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„Wir müssen Vorreiter sein“



„Wir müssen Vorreiter sein“
 

11. November 2020

Zu einem modernen SHK-Betrieb gehört auch die E-Mobilität, sagt Alexander Stamos. Der Unternehmer sieht die SHK-Branche in der Pflicht

„Wenn wir bei Kunden Brennstoffzellen und Photovoltaik-Anlagen installieren, kann ich nicht mit einem alten Diesel vorfahren“, sagt Alexander Stamos, Gründer und Inhaber der Stamos GmbH aus Grevenbroich, im Gespräch mit Chefredakteur Markus Sironi. Seinen Fuhrpark hat der 47-Jährige deshalb um zwei E-Transporter ergänzt. Tagsüber fahren die Mitarbeiter des 20-Mann-Unternehmens emissionsfrei zu ihren Kunden – über Nacht werden die beiden Transporter mit selbstproduziertem Strom aus der PV-Anlage und zwei Brennstoffzellenaggregaten aufgeladen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die Anschaffung von E-Autos ist immer auch mit erheblichen finanziellen Investitionen verbunden. Lohnt sich das?

Alexander Stamos: In der Tat stand für die beiden E-Vito Kastenwagen eine Investition von 100 000 Euro im Raum. Das stemmt man als Unternehmer nicht mal eben nebenbei. Doch wenn wir bei Kunden Brennstoffzellen und Photovoltaik-Anlagen installieren, kann ich nicht mit einem alten Diesel vorfahren. Immerhin: 12 000 Euro kamen als Zuschuss vom Staat. Den Rest haben wir über das zinsgünstige Darlehen aus dem Programm NRW.BANK.Elektromobilität finanziert. Wie wir von unserer Hausbank erfahren haben, gehören wir damit zu den wenigen Vorreitern in NRW.

IKZ-HAUSTECHNIK: Liegt es an den Kosten oder gibt es keine praxistauglichen E-Modelle?

Alexander Stamos: Die Investitionskosten spielen sicher eine Rolle. Die Produktvielfalt aber wohl eher nicht. Ich war früher tatsächlich überzeugt davon, dass es keine Modelle gibt. Das kann ich heute nicht mehr sagen. Im Gegenteil. Es gibt ausreichend Modelle für unterschiedlichste Einsatzgebiete im Handwerk. Zu einem modernen Betrieb gehört deshalb auch die E-Mobilität. Ich sehe insbesondere unsere SHK-Branche da auch als Vorreiter.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie meinen Sie das?

Alexander Stamos: Wir – die SHK-Fachbetriebe – müssen zeigen, welches Potenzial in der Kombination von PV, Wärmepumpe und E-Mobilität steckt. Ein E-Auto und eine eigene Ladestation gehören komplementär zu einem innovativen Gebäudekonzept und damit auch zu einem modernen SHK-Betrieb. So kann ich dem potenziellen Kunden zeigen, was geht, wie es geht und vor allem, dass es geht.

IKZ-HAUSTECHNIK: Haben Sie am Firmensitz eine eigene Ladestation installiert?

Alexander Stamos: Aber ja. Nicht nur E-Autos werden gefördert. Insbesondere die Förderung für Ladesäulen ist hochinteressant, fällt allerdings je nach Bundesland unterschiedlich aus. Es gibt hier in NRW aktuell 6000 Euro pro Ladepunkt vom Land, wenn die Ladesäule öffentlich ist. Unsere beiden E-Transporter werden nachts mit Strom aus unseren Brennstoffzellenaggregaten und der PV-Anlage aufgeladen.

Übrigens: Bei Wärmepumpenprojekten mit PV-Anlage oder auch bei Brennstoffzellenprojekten bieten wir immer auch eine Ladestation an. Das ist eine gute Kombination. Wir liefern die Technik und auch gleich die passende Schnittstelle aus einer Hand dazu. Denn die Schnittstelle ist die eigentliche Herausforderung. Hardware können alle. In der Abrechnung liegt die Herausforderung, weil unterschiedliche Energiearten unterschiedlich bepreist werden – und dazu bedarf es geeigneter übergeordneter Lösungen. Ein Anlagenkonzept aus einem Guss ist die beste Lösung und schafft Sicherheit – und das Konzept sollte vom SHK-Fachbetrieb kommen. I

IKZ-HAUSTECHNIK: Zurück zum E-Auto. Stichwort Verfügbarkeit: Sind lange Lieferzeiten ein Problem?

Alexander Stamos: Bei Autos könnte das tatsächlich ein Problem sein. In der Regel benötigt ein Unternehmer im Bedarfsfall kurzfristig einen neuen Firmenwagen, etwa weil die Reparatur des alten Diesels nicht lohnt. Der E-Vito hat inzwischen Wartezeit von bis zu einem Jahr. Als wir unsere Fahrzeuge angeschafft haben, da waren es lediglich wenige Monate. Gebrauchte Fahrzeuge kaufen ist keine Option. Erstens gibt es sie nicht und zweitens entfällt die Förderung – die Fahrzeugpreise sind zudem auf Neuwagenniveau.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die Nutzlast der E-Autos ist aufgrund der Batterie geringer als bei Dieselfahrzeugen. Ist das eine Hürde für die Anschaffung?

Alexander Stamos: Die Nutzlast ist für den Einsatz im Kundendienst – jedenfalls gilt das für unser Unternehmen – völlig ausreichend. Problem ist wenn überhaupt die Reichweite, insbesondere im Winter. Bei unseren Fahrzeugen gibt es derzeit noch die Einschränkung, dass keine Anhängerkupplung möglich ist. Das prüfen wir gerade. Unabhängig dieser Einsatzbeschränkung kann ich für meinen Betrieb sagen, dass wir die Anschaffung der beiden E-Kastenwagen nicht bereut haben – im Gegenteil.


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