13. September 2022

Designheizkörper im Bad – echte Hingucker und weit mehr als nur Wärmespender

Heutzutage sind Heizkörper im Bad Designobjekt und können je nach Modell auch noch andere Funktionen erfüllen – als Handtuchwärmer oder -trockner, Spiegel oder gar als Regal, Sitzbank oder Raumteiler. Sie fügen sich harmonisch ins Baddesign ein oder avancieren selbst zum Kunstobjekt, beispielsweise indem sie sich mit markanten Farben gekonnt in Szene setzen. Bei den neuen Modellen kann sogar häufig zwischen Wasseranschluss oder Elektrobetrieb gewählt werden.

Designs, Formen und perfektes Ambiente

Klar, nicht jedes Heizungsdesign passt zu jeder Badgestaltung – ob im Neubau oder Bestand. Das gesamte Erscheinungsbild sollte stimmig sein und gerade Designheizkörper machen ein perfektes und besonderes Erscheinungsbild des Raumes erst möglich, geben eben den persönlichen Touch. Zwar bestreitet niemand, dass der weiße Einheitskörper in jedes Bad passt – von besonderer Gestaltung kann dann aber nicht gesprochen werden. Farbe und Form müssen zu Bad und Nutzer passen – die Beratungskompetenz von Fachleuten ist also gefragt, welche den Markt und seine Vielfalt bestens kennen und zu Technik und Funktion den Bauherrn umfassend Auskunft geben können.

Vorlieben von Badnutzern treffen auf eine vielfältige Auswahl. Klassische Modelle neu aufgelegt, runde oder eckige Formen, figürliche Gestaltungen und viele Farben bis hin zu individuellen Speziallösungen – all das ist im Angebot der Markenhersteller zu finden.

High-Tech hilft beim Verkaufsgespräch

Da vielen Menschen jedoch häufig die Vorstellungskraft fehlt, wie ein bestimmtes Design sich im eigenen Bad machen könnte, helfen SHK-Handwerksbetrieben mithilfe von 3D-Konfigurationen, wie ein Modell im jeweiligen Zuhause wirkt.

Vasco beispielsweise hat eine Inspiration-App entwickelt, die eine innovative Augmented Reality-Funktion mit bereits vorhandenen digitalen Lösungen zusammenführt. Die AR-Software ermöglicht unter anderem die Darstellung von Vasco-Design-Heizkörpern im Kundenbad. Für die Realisierung muss lediglich mit der App ein Foto des Raumes mit dem Smartphone aufgenommen werden. Im Anschluss lassen sich die Design-Heizkörper des Herstellers in der jeweils favorisierten Farbe dreidimensional mit Lichteinfall und Schatteneffekten realitätsgetreu abbilden.

Weitere nützliche Funktionen der App sind eine vollständige Produktübersicht und der Vasco-Produkt-Konfigurator. Er ermittelt auf Grundlage technischer Parameter den Wärmebedarf eines Raumes und schlägt dafür geeignete Heizkörpermodelle vor. Über die Inspiration-App kann dann schnell und unkompliziert auf Produkt-Bilder, Videoclips und Broschüren zugegriffen werden. Die Suche nach dem richtigen Modell wird so vereinfacht. Die App wurde für iOS und Android entwickelt und steht als kostenloser Download bereit.

Design und Funktion gehören zusammen

Moderne Badheizkörper sind weit mehr als nur eine Heizung. Sie bestechen als Designobjekt, Handtuchhalter und Ablage zugleich. Welche Funktion ein Heizkörper noch erfüllen darf, hängt nicht nur von den speziellen Wünschen und Bedürfnissen des Bauherrn ab, sondern auch von der Größe und Ausstattung eines Bades.

Am gebräuchlichsten sind sie als Handtuchtrockner. Von der Grundidee heraus entwickelten sich Varianten in Länge, Umfang, Anzahl und Position der Rohre. Die Fantasie der Designer schuf Wellenformen, Schlangenlinien und Gitterstrukturen – mal flächig, mal filigran. Andere Varianten zeigen ganzflächige Formen, Spiegel bis hin zu kunstvollen Bildern.

Ablagen, Haken, Leisten: Badheizkörper bieten den individuellen Ansprüchen an das Design und die praktische Anwendung eine breite Auswahl. Bei einigen Modellen sind die Rohre auch asymmetrisch angeordnet. Der Heizkörper nähert sich schließlich einer Skulptur an – zum Beispiel mit vielfältig strukturierten Überlagerungen und einem interessanten Spiel von Licht und Schatten – besonders dann, wenn Licht integriert ist.

Den klassischen Design-Heizkörper „Zehnder Charleston“ zum Beispiel gibt es nicht nur in der klassischen Form. Ob gerade, gebogen oder gewinkelt bietet er für jede komplexe Bausituation die passende Lösung. Mit praktischem Handtuchhalter oder als Bank-Modell zum Ergänzen einer bauseitigen Sitzbank passt er sich ebenfalls an individuelle Bedürfnisse an.

„Zehnder Yucca“ mit seiner markanten Gestaltung in Form einer Yucca-Palme hat inzwischen als prägendes Gestaltungselement im Badezimmer Geschichte geschrieben. Der Design-Klassiker findet sich in den verschiedensten Bädergrößen – vom kleinen Bad im Einzimmerapartment bis hin zum großzügigen Familienbad.

Farbe bringt Leben ins Bad

Zur Designvielfalt kommen Oberflächen aus Glas oder Stein, die bis hin zu schönen Kunstwerken verarbeitet werden. Zu erwähnen wäre z. B. die Glas-Edition „Plawa Purline“ von Bemm. Neun Glas-Fronten stehen passend zum Einrichtungsstil und zu glänzenden Fronten von Badmöbeln zur Verfügung. Der Farbton für den Korpus bzw. den Grundheizkörper können Nutzer aus 48 Farbtönen frei wählen.

Farbvielfalt gehört bei den meisten Markenherstellern ganz selbstverständlich zum Programm, denn Farben spielen eine große Rolle auf der Designklaviatur. So gibt es die Hybrid-Heizkörper von Vasco in 55 Farben und bei Zehnder sind außer der eigenen Farbpalette auch Sonderfarben nach Wunsch möglich. Cosmo, eine Marke der Großhandelsgruppe GC, steht nicht nur für eine große Auswahl bei Formen – auch die Farbpalette kann sich sehen lassen. Alle Bad- und Designheizkörper gibt es in mehr als 70 RAL- und Sanitär-Farben und zusätzlich in 15 exklusiven metallischen und matten Farben.

Aber nicht nur bei Corpus und Flächen wird es bunt – auch farbige Ventilsets, Anschlussarmaturen und Thermostate für Bad-Heizkörper gehören zu einigen Sortimenten der Hersteller. Die perfekte farbliche Abstimmung sorgt so für ein stimmiges Gesamtensemble und eine harmonisch-elegante Optik im Badezimmer.

Nachhaltigkeit im Blick

Auch bei Designheizkörpern müssen Hersteller heute Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte hinsichtlich Materialien und Technik auf der Agenda haben. Zehnder ermöglicht nach eigenen Angaben z. B. einen präzisen hydraulischen Abgleich – die Basis für eine effiziente Heizungsanlage. Durch das werkseitig eingebaute Q-Tech Ventil in der Completto-Ausführung sei „Charleston“ der erste Mehrsäuler, der einen automatischen hydraulischen Abgleich ermögliche.

Die „Vasco Regelsystem-App“ schaffe, so das Unternehmen, per drahtloser Verbindung mit dem Internet das ideale Raumklima in Haus oder Wohnung. Sie könne Heizkörper, Lüftungen und Flächenheizungen parallel ansteuern und so einen Mehrfachnutzen bieten. Eine einfache Installation und große Anwenderfreundlichkeit vergrößerten den Komfort bei zugleich verringertem Energieverbrauch. Die Zonenregelung finde für alle Heizkörper und Flächenheizungen Anwendung und erfolge auf Wunsch auch separat für jeden Raum. Diese App steht ebenfalls als kostenlosen Download für iOS und Android zur Verfügung.

HSK Duschkabinenbau liefert beim Modell „Retango“ einen optionalen Fernregler mit Funkempfänger, über den sich der Designheizkörper steuern und programmieren lässt. Eine Unterscheidung erfolgt dabei in Haupt- und Nebennutzungszeiten. Wählen kann man zwischen einer Variante für die Steckdose oder einem Aufputzempfänger für die Wand.

Vasco setzt auch bei Materialien auf Umweltfreundlichkeit. Alle Modelle bestehen aus leichtem, recyceltem Aluminium oder Stahl. Kaum ein anderes Material sei aufgrund seiner Eigenschaften so sehr für den Bau von Heizkörpern geeignet. Stabil, flexibel und mit profilfester Form besäße es eine optimale Wärmeleitfähigkeit, gibt das belgische Unternehmen an.

Warmwasseranschluss, elektrisch oder Hybrid?

Cosmo-Geschäftsführer Hermann-Josef Lüken will seit einigen Jahren einen Trend hin zu rein elektrisch betriebenen Designheizkörpern mit planen Oberflächen und zu Flachrohr-Design im Bad beobachtet haben. „Mit unseren neuen Modellen und einer umfangreichen Farbpalette möchten wir in diesen Bereichen für eine größere Vielfalt sorgen“, sagt er. Für selten genutzte Räume, in denen eine Warmwasserheizung nicht realisierbar sei oder nur mit großem Aufwand umgesetzt werden könne, empfehle sich der Einsatz von elektrischen Heizkörpern. „Im Badbereich, Dachräumen, Garagen oder Ferienhäusern sind strombetriebene Heizkörper die ideale Lösung. Sie werden unabhängig vom Heizungsnetz betrieben. Interessanter Nebeneffekt: Die Energiewende hat die elektrische Beheizung wieder salonfähig gemacht“, sagt er. „In Verbindung mit selbst erzeugtem Solarstrom, der direkt verbraucht oder in einer Batterie gespeichert wird, lässt sich zudem Geld sparen: Der Nutzer ist unabhängiger von Stromnetzbetreibern und profitiert von staatlicher Förderung“, rät Lüken.

Viele Hersteller bieten hybride Produkte an. So können beispielsweise die Modelle „Plawa Purline Glas-Edition“ (Bemm), „Folio Hybrid“ (Zehnder) oder „PIATO SPA“ (Cosmo) zusätzlich mit einem Elektroheizstab für den Sommerbetrieb ausgestattet werden. Bemm bietet „Plawa Purine“ aber auch für den reinen Elektrobetrieb als montagefertigen Komplett-Heizkörper EK an und „Triola“ gibt es nicht nur für den Zentralheizungsbetrieb, sondern ebenfalls mit zusätzlichem Elektroheizstab oder als rein elektrischen Badheizkörper. Dabei stehen Nutzern sogar sechs Elektroheizstab-Varianten für einen individuellen Bedienkomfort zur Verfügung.

Der Hersteller HSK Duschkabinenbau offeriert mit „Retango“ eine duale Heiztechnik mittels Infrarot. Dadurch heize der obere Bereich mit einer Temperatur von bis zu 95 °C, im unteren Bereich hinter den Handtuchhaltern würden maximal 65 °C erreicht, sodass Handtücher sicher eine Wohlfühltemperatur erreichten. Mittels Strahlungswärme erziele der Infrarot-Designheizkörper innerhalb von weniger als fünf Minuten die volle Wärmeleistung, so das Unternehmen.

Design-Heizkörper von Vasco können je nach Modell auf drei Arten für Wärme und Behaglichkeit sorgen: traditionell per Warmwasser der Heizungsanlage, elektrisch per Strom oder über ein zusätzliches 1000-W-Warmluft-Gebläse (230 V). Wer diese schnellere Power-Wärme bevorzugt, für den empfiehlt das Unternehmen sein Zusatzgerät „Blower“. Aufgrund der geringen Abmessungen kann es dicht an der Wand hinter den Design-Heizkörpern „Aster“, „Iris“, „Agave“, „Carré“ und „Niva“ installiert werden. Eine konstante Luftzuführung erfolgt an der Rückseite oben, unten, links und rechts.

Seit Mai vergangenen Jahres bietet Zehnder den Designheizkörper „Fina Lean Bar“ auch in einer rein elektrischen Ausführung an. Das bedeutet flexible Wärme das ganze Jahr über – unabhängig von der Zentralheizung. Die neue Elektro-Version enthält eine Steuerung, mit der individuelle Tages- und Wochenprogramme eingestellt werden können sowie eine integrierte Timer-Funktion.

Fazit und weitere Informationen

Die Auswahl zeigt, dass Weiterentwicklungen und Innovationen sowie smarte Technik auch bei Designheizkörpern im Bad nicht Halt gemacht haben. Hersteller sind bestrebt, auf Wünsche und individuelle Bedürfnisse der Badnutzer einzugehen.

Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin