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StartseiteWissenNewsChemieunternehmen plant 120-MW-Großwärmepumpe zur Dampferzeugung
2. August 2022
Augsburg. BASF und MAN Energy Solutions haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, um den Bau einer industriellen Großwärmepumpe am BASF-Standort in Ludwigshafen voranzutreiben. Damit will das Chemieunternehmen den Einsatz CO2-armer Technologien in der Produktion etablieren und den Gasverbrauch am Standort reduzieren. In einem ersten Schritt führen die Projektpartner eine Machbarkeitsstudie durch, die bis Ende des Jahres 2022 abgeschlossen sein soll. „Mittelfristig wollen wir unsere CO2-Emissionen bereits bis 2030 um 25 % reduzieren. Indem wir Technologien wie Großwärmepumpen einsetzen, die bereits heute existieren und auf einen industriellen Maßstab übertragbar sind, kommen wir diesem Ziel ein ganzes Stück näher, erläutert Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, die Hintergründe dieses Projektes.
Die geplante Großwärmepumpe soll die Produktion von Dampf mithilfe von Strom aus Erneuerbaren Energien ermöglichen und dabei Abwärme aus dem Kühlwassersystem der BASF als thermische Energiequelle nutzen. Dazu wird die Restwärme des Wassers durch Verdichtung aufbereitet und der so gewonnene Dampf in das Dampfnetz des Standorts eingespeist. Mit einer Einbindung der vorgesehenen Wärmepumpe in die Produktionsinfrastruktur des Standorts sollen bis zu 150 t Dampf pro Stunde erzeugt werden – das entspricht einer thermischen Leistung von 120 Megawatt (MW). Die CO2-Emissionen am Standort sollen im Zuge des Projekts um bis zu 390 000 t pro Jahr sinken.Wasserdampf ist der wichtigste Energieträger in der chemischen Industrie. Gut 20 Mio. t benötigt BASF in Ludwigshafen pro Jahr. Einen großen Teil setzen die Betriebe am Standort als Prozessdampf in der Produktion ein, beispielsweise zum Trocknen von Produkten, Aufheizen von Reaktoren oder zum Destillieren. Schon heute wird etwa die Hälfte des Dampfbedarfs am Standort Ludwigshafen durch Wärmerückgewinnung aus Produktionsanlagen gedeckt. Die übrigen rund 50 % werden allerdings über Gas- und Dampfkraftwerke gewonnen, die bei der Erzeugung Treibhausgasmissionen verursachen.
Durch das Projekt wollen beide Partner Erfahrungen in der Integration und im Betrieb von industriell skalierten Großwärmepumpen sammeln und den Weg für eine Standardisierung und den Einsatz an weiteren Standorten ebnen. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Technologie sind Grundlage der dann folgenden Entscheidungsfindung zum Bau der Wärmepumpe.
Dr. Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions SE, ist schon jetzt überzeugt, dass die geplante Wärmepumpenlösung einen entscheidenden Beitrag zu einer klimafreundlichen Dampfversorgung des Standorts Ludwigshafen leisten kann. „BASF ist weltweiter Vorreiter bei der Energietransformation in der chemischen Industrie, ein Vorbild im Einsatz innovativer Technologien zum Schutz des Planeten und ein toller Projektpartner. Industrie und Klimaschutz gleichermaßen sind auf die Innovationen angewiesen, die aus solch starken Partnerschaften hervorgehen.“
BASF hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen. Neben dem Einsatz Erneuerbarer Energien oder der Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion sollen auch neue Technologien wie die Elektrifizierung der Dampferzeugung zu diesem Ziel beitragen.
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