Lieber Gast, um alle Inhalte sehen zu können, müssen Sie angemeldet sein! Jetzt registrieren oder einloggen.
StartseiteWissenNewsDruckreife Leistung
6. April 2020
Der optimale Office-Drucker
Tintenstrahler oder Laser? Bei einem Druckerkauf in SHK-Handwerksbetrieben steht diese Frage immer wieder im Raum. Denn beide Drucktechnologien haben individuelle Vor- und Nachteile. Außerdem bieten Laserdrucker heute nicht mehr in allen Fällen den günstigsten Seitenpreis.
Die Angebote klingen verlockend: Günstige Tintenstrahldrucker gehen heute nicht selten für unter 50 Euro über die Ladentheke. Das vermeintliche Schnäppchen entpuppt sich jedoch oft als Kostenfalle, wenn nach wenigen Hundert Ausdrucken neue Tintenpatronen gekauft werden müssen – zum Preis eines neuen Druckers. Deshalb lohnt es sich, vorab möglichst genau die eigenen Ansprüche festzulegen: Sollen vor allem Texte oder auch hochauflösende Fotos gedruckt werden? Welche besonderen Funktionen oder Schnittstellen muss das Gerät haben? Und vor allem: Wie viele Ausdrucke fallen monatlich an?
Teure Billig-Drucker
An einem Tintenstrahldrucker
kommen SHK-Betriebe nicht vorbei, wenn Farbdruck und ein möglichst
geringer Anschaffungspreis im Fokus stehen. Käufer eines Tintenstrahlers
sollten jedoch die Regel im Hinterkopf behalten: Billig-Drucker sind
auf lange Sicht teuer. Man spart zwar bei der Anschaffung, die
Seitenpreise sind durch teure Tintenpatronen jedoch um ein Vielfaches
höher. Günstige Tintenstrahler lohnen deshalb nur für Betriebe, die
wenig drucken. Besonders bei Fotos machen sich die Druckkosten
bemerkbar, denn Tintenstrahler benötigen für beste Qualität immer Foto-
oder Spezialpapier. Laserdrucker liefern hingegen auch auf einfachem
Kopierpapier eine gute Druckqualität.
Wenn Tintenstrahler mit
Mehrfarbpatronen arbeiten, wird dies zur zusätzlichen Kostenfalle: Hier
enthält eine Patrone mehrere Farben gleichzeitig. In der Praxis werden
jedoch nie alle Farben gleich oft benutzt. Wenn nur eine Farbe
aufgebraucht ist, verweigert der Drucker die Zusammenarbeit und besteht
auf einem Tintentank-Tausch – egal, wie voll die anderen Farbbehälter
noch sind. Deshalb sind Drucker mit „Single-Ink-Technologie“
empfehlenswerter: Hier gibt es für jede Farbe eine eigene Patrone, die
sich einzeln auswechseln lässt. Diese Drucker sind zwar etwas teurer in
der Anschaffung, der Preis pro Seite fällt jedoch günstiger aus.
Wenn
SHK-Betriebe mehr als 2000 Seiten im Monat drucken, ist hingegen ein
Laserdrucker oft die bessere Wahl: Diese Geräte sind für ein deutlich
höheres Druckvolumen ausgelegt. Auch wenn viele Seiten in kurzer Zeit
gedruckt werden sollen, haben Laserdrucker die Nase vorn. Gerade bei
farbigen Seiten und Fotos sind sie manchmal doppelt so schnell wie
Tintenstrahler.
Sparen bei Tinte und Toner
Sehr gute Seitenpreise
lassen sich heute mit Tintenstrahlern realisieren, die nachfüllbare
Tintenbehälter nutzen. Diese heißen bei Canon zum Beispiel „MegaTank“
oder bei Epson „EcoTank“. Hier ist das Nachfüllen bis zu 90 % günstiger
als der Kauf von Original-Tintenpatronen. Damit liegen die Seitenpreise
sogar oft unter denen eines Laserdruckers – besonders, wenn man alle
Verschleißteile des Gerätes einberechnet. Einen besonderen Weg
beschreitet HP mit seinem Tintenabo „Instant Ink“: Hier lassen sich bis
zu 70 % im Vergleich zu HP-Originalpatronen sparen, wenn man sein
monatliches Druckvolumen gut einschätzen kann. Weiteres Sparpotenzial
bieten Fremdhersteller mit selbst gemischten Tinten oder Tonern. Diese
sind bis zu 80 % preiswerter als Produkte der Originalhersteller, dafür
muss man jedoch manchmal Abstriche bei Haltbarkeit und Qualität machen.
Fotodrucker für beste Bilder
Wenn SHK-Betriebe
Bilder in echter Fotoqualität drucken wollen, führt kein Weg an einem
speziellen Fotodrucker vorbei, der mit Tintenstrahltechnik arbeitet.
Neben einer höheren Auflösung bieten diese Geräte detailgetreue und
unverfälschte Farben, da sie mit bis zu zwölf verschiedenen Tintentanks
bestückt sind. Günstige Office-Tintenstrahler nutzen hingegen oft nur
drei Farben plus eine schwarze Patrone. Als Office-Drucker taugen die
Foto-Spezialgeräte jedoch nur bedingt: Da Fototinte keine Pigmente
enthält, führt die Nutzung von einfachem Kopierpapier meist zu einem
Verlaufen der Farben. Um dieses Problem zu umgehen, haben einige
Hersteller pigmentierte schwarze Tinte im Programm, mit der sich Texte
auch auf normalem Papier drucken lassen.
Alleskönner: All-in-One
Gerade für kleine
SHK-Betriebe lohnen sich oft sogenannte „All-in-One-Geräte“. Diese
können nicht nur drucken, sondern auch scannen, kopieren oder faxen.
Viele Hersteller haben diese kleinen Alleskönner als Tintenstrahler und
Laservariante im Programm. Die Vorteile liegen auf der Hand: Weil nur
noch ein Satz Tintenpatronen oder Toner gekauft werden muss, sind sie
günstiger im Unterhalt als mehrere Einzelkomponenten. Zudem wird weniger
Stellfläche benötigt und der Anschaffungspreis liegt niedriger als für
mehrere Einzelgeräte. Sehr günstige Multifunktionsdrucker gibt es
bereits ab etwa 60 (Tinte) bzw. 120 Euro (Laser). Die Verschmelzung von
bis zu vier Geräten in einem Gehäuse bringt allerdings auch Nachteile
mit sich: Wenn das Gerät zur Reparatur muss, kann der Betrieb weder
drucken, scannen, kopieren noch faxen. Deshalb sollte beim Kauf eine
„Vor-Ort-Austauschgarantie“ abgeschlossen werden, die einige Fachhändler
gegen Aufpreis anbieten.
Autor: Thomas Busch, Fachjournalist
Checkliste: Tipps für bessere Druckqualität
Papierstärke
Je stärker das Papier, desto hochwertiger der Eindruck. Für einen Brief reicht Kopierpapier mit 80 g/m2, für wichtige Angelegenheiten sollten Sie Briefbögen mit 100 oder sogar 120 g/m2 nutzen.
Papier für Laserdrucker
Das Papier sollte sich durch die
Hitzeentwicklung des Druckers nicht wellen, sonst droht ein Papierstau.
Gerade bei Farblasern durchläuft das Papier mehrere Druckstationen und
berührt dabei Fixierwalzen, die 200 °C heiß sind.
Vorsicht bei
beschichteten Papieren: Diese müssen ausdrücklich für Laser zugelassen
sein – ansonsten erhitzt der Drucker die Beschichtung so stark, dass sie
sich ablöst und das Gerät beschädigen kann.
Papier für Tintenstrahler
Tintenstrahl-Drucker reduzieren
in einigen Fällen automatisch die Auflösung, wenn Sie Normalpapier
verwenden. Denn dieses saugt die Tinte stärker auf als
spezialbeschichtetes Fotopapier. Ist das Papier zu dünn oder von
schlechter Qualität, verlaufen die Farben oder schlagen sogar auf der
Rückseite durch. Gerade beim Drucken von hochauflösenden Fotos sollten
Sie auf beschichtetes Spezialpapier zurückgreifen, um die bestmögliche
Qualität zu erzielen.
Papierproben
Von einigen Papierherstellern gibt es
Probepackungen, die zwei bis drei Blätter verschiedener Papiere mit
unterschiedlichem Gewicht und diversen Beschichtungen enthalten. Diese
eignen sich gut zum Experimentieren, um optimale Ergebnisse im
Schwarz-Weiß- und Farbdruck zu erzielen.
Wichtige Fachbegriffe schnell erklärt
Auflösung
Die Auflösung eines Druckers gibt die Anzahl
der Druckpunkte pro Inch (dpi) an, die von dem Gerät dargestellt werden
können. Je höher die Auflösung, desto detaillierter und hochwertiger
sind die Ausdrucke. Bei Office-Druckern genügen 1200 x 1200 dpi,
Foto-Drucker sollten mindestens 2400 x 1200 dpi darstellen können.
dpi
Bilder und Texte bestehen aus einzelnen Bildpunkten,
deren Anzahl die Qualität des Ausdrucks bestimmt. Die maximale Auflösung
von Druckern wird in „dots per inch“ (dpi = Bildpunkte pro Inch)
angegeben, wobei ein Inch 2,54 cm entspricht. Je mehr dpi ein Drucker
darstellen kann, desto besser.
Mehrfarb-Patronen
Drucker mit Mehrfarb-Patronen haben
drei Kammern für die Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb in einem
einzigen Tintentank. Aus diesen Grundfarben mischt der Drucker alle
weiteren Farben zusammen. Die Helligkeit wird durch die Zugabe von
schwarzer Tinte geregelt.
Single-Ink
In Druckern mit Single-Ink-Technologie besitzt jede Farbe einen eigenen Tank, der sich einzeln wechseln lässt. So kann der Inhalt jedes Tintentanks immer komplett aufgebraucht werden. Downloads zu diesem Artikel
Ausgewählte Inhalte
Leistungsgarantie
Datensicherheit