IKZ-HAUSTECHNIK: Längst nicht jeder Fachbetrieb hat einen speziellen Spülkompressor. Zudem stellt sich die Frage nach der sinnvollen Vorgehensweise bei einer Spülung.

Manuel Wannemacher: Auch hierzu sind in der DIN EN 14336 Abläufe definiert, von oben beginnend nach unten. Das gilt grundsätzlich auch für Bestandsanlagen. Es gibt aber keine Vorschrift, einen Spülkompressor einzusetzen (Anmerkung: Lesen Sie dazu auch den Bericht „Tipps für das Spülen von Heizungsanlagen“ unter www.ikz.de).

IKZ-HAUSTECHNIK: Wann ist der Einsatz von Aufbereitungskartuschen wie „MegaFill“ ratsam?

Manuel Wannemacher: Die „MegaFill“ bereitet das Füll- und Ergänzungswasser einer Heizungsanlage auf. Der Schmutz wird dadurch nicht, wie bei einer Spülung, aus der Anlage entfernt, aber ich bringe nicht noch zusätzliche Härtebildner ins System und beuge damit Verschlammungen effektiv vor.

IKZ-HAUSTECHNIK: Apropos Verschlammung: Lohnt die nachträgliche Installation eines Schlammabscheiders überhaupt bei einer Altanlage? Mit dem Einbau will man ja in der Regel den Wärmeerzeuger und die Umwälzpumpe schützen. Und falls doch, wo sollte der Abscheider platziert werden?

Manuel Wannemacher: Das Abscheiden von Schwebstoffen lohnt sich immer, zumal meistens auch Magnetit abgeschieden wird, was speziell im Bereich Effizienzpumpen ja bekanntlich ein großes Problem darstellt. Die Platzierung sollte vornehmlich im zentralen Rücklauf erfolgen – bzw. nach Herstellerangabe –, um das gesamte Umlaufwasser zu filtern.

Autor: Manuel Wannemacher, Technischer Verkauf bei Taconova

Bilder: Taconova

www.taconova.com/de/





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