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StartseiteWissenNewsStrategie für liquiden Ruhestand
23. November 2021
Unternehmer haben oftmals das Problem, dass sie im Ruhestand nur über ein eingeschränktes Einkommen verfügen. Das liegt oft daran, dass die Vermögenswerte illiquide sind beziehungsweise die Renditen nach Inflation und Steuern nicht für angemessene Ausschüttungen ausreichen. Um eine solche Situation zu verhindern, sollte das Liquiditätsmanagement auf den Prüfstand gestellt werden.
Wie groß der Aufwand sein kann, für das Alter stabil vorzusorgen, das hat beispielsweise die internationale Finanzgesellschaft Fidelity International errechnet: Angehende Ruheständler sollten das Zehnfache ihres Bruttojahreseinkommens angespart haben, um den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Wer also über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 100 000 Euro brutto verfügt, sollte eine Million Euro auf der hohen Kante haben, um einen einkommensadäquaten Lebensabend verbringen zu können. Unternehmer und Freiberufler haben im Ruhestand jedoch häufig das Problem, dass die Renditen ihrer Vermögensanlagen nach Inflation und Steuern nicht ausreichen, um daraus angemessene Ausschüttungen zu erzielen. So sind z. B. viele Vermögen in renditeschwachen Immobilien und Beteiligungen (i. d. R. an Unternehmen) gebunden. Vor diesem Hintergrund gilt es, nicht nur auf eine mögliche Ablaufleistung der Anlage zu schauen.
Angepasstes Liquiditätsmanagement
Die Höhe des Vermögens ist oftmals gar nicht entscheidend. Viel wichtiger ist es, die Ausschüttungspraxis so zu steuern, dass zu jedem Zeitpunkt ausreichend Einkommen aus dem Vermögen zur Verfügung steht.
Das Liquiditätsmanagement spielt in der Folge in zwei Bereichen eine Rolle. Zum einen, um in der Ansparphase regelmäßig die richtigen Summen abzuschöpfen und sinnvoll anzulegen. Und zum anderen, damit frühzeitig klar wird, wieviel Geld wann im Ruhestand zur Verfügung stehen muss. Einfach aus der Luft eine Summe festzulegen, ist nicht mehr als Kaffeesatzleserei. Denn erst diese Berechnung ist der tatsächliche Indikator dafür, welche Anlagestrategie mit welchem finanziellen Aufwand verbunden werden muss. Dazu haben Untersuchungen festgestellt, dass Mandanten durch ein geschicktes Liquiditätsmanagement mit 30 bis 50 % weniger Aufwand ihr Ziel erreichen könnten. Daher sollte ein Beratungsgespräch zum Liquiditätsmanagement anhand der wesentlichen Faktoren „Inflation“, „Rendite“, „Steuern“, „Verträgen“ und „Humanvermögen“ geführt werden, um daran die wesentlichen Zusammenhänge in der Finanzund Ruhestandsplanung zu erläutern.
Diese Ergebnisse werden dann in konkrete Investmentlösungen übersetzt. Gleich – zeitig werden die vorhandenen Kapitalanlagen ausgehend von diesen Prämissen überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Autor: Haimo Wassmer, Finanz-Analytiker, Wassmer Wealth Management, Bochum
Nachgefragt
IKZ-FACHPLANER: Herr Wassmer, mit welchen Finanzprodukten können Unternehmer und Freiberufler gut für den Ruhestand vorsorgen?
Haimo Wassmer: Das können Wertpapiere, Immobilien oder andere Sachwerte wie Solarstrom-Anlagen sein. Wichtig ist, dass sie laufende, also passive Einkünfte erzielen und um bestenfalls auch noch die Steuerlast zu reduzieren, indem Steuerzahlungen in Sachwerte transponiert werden. Erträge aus Kapitalanlagen werden dann wiederum für die Re-Investition in weitere Lösungen genutzt, um den Aufwand des Mandanten beim Vermögensaufbau maßgeblich zu reduzieren.
IKZ-FACHPLANER: Was macht Ihre professionelle Liquiditätsanalyse aus?
Haimo Wassmer: Mittels einer selbstentwickelten Software werden die Renditeziele und die Risikobereitschaft des Kunden mit den vorhandenen Mitteln und zukünftigen Möglichkeiten ins Verhältnis gesetzt. So kann ich analysieren, wann in der Ansparphase welche Summen für welches Ergebnis abgeschöpft werden müssen und wieviel Geld wann im Ruhestand zur Verfügung stehen muss. Erst diese Analyse liefert die tatsächliche Indikation dafür, welche Anlagestrategie mit welchem finanziellen Aufwand verbunden werden muss.
IKZ-FACHPLANER: Können Sie ein Beispiel für die Ruhestandsfinanzierung geben?
Haimo Wassmer: Wer ab dem Renteneintritt mit 67 Jahren Monat für Monat 2500 Euro aus seinem Vermögen entnehmen möchte und seinen Bezug auf 20 Jahre ansetzt, braucht 600 000 Euro. Dafür muss der Sparer beispielsweise 37 Jahre lang jeden Monat 750 Euro in ein Finanzprodukt einzahlen, das durchschnittlich 3 % Rendite pro Jahr bringt. Bei durchschnittlich 2,5 % Rendite pro Jahr müssen es schon 830 Euro monatlich sein, aus versteuertem Einkommen und ohne Berücksichtigung von Infla-tion, Kosten und Steuern, wohlgemerkt. Nimmt man diese wichtigen Faktoren mit realistischen Annahmen hinzu, ergeben sich i. d. R. Nominalwerte, welche die Motivation zum Vermögensaufbau stark verringert. Wir bieten deshalb ein Stufenkonzept an, mit dem i. d. R. der benötigte Aufwand um 30 bis 50 % gesenkt werden kann.
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