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Fachinstitut Gebäude-Klima kritisiert Bundesregierung



Fachinstitut Gebäude-Klima kritisiert Bundesregierung
 

4. Januar 2021

Bietigheim-Bissingen. Das Fachinstitut Gebäude-Klima (FGK) kritisiert die Bundesregierung, weil sie sich für eine Lüftungslösung dreier Unternehmen stark macht. Hintergrund ist die Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) eines Belüftungskonzepts mit Filtersystem für Klassenzimmer, Restaurants und Kinos.

Auftraggeber sind drei international tätige Unternehmen. Das Konzept wird als „Next Generation Classroom“ bezeichnet und basiert auf einem vertikalen – von unten nach oben gerichteten – Lüftungskonzept: Frischluft wird am Boden eingebracht, an der Decke abgesaugt und nach einer Filterung wieder bodennah zugeführt. Menschen, die im Raum Wärme abgeben, verstärken den Auftrieb. Die Bundesregierung spricht auf ihrer Internetseite von „vielversprechenden Ergebnissen“, wobei sie eine Pressemitteilung des DLR veröffentlicht.

Das Fachinstitut Gebäude-Klima hingegen sieht in dem Konzept nichts Neues und meint: „Mit Befremden reagierten Wissenschaftler und Experten der Klima- und Lüftungstechnik auf eine Werbekampagne der Bundesregierung zum Thema Schullüftung. Ein seit Jahrzehnten bekanntes Lüftungskonzept, die Quelllüftung, wird als Next Generation Class Room propagiert und altbekannte Effekte dieser Lüftung als Neuheit dargestellt.“ Aus Sicht des FGK wirbt die Bundesregierung unter dem Slogan „Weltraumtechnik fürs Klassenzimmer“ gar für eine Entwicklung privater Einrichtungen.

Der 1. Vorsitzende des FGK, Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup, zeigt sich überrascht: „Es ist nicht nachvollziehbar, wie sich die Bundesregierung vor einen solchen Karren spannen lässt.“ Der Markt biete für sämtliche Räume in Nicht-Wohngebäuden ein breites Portfolio praxisbewährter und sicherer Lüftungssysteme. „Insofern stehen für alle Anforderungen vom Schulgebäude bis zum Reinraum hervorragende Lösungen zur Verfügung.“

Günther Merz, FGK-Geschäftsführer, sieht die Positionierung der Bundesregierung kritisch: „Sie wäre gut beraten, einen ordnungspolitischen Rahmen für angemessene Luftqualität in Klassenzimmern zu schaffen, statt nun plötzlich ein System zu propagieren, dem wahrlich nicht das Prädikat ‚innovativ‘ zugeschrieben werden kann.“

In Deutschland seien weniger als 10 % der Schulgebäude mit mechanischen Lüftungssystemen ausgestattet. „Dies rächt sich jetzt, da man weiß, dass gute Lüftung zur Reduzierung der Virenbelastung in Räumen unerlässlich ist“, so der FGK. Dass die Schülerinnen und Schüler mit Winterkleidung in den Klassenzimmern sitzen, der kalten Außenluft und Lärmbelästigungen ausgesetzt sind, ist nach Auffassung des Verbandes „ein wahres Trauerspiel“. Dies insbesondere deshalb, weil es seit Jahren kostengünstige und effiziente Lüftungssysteme gebe. Auftraggeber des Tests beim DLR waren OHB, HT Group und DASTEX.


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