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14. August 2020

Planungs- und Ausführungskriterien für Lufteinbringung über Rundrohrsysteme

In vielen gewerblich genutzten Gebäuden ist heutzutage eine automatische Belüftung erforderlich. Rundrohrsysteme zur Versorgung der Räume mit (konditionierter) Zuluft bieten eine gestalterische Flexibilität für die Installation im Sichtbereich. Um die erforderlichen Luftmengen sicherzustellen und Komforteinbußen für die anwesenden Personen zu vermeiden, sind bei der Planung allerdings einige wichtige Aspekte zu beachten. Dazu gehört u. a. eine exakte Dimensionierung des Systems verbunden mit einem hydraulischen Abgleich, da es ansonsten zu einer Fehlfunktion sowie unnötigen Kosten für Nacharbeiten kommen kann.

Moderne, gewerblich genutzte Immobilien benötigen heutzutage fast immer ein Belüftungskonzept, um eine kontinuierliche und ausreichende Luftzufuhr zu gewährleisten. Die Auswahl unter den Luftverteilungssystemen und Luftauslässen ist groß. Welche Komponenten sich letztlich am besten eignen, hängt von vielen Faktoren ab, u. a. auch von der Deckenhöhe und -art. Bei offenen, höheren Decken, wie sie z. B. in Foyers, Sporthallen, Schwimmbädern oder Einkaufsmärkten zu finden sind, lassen sich Rundrohrsysteme optimal einsetzen, da sie nicht zuletzt auch als Gestaltungselement im Raum gerne verwendet werden. So sind die Kanalelemente, Bögen und Auslässe in allen RAL-Farbtönen lieferbar, das bietet gestalterische Flexibilität.

Exakte Dimensionierung
Zur Realisierung eines gelungenen Belüftungskonzepts ist die genaue Dimensionierung hinsichtlich Durchmesser und Längen der Rohre unerlässlich, um die erforderlichen Luftmengen sowie die einwandfreie Funktion sicherzustellen. Denn eines der häufigsten Probleme bei mangelhafter Auslegung ist eine zu hohe Strömungsgeschwindigkeit der Luft im Kanal, wenn dieser zu klein dimensioniert ist. So kann es dann passieren, dass die Luft an den ersten Auslässen vorbei strömt und erst am letzten Auslass austritt. Dadurch kommt es sowohl zu einer ungleichmäßigen Zuluftzufuhr als auch zu starken Komforteinbußen für die anwesenden Personen durch Zugerscheinungen und hohe Schallemmissionen.
Ein hydraulischer Abgleich ist somit notwendig. Üblicherweise wird dieser über Drosselelemente im Kanal ausgeführt, die zuvor berechnet und von den Positionen zu bestimmen bzw. beim Einbau auf der Baustelle einzustellen sind. Dieses Vorgehen ist jedoch oft komplex und umfangreich, sodass in der Praxis viele Systeme unvollständig eingemessen und reguliert sind. Die Konsequenzen können jedoch gravierend sein und von mangelndem Komfort über unnötige Kosten bis hin zu einer Fehlfunktion des Systems reichen. Abhilfe bietet hier ein hydraulischer Abgleich bereits in der grundlegenden Planungsphase z. B. über eine Auslegungssoftware des Herstellers verbunden mit werkseitig voreingestellten Drosselelementen. Das vereinfacht die Arbeit des Anlagenbauers und sichert zudem, dass aus jedem Auslass nur die jeweils benötigte Luftmenge strömt.
Generell ist eine Zusammenarbeit mit Herstellern von Vorteil. Eine umfassende Beratung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt des Bauprojekts oder die Unterstützung bei der Grundplanung kann Fachplaner entlasten und stellt zugleich sicher, dass bereits im Vorfeld alle wichtigen Aspekte berücksichtigt werden. So lassen sich i. d. R. nachträgliche Änderungen vermeiden.

Nachgefragt
IKZ-KLIMA: In der ersten Planungsphase sollten bereits Aspekte zur Volumenstromregelung an den Luftauslässen berücksichtigt werden. Zudem ist der hydraulische Abgleich entscheidend. Bietet emco Klima hierzu auch eine Software an? Und wenn ja, welche wichtigen Kriterien können mit dem Programm darüber hinaus erfüllt werden?
Daniel Bruns: Wir haben bei uns im Haus eine eigene Auslegungssoftware entwickelt, die einen einfachen hydraulischen Abgleich und damit verbunden objektspezifische Dimensionierung des Rundrohrsystems schon in der Planungsphase erlaubt. Mit diesem Tool, das unseres Wissens nach bislang einzigartig ist, werden alle nötigen Systemkomponenten für das Kanalnetz nach einem Baukastensystem projektbezogen zusammengestellt. Das Programm legt dabei auch die erforderlichen Drosseleinstellungen im Vorfeld fest, und diese werden dann von uns bereits werkseitig vorgenommen. So muss der Anlagenbauer auf der Baustelle nur noch die einzelnen Elemente anhand der Übersichtszeichnung zusammenfügen und montieren. Mit diesem Vorgehen lässt sich ohne großen Aufwand die einwandfreie Funktion des Systems sowie die komfortable Einbringung der erforderlichen Luftmengen sicherstellen. Außerdem übernehmen wir auf Wunsch nach Auftragserteilung auch die Grundplanung kostenfrei sowie die Einfügung des Rundrohrsystems in CAD-Zeichnungen für die Revisionsunterlagen.

IKZ-KLIMA: Thema exakte Luftkonditionierung im Sommer- und Winterfall. Wie sieht Ihre Produktlösung dafür aus?
Daniel Bruns: Für diesen Anwendungsfall haben wir die Modelle „RRA-V“ entwickelt. Die Auslässe verfügen über einen Motor sowie unterschiedlich eingestellte Exzenterwalzen. In einem Teil der Auslässe sind die Walzen für den Heizfall so eingestellt, dass die Luft gerade nach unten ausgeblasen wird. In den anderen Auslässen lenken die Walzen die Luft hingegen im Kühlfall zur Seite. Die jeweils nicht benötigten Walzen werden dabei abgedeckt. Der Wechsel zwischen Heizen und Kühlen kann entweder durch die Gebäudeleittechnik vorgegeben werden oder automatisiert mit der optionalen Temperaturdifferenzregelung zur Motorsteuerung erfolgen.

IKZ-KLIMA: Vor dem Hintergrund einer sicheren, d. h. einwandfrei funktionierenden RLT-Anlage stehen Systemanbieter meist im Fokus der Komponentenauswahl. Wie weit reicht Ihr Produktportfolio? Und bieten Sie auch projektbezogene Sonderteile für den Geräteanschluss an?
Daniel Bruns: Ja natürlich bieten wir auch Sonderlösungen an, diese werden bei uns im Werk sogar handgefertigt. Neben den Anschlusskomponenten zwischen Kanalnetz und Lüftungsanlage ist unser Ovalrrohrsystem mit flacheren Kanälen für relativ niedrige Decken ein Beispiel aus unserem Angebot. Zum Thema Systemanbieter: Gemeinsam mit unseren Töchterunternehmen emco Klima und NOVA Apparate verfügen wir über ein außergewöhnlich breit gefächertes Produktportfolio in den Bereichen Heizen, Kühlen und Lüften. So können Kunden zum Rundrohrsystem auch eine passende RLT-Anlage aus unserem Programm wählen. Und für die Wärme- bzw. Kälteversorgung stehen verschiedene Kaltwassererzeuger zur Verfügung, die mit entsprechenden Innengeräten wie beispielsweise Unterflursystemen oder Venkons kombiniert werden können.

Zubehör und Sonderlösungen für individuelle Anpassung
Bei der Wahl des passenden Rundrohrsystems sind Qualität und Flexibilität die wichtigsten Aspekte. Ein Qualitätsmerkmal sind beispielsweise integrierte Luftlenkelemente zur Anpassung der Luftführung an die Raumsituation. Diese um 360° verstellbaren Walzen ermöglichen den gezielten Auslass der Luft in die gewünschte Richtung, das erhöht die Behaglichkeit und vermeidet Zugerscheinungen. Bei hochwertigen Produkten lässt sich die Einstellung der Luftlenkelemente im Übrigen auch nach dem Einbau noch verändern. Weiterhin sollte zur Ergänzung des Systems auch eine gewisse Auswahl an Zubehörteilen bzw. Sonderkomponenten zur Verfügung stehen, sodass eine bedarfsgerechte und objektspezifische Lösung auch bei besonderen Anforderungen leicht umzusetzen ist. Dazu gehören beispielsweise Schalldämpfer, die mit aufbauender oder innen liegender Dämmung erhältlich sind. Auch die Integration vorgeschalteter Volumenstromregler zur Anpassung der Luftmenge im System macht in vielen Fällen Sinn. Ein weiteres Beispiel sind vorkonfektionierte Drahtseil-Abhängungen zur leichteren und zeitsparenden Montage und Befestigung der Rohre vor allem in größeren Höhen.
Ein anderer Aspekt bei der Produktauswahl ist das Thema Sonderlösungen. Denn gerade am Übergang zwischen Rundrohrsystem und Lüftungsanlage sind Standardkomponenten zum Teil nicht einsetzbar, sodass individuelle Bauteile gefertigt werden müssen. Darüber hinaus gibt es Anwendungssituationen, in denen ein ovalförmiges System die bessere Option ist, vor allem bei relativ niedrigen Decken gewährleisten die abgeflachten Rohre ausreichende Kopffreiheit. Im Gespräch mit dem Hersteller lässt sich schnell und einfach klären, welche Lösung optimal zu den jeweiligen Anforderungen passt. Einige Unternehmen bieten bei Bedarf sogar projektbezogene, handgefertigte Sonderteile an.

Mögliche Einsatzgrenzen
Rundrohrsysteme eignen sich für eine Vielzahl von Anwendungs- und Anforderungssituationen. Dennoch gibt es Einsatzgrenzen, z. B. wenn die Decke zu hoch ist. Empfohlen wird eine maximale Einbauhöhe von 5 m bis zur Unterkante des Rohrsystems, da ansonsten die Luft so stark ausgeblasen werden muss, dass es zu Komforteinbußen aufgrund von Zuglufterscheinungen und Geräuschemmissionen kommen kann. Die Einbringung konditionierter Luft ist zwar generell kein Problem, beim gleichzeitigen Einsatz des Systems sowohl zur Zufuhr warmer als auch kühler Luft ist jedoch die Luftlenkung besonders zu berücksichtigen. Denn normalerweise sind die Luftlenkelemente werkseitig so voreingestellt, dass die Luft zur Seite entlang der Decke ausgeblasen wird, um Zuglufterscheinungen zu vermeiden. Im Heizfall ist jedoch ein Ausblas in Richtung Boden deutlich sinnvoller, damit ausreichend konditionierte Luft in den Aufenthaltsbereich gelangt. Deswegen sollte in diesen Anwendungsfällen auf verstellbare Luftlenkelemente geachtet werden.

Bilder: Kampmann

www.kampmann.de


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