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Mit dem Lastenfahrrad zum Kunden



Mit dem Lastenfahrrad zum KundenBild: Franz Alberty Haustechnik GmbH
Bild: Franz Alberty Haustechnik GmbH 
Bild: Franz Alberty Haustechnik GmbH 

14. Juni 2023

Ein E-Bike mit Aufbauten kann die betriebliche Mobilität verbessern
In der Stadt, wenn häufig Kurzstrecken zurückzulegen sind und der Monteur viele vergleichbare Aufgaben abarbeitet, kann der Einsatz eines Lastenfahrrads einen echten Mehrwert bedeuten. Ein SHK-Betrieb, die Franz Alberty Haustechnik GmbH in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, hat drei davon im Einsatz und berichtet von den Erfahrungen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Alberty, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Lastenfahrräder einzusetzen?
Franz Alberty: Den ersten Ansatz hatten wir schon in den 1970 Jahren. Damals fuhr ein Mitarbeiter auf einem Mofa mit speziell angefertigtem Anhänger zu Kesselreinigungen in die Altstadt, die damals schon Fußgängerzone war. Auf Lastenfahrräder wurde ich Anfang der 1990-Jahre aufmerksam, aber was es damals gab, entsprach nicht unseren Anforderungen als Handwerksbetrieb. Die Umweltproblematik ist jedenfalls für uns nicht neu, sie hatte schon immer einen hohen Stellenwert in unserer Firma. Wir beschäftigen uns seit über 90 Jahren mit der Energie sparenden Beheizung von Wohnhäusern. Da fanden wir, dass bei Kleinaufträgen eigentlich kein kompletter Lieferwagen zum Kunden fahren muss. Wir bewegen unnötig Tonnen und brauchen nur bestimmte Werkzeuge und ein paar Ersatzteile. In den letzten Jahren hat uns der Verkehr in Düsseldorf immer mehr
bestärkt. Insbesondere die Parkplatzsituation in der Altstadt machte die Einsätze für die Mitarbeiter zum Stress­erlebnis.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie viele Ihrer Mitarbeiter nutzen bereits ein Lastenrad?
Franz Alberty: Zwei Monteure nutzen zwei Lastenfahrräder ganzjährig. Unser drittes Lastenfahrrad wird individuell eingesetzt und meistens von unseren Lehrlingen oder Helfern genutzt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Schauen wir auf die Zeit während Ihrer Idee, sich ein erstes Lastenfahrrad anzuschaffen. Wie wichtig war da die Beratung?
Franz Alberty: Wir haben 2020 die Idee wieder aufgegriffen und damals die Monteure befragt. Einer war an einem Lastenfahrrad interessiert. Das Thema war insgesamt schon viel größer. Man machte sich mit einem Fahrrad auch nicht mehr lächerlich, es galt höchstens als unpraktisch. Jedenfalls haben wir recherchiert, aber das Angebot war für uns unüberschaubar. Deshalb haben wir uns für die Beratung entschieden, das war am Ende der Schlüssel. Wir haben gemeinsam ein Lastenheft erstellt: Wofür brauchen wir das Rad? Auf welchen Strecken setzen wir es ein, was wollen wir transportieren? Es ging auch darum, was sich im Alltag ändern wird: die Routenplanung, Pflege und Wartung. An einem Nachmittag hatten wir mehrere Räder mit Transportbox da, und nach den Testfahrten haben wir das passende Modell ausgesucht.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was waren dabei Ihre Auswahlkriterien?
Franz Alberty: Für uns ging es vor allem um die Kleinaufträge, z. B. die Erneuerung eines Waschbeckens, eine Thermenwartung und ähnliches. Wir wollten eine stabile Box zum Abschließen für Werkzeug und Material. Das Rad sollte aber nicht zu klotzig werden und wendig sein. Es gibt größere Boxen als die
250 Liter, die wir haben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Seit einigen Jahren nutzen Sie die Lastenfahrräder. Welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht?
Franz Alberty: Die Lastenfahrräder machen uns agiler und flexibler. Das Büro musste sich bei den Planungen anpassen, Zeitbedarf und Streckenführung sind anders, aber das hat sich gut eingespielt. Die Lastenfahrräder sind bei uns nicht mehr wegzudenken. Es ging auch recht schnell mit der Anschaffung des zweiten und dritten Rades. Die Mitarbeiter helfen sich gegenseitig bei Problemen, beim Transport oder einer kleinen Reparatur. Für Reparaturen wurden sie geschult. Die Kunden reagieren sehr positiv. Die Räder gehören zum Fuhrpark, sie ersetzen einiges an Fahrten mit dem Transporter. Aktuell haben wir dadurch zwei Fahrzeuge eingespart.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie sieht es mit der Planung der Touren aus?
Franz Alberty: Die Räder können oft kürzere Strecken nutzen, wir fahren ja z. B. auch durch Parkanlagen. Aber im normalen Verkehr hängt die Zeitersparnis viel davon ab, ob beim Kunden eine Parkmöglichkeit besteht. In der Innenstadt ist das Lastenrad flexibler. Es kann auch direkt vor dem Haus parken, ohne Handwerkerparkausweis. Ein besonderer Vorteil ist das Einfahren in gesperrte Zonen, wie z. B. die Altstadt, ohne Ausnahmegenehmigung. Mit den Rädern fahren wir auch ganz kurzfristig Einsätze, z. B. bei Rohrbrüchen oder Heizungsstörungen, die keinen Zeitaufschub erlauben.

IKZ-HAUSTECHNIK: Sprechen wir noch von den Rädern. Wie aufwendig ist die Pflege, was passiert, wenn sie nicht einsatzbereit sind?
Franz Alberty: Der Zustand der Lastenräder ist sehr wichtig, Beleuchtung, Bremsen, Reifen usw., da geht es um die Sicherheit im Straßenverkehr und die Gesundheit der Mitarbeiter. Für die Wartung haben wir einen Vertrag mit der Firma Punta Velo, mit Hol-und-Bring-Service. Wir organisieren den Termin und haben sonst nichts damit zu tun. Im Alltag führen unsere Monteure regelmäßig bestimmte Kontrollen durch und achten dabei speziell auf die Akkus und die Reifen. Weil unsere Räder die Transporter ersetzen, wäre bei einem Defekt auch der Monteur nicht einsatzbereit. Das darf nicht passieren.

Autor: Jakub Kopinski, Key Account Manager, Punta Velo GmbH
www.puntavelo.com
www.solucon-move.de
www.alberty-haustechnik.de


Fahrräder im Wirtschaftsverkehr
Die Firma Franz Alberty Haustechnik GmbH in Düsseldorf hat als Schwerpunkte Sanitär- und Heizungsbau, Solar- und Photovoltaikanlagen sowie Regenwassernutzung. Das Unternehmen ist traditionsbewusst und offen für moderne Ansätze. Aus verschiedenen Gründen stellte Inhaber Franz Josef Alberty, Inhaber in der dritten Generation, vor einigen Jahren die Mobilität auf den Prüfstand. In Zusammenarbeit mit Punta Velo wurden insgesamt drei E-Bikes zum Lastentransport angeschafft. „Sie sparen uns zwei Transporter“, sagt Inhaber Franz Josef Alberty.

Betriebliche Mobilitätsberatung
Punta Velo vertreibt und wartet seit zehn Jahren bundesweit Lastenräder. Aufbauten wie z. B. Transportboxen oder auch der Betrieb mit einem Anhänger werden in Kooperation mit Convoy-Products realisiert. Eine Tochtergesellschaft, Solucon-Move, verantwortet die betriebliche Mobilitätsberatung. Dieser Prozess umfasst die Bedarfserhebung, die Förderberatung und die Vermittlung geeigneter Modelle. Diese werden vor Ort vorgeführt, die Mitarbeiter können Fragen stellen und Probefahrten absolvieren. Ist die Auswahl getroffen, folgen Schulungen zu Fahrverhalten, Handhabung und Pflege.

Möglichkeiten des Lastenfahrrads
Die Faustregel besagt, dass bei bis zu 5 km Entfernung im Stadtverkehr, je nach Streckenführung, das Lastenrad zeitlich mithalten kann. Darüber ist ein Transporter schneller.
Das Bundesverkehrsministerium hat 2016 vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die „Untersuchung des Einsatzes von Fahrrädern im Wirtschaftsverkehr (WIV-RAD)“1 durchführen lassen. Demnach könnten acht bis 22,6% der heute mit dem Fahrzeug durchgeführten Transporte bis 50 kg auf das Lastenfahrrad verlagert werden.

[1] Die Studie „Untersuchung des Einsatzes von Fahrrädern im Wirtschaftsverkehr (WIV-RAD)“steht unter bit.ly/wiv-rad zum Download bereit.





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