23. Februar 2021

Individuell gestaltbare Containergebäude bieten als Technikzentralen Platzgewinn – und einen Präsentationsraum im Gas- und Wärme-Institut Essen

Ende September 2019 hat das Gas- und Wärme-Institut Essen (GWI) den Grundstein für ein neues Schulungs- und Verwaltungsgebäude gelegt. Die TGA-Zentrale wurde – statt im Keller versteckt – in einem separaten Containergebäude ausgelagert. Als repräsentativer Showroom bietet es „Technik zum Anfassen“.

Das Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (GWI) ist ein bundesweit anerkanntes Forschungsinstitut. Seit seiner Gründung 1937 gestaltet es die Energiethemen der Zukunft – heute mit dem Schwerpunkt der Anwendungstechnologien um Erdund Biogas. Mit den zentralen Bereichen Forschung & Entwicklung, Prüflabor, Marktraumumstellung sowie Beratung und Weiterbildung ist das GWI Motor für zahlreiche Innovationen.

Ein neues zweigeschossiges Schulungs- und Verwaltungsgebäude wird zukünftig neben Hörsälen und Praxisräumen für die Weiterbildung auch Büro-, Besprechungs- und Pausenräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitstellen. „Ziel ist es, eine kommunikative und moderne Arbeitswelt zu realisieren und das GWI als zukunft sorientiertes Forschungsinstitut zu präsentieren“, sagte Dr.-Ing. Rolf Albus, geschäft sführender Vorstand des GWI, bei der Grundsteinlegung.

Konzeption, Planung und Bau der neuen GWI-Arbeitswelt übernahm die Vollack GmbH & Co.KG, Spezialist für die methodische Planung, den Bau sowie für die Revitalisierung nachhaltiger, energieeffizienter Gebäude im Bereich Büro, Industrie, Gesundheit. Durch den Neubau soll künftig im gesamten Institut noch effizienter gearbeitet werden und mehr Raum für die Bereiche Forschung und Entwicklung, für das Prüflabor sowie für Beratung und Weiterbildung zur Verfügung stehen. Teil des Konzepts war auch, die Komponenten der Gebäudeenergieversorgung nicht im Keller zu verstecken, sondern sie als wichtige Protagonisten der modernen Technik in ein separates Containergebäude auszugliedern. In dem repräsentativen Pavillon kann diese gut gesehen und zugleich den Schulungsteilnehmern zu Lern- und Anschauungszwecken zur Verfügung gestellt werden.

Technik-Container mit dem gewissen Etwas
Die rund 50 m² große, eingeschossige Energiezentrale wurde innerhalb eines Tages aus insgesamt drei Containern der Baureihe „ProBasic“ nach Planung von ProContain montiert und konnte Anfang Mai 2020 dem Bauherrn übergeben werden. Der besonderen Bauaufgabe als Showroom entsprechend, wurden sie mit einigen Ausstattungs-Extras aufgewertet: So verfügen sie über eine lichte Raumhöhe von 3 m statt der sonst üblichen 2,5 m und wurden entlang einer gesamten Gebäudelängsseite raumhoch verglast. Auch die geschlossenen Außenwandelemente weichen mit anthrazitfarbenem Glattblech in vertikaler Aufteilung von der üblichen Containeroptik mit Wellblechfassade ab und orientieren sich im Farbton an der Pfosten-Riegel-Fassade des neuen Schulungsgebäudes.

Zwei reversible Gaswärmepumpen wurden im Außenbereich aufgestellt. Sie erzeugen Wärme- und Kälteenergie. In einem der beiden Räume des Technik-Pavillons übergeben zwei sogenannte Hydroboxen die Energie vom Kältemittel auf das wasserführende System. Dazu sind auch zwei Pufferspeicher ins System eingebunden. Im separat erschlossenen und auch brandschutztechnisch abgetrennten Raum daneben befindet sich die Niederspannungsverteilung für die Stromversorgung.

Um die hohe Traglast der Technikkomponenten abfangen zu können, wurde der Boden des Pavillons entsprechend stark dimensioniert und mit einem strapazierfähigen und pflegeleichten Belag versehen. Die Versorgung des Neubaus mit Ener gie erfolgt über erdverlegte Leitungen, für die Durchbrüche im Containerboden vorgesehen wurden.

Damit die teilweise großen Technikkomponenten bei Störfunktion ausgewechselt werden können, entwickelte ProContain einen Teil der Gebäudehülle als Revisions-Wand, die mit nur wenigen Handgriffen geöffnet werden kann. So bleibt nicht nur die verbaute Technik sehr wartungsfreundlich, das ganze Gebäude ist sehr flexibel und an neue Anforderungen leicht anpassbar. „ProContain war das einzige Unternehmen, das die von uns geforderte Qualität der Technikcontainer umsetzen konnte – sowohl die Optik als auch die präzise Fertigung und Umsetzung der Details betreffend“, sagt Christoph Steffan, der als verantwortlicher Architekt bei Vollack das Neubauprojekt der GWI begleitete. „Das Gebäude wurde für den dauerhaften Einsatz ausgelegt und stellt eine perfekte Ergänzung für das neue GWI Schulungs- und Verwaltungsgebäude dar.“

Bilder: ALHO Holding

www.alho-gruppe.com

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NACHGEFRAGT

IKZ-FACHPLANER: Die Containerlösungen lassen sich flexibel gestalten. Welche maximalen Raummaße sind pro Container möglich? Und wie viele Container können zu einem Raum verbunden werden?

Thomas Kahler: Unsere Lösungen basieren auf standardisierten Raumcontainern. Diese besitzen eine Länge von rund 6,05 12,19 oder 14,64 m, eine Breite von 2,50 oder 3,00 m und eine Höhe von 2,80, 3,00 oder 3,25 m. Es können in der Fläche beliebig viele Container miteinander verbunden und Räume über mehrere Container geöffnet werden. In der Höhe sind bis zu 3 Geschosse möglich.

IKZ-FACHPLANER: Inwieweit lassen sich die Container mit TGA-Geräten und -Anlagen vorinstallieren?

Thomas Kahler: Wir übergeben unsere Containergebäude auf Wunsch schlüsselfertig. Dann sind sie mit der kompletten TGA ausgerüstet.

IKZ-FACHPLANER: Welche Fassadenausführungen stehen neben Glattblech und Glas zur Verfügung?

Thomas Kahler: Profilblechwände und Kassettenfassaden sind unser Standard. Auf Wunsch lassen sich die Container aber auch mit anderen Fassadenmaterialien wie Glas ausstatten, bzw. mit Materialien wie Holz verkleiden.