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StartseiteWissenNewsGrohe fertigt Armaturen aus dem Drucker
11. April 2019
Düsseldorf. 3D-Druck gilt als Fertigungstechnologie der Zukunft – und das nicht nur in der Automobilbranche oder im Flugzeugbau. Mit „Atrio Icon 3D“ und „Allure Brilliant Icon 3D“ hat der Sanitärhersteller Grohe unlängst die ersten im 3D-Metalldruckverfahren produzierten Armaturen vorgestellt. Das Verfahren ermögliche es, so gut wie jede Geometrie abzubilden und Materialität neu zu erleben, betont Grohe. Dazu Michael Seum, Vice President Design: „Wir überwinden Grenzen, indem wir mit dem 3D-Metalldruckverfahren Produkte schaffen, die im ersten Moment nicht realisierbar erscheinen. Weitergedacht bietet diese Fertigungsmethode die Option, zukünftig Armaturen in Kleinstauflagen nach den Wünschen unserer Kunden zu entwerfen.“ Beim finalen Produkt seien die Formen auf das Wesentlichste reduziert. Dadurch trete der Werkstoff in den Vordergrund.
Für die Fertigung der Komponenten wird Metall im Pulverbett-Laserschmelzverfahren gedruckt. Jedes Bauteil für die Armatur besteht aus etwa 4700 Schichten von 0,06 mm Dicke. Nach dem Druck wird das Bauteil auf einer CNC-Fräsmaschine mechanisch bearbeitet. Anschließend erfolgt in Handarbeit das Schleifen und Feinbürsten, erklärt Grohe. Die Festigkeit des Werkstoffs soll mit einem Schmiedestück vergleichbar sein.
Interessant für den Techniker ist die Materialzusammensetzung. Wie die IKZ-Redaktion auf Anfrage erfuhr, wird die Legierung „316L“ (Werkstoffnummer 1.4404) verwendet. Dabei handelt es sich um einen austenitischen nichtrostenden Stahl, der auch im chemischen Apparatebau, in Kläranlagen und in der Papierindustrie eingesetzt wird. „Die Einhaltung der Trinkwasserverordnung wird gewährleistet“, betont der Hersteller gegenüber der Redaktion. Bestätigung findet diese Aussage in der UBA-Liste für trinkwasserhygienisch geeignete Werkstoffe. Dort steht unter dem Punkt Rohrwerkstoffe: „Nichtrostende Stähle können im Passivzustand für alle Produktgruppen … verwendet werden.“
Hergestellt werden die Armaturen aus dem Drucker im Werk in Hemer, das rund 600 Mitarbeiter beschäftigt und dem Bekunden nach auf Premium-Armaturen und Kartuschen spezialisiert ist. Die Auflage der Kollektion ist auf 300 Exemplare pro Jahr limitiert, heißt es.
Der Sanitärhersteller Grohe hat unlängst die ersten im 3D-Metalldruckverfahren produzierten Armaturen vorgestellt.Für die Fertigung wird Metall im Pulverbett-Laserschmelzverfahren gedruckt. Bilder: Grohe
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