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StartseiteWissenNewsCorona-Mutanten: Spurensuche im Abwasser
7. Mai 2021
Forschende an der TU Darmstadt arbeiten im Projekt „SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Sequenzierung“ daran, Mutanten des Coronavirus durch Genomanalyse zu identifizieren und deren Verbreitungswege zu verfolgen.
Der Nachweis von SARS-CoV-2 in Abwasserproben als unterstützende Maßnahme zur Pandemiebekämpfung gewinnt international immer mehr an Bedeutung und wird seit einiger Zeit auch am Fachgebiet Abwasserwirtschaft des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der TU Darmstadt geführt. Doch die Abwasseranalyse kann mehr: Neben dem quantitativen Nachweis von SARS-CoV-2 Viren in Rohabwasser zur Verfolgung des Infektionsgeschehens im Einzugsgebiet einer Kläranlage, der schon von einigen Studien in Deutschland verfolgt wird, besteht auch die Möglichkeit, Abwasser als Quelle für genomische Information zu nutzen. Dieser noch weit weniger erforschte Ansatz birgt die Möglichkeit, die Verbreitungswege des Virus und insbesondere von Mutationen und Varianten wie zum Beispiel SARS-CoV-2 Lineage B.1.1.7, die sich von Großbritannien aus ausgebreitet und zur vorherrschenden Variante auch in Deutschland entwickelt hat, frühzeitig zu erkennen.
Hier setzt das Projekt mit dem Titel „SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Sequenzierung“ unter der Leitung von Professorin Susanne Lackner am Fachgebiet Abwasserwirtschaft der TU Darmstadt an. In Zusammenarbeit mit der Emschergenossenschaft, Deutschlands ältestem Wasserwirtschaftsverband, sollen Messverfahren und Konzepte entwickelt werden, um über die nächsten Monate und Jahre Mutationen oder Varianten und deren Ausbreitung möglichst großflächig über Abwasseranalytik zu erfassen. Das Projekt erforscht das Potenzial von Abwasser als Informationsquelle für die Verfolgung des epidemiologischen Geschehens über den gezielten Nachweis von Mutationen und Virusvarianten (Genomsequenzierung). Um solche Untersuchungen in Abwasser schnell und zuverlässig durchführen zu können, sind entsprechende Studien auch in Deutschland dringend notwendig. Die Ziele des Projektes liegen darin Probennahme, Probenaufbereitung und die Sequenziermethoden weiter auf die Matrix Abwasser anzupassen, um damit einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie liefern zu können.
Unterstützt wird das Projekt zusätzlich von zwei assoziierten Partnern aus der Industrie, den Firmen Endress & Hauser Conducta als globalem Anbieter von Prozessmess- und -leittechnik mit Kompetenzen zur automatisierten Probenahme und -aufbereitung und Thermo Fisher Scientific, einem weltweit operierenden Konzern unter anderem im Bereich klinische Diagnostik mit viel Erfahrung beim Nachweis von SARS-CoV-2, der das Projekt sowohl mit neuen Test-Kits als auch beratend bei der Auswertung von Sequenzierergebnissen unterstützen wird.
Das Projekt „„SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Sequenzierung“ ist auf eine Laufzeit von einem Jahr ausgelegt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ FONA gefördert. Die BMBF-Fördersumme für die Forschungsarbeiten an der TU beträgt rund 720000 Euro.
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