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Mitarbeiter durch Risiko- und Vorsorgemanagement motivieren



Mitarbeiter durch Risiko- und Vorsorgemanagement motivieren
 
 
 

7. Juli 2021

Betriebliche Vorsorgemaßnahmen können Personalbindung positiv beeinflussen

Wie kann SHK-Betrieben die langfristige Bindung ihrer Beschäftigten gelingen? In der Praxis haben sich bestimmte finanzielle Instrumente als zielführend herausgestellt, die weit über das reine Gehalt hinausgehen. Dabei stehen vor allem arbeitgeberfinanzierte Vergütungsbestandteile im Fokus, die viele persönliche Bereiche des Mitarbeiters positiv berühren und damit die Personalstrategie mit wenig Aufwand substanziell optimieren.

Dem Thema der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung kommt im Handwerk eine immer größere Rolle zu. Aufgrund des demografischen Wandels, eines schärfer werdenden Wettbewerbs mit der Industrie und der fortschreitenden Akademisierung fehlen vielen Betrieben perspektivisch dringend benötigte Fachkräfte. Das betont auch Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Für die Zukunft unseres Landes ist es von zentraler Bedeutung, dass es uns gelingt, möglichst viele junge Menschen beruflich auszubilden und so für ausreichend qualifizierte Fachkräfte zu sorgen. Nur wenn wir es schaffen, heute mehr Jugendliche für eine duale Ausbildung zu gewinnen, leisten wir perspektivisch einen großen und wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.“

Damit ist die Ausbildung der erste Schritt in eine stabile Personalpolitik. Aber wie kann SHK-Unternehmern hinterher die langfristige Bindung der Mitarbeiter gelingen? In der Praxis haben sich bestimmte finanzielle Instrumente als zielführend herausgestellt – weit über das reine Gehalt hinaus. Dabei stehen vor allem arbeitgeberfinanzierte Vergütungsbestandteile im Fokus, z. B. eine betriebliche Kranken- oder Rentenversicherung.

Betriebliche Krankenversicherung
Ein wesentlicher Baustein ist beispielsweise die betriebliche Gesundheitsvorsorge. Das gesetzliche Gesundheitssystem weist Lücken auf und stellt nur eine Grundversorgung dar. Eine private Absicherung ist daher in der Regel notwendig und sehr sinnvoll. Mit betrieblicher Gesundheitsförderung können Unternehmen dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiter leistungsfähig und gesund bleiben. Sie stellen damit Mitarbeitern ein Gesundheitspaket zur Verfügung, mit dem sich die Beschäftigten die Gesundheitsleistungen aussuchen können, die sie benötigen. Das reicht von der Chefarztbehandlung im Krankenhaus bis zu Zuschüssen beim Zahnersatz. Durch die langfristige und werthaltige Ausrichtung in der betrieblichen Krankenversicherung werden Mitarbeiter in allen Lebensphasen wertgeschätzt und insbesondere bei ihrer eigenen Gesundheit abgesichert. Die Begünstigten werden i. d. R. nicht durch eine Gesundheitsprüfung, tarifliche Wartezeiten und Ausschlüsse begrenzt. Zudem sind Vorerkrankungen meist genauso versichert wie laufende und angeratene Behandlungen. Damit geht aus der betrieblichen Gesundheitsvorsorge ein verbesserter Gesundheitsschutz für den Mitarbeiter und gegebenenfalls seine Familie hervor, die Vorsorge und Prävention vereinfacht. Und natürlich profitieren die Unternehmen selbst von fitten und gesunden Mitarbeitern durch eine höhere Leistungsfähigkeit und viel geringeren krankheitsbedingten Ausfallzeiten.

Zusätzliche Absicherung zu staatlichen Sicherungssystemen
Auch ein Beispiel zur betrieblichen Invaliditätsvorsorge zeigt, wie Unternehmen direkt Mehrwerte in der Absicherung ihrer Mitarbeiter schaffen können. Denn die gesetzliche Unfallabsicherung greift nur dann, wenn der Unfall auf dem direkten Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstelle passiert oder mit der Arbeit im Zusammenhang steht (kein gesetzlicher Schutz in den Pausenzeiten, im Freizeitbereich und bei weniger als 20 % Invaliditätsgrad). Aus diesem Grund ist eine zusätzliche Absicherung sehr wichtig. Damit werden Leistungen bei Unfalltod, Sofortleistungen bei Schwerverletzungen, Knochenbruchgeld, Rehabilitationsbeihilfe, Kurkostenbeihilfe, Kosten für kosmetische Operation nach Unfällen und viele andere Bereiche mehr abgedeckt.

Auch in der betrieblichen Zukunftsvorsorge können Unternehmer ihre Mitarbeiter unterstützen und sich damit als guter Arbeitgeber positionieren. Die gesetzlichen Sicherungssysteme reichen heute in Sachen Einkommens- und Hinterbliebenenschutz nicht aus. Deshalb ist eine zusätzliche Zukunftssicherungsleistung für Mitarbeiter existenziell und wichtig. Die betriebliche Altersvorsorge ist dabei das Stichwort. Die Absicherung kann individuell auf Basis der Qualifikation oder des Aufgabengebiets, der Betriebszugehörigkeit, der Stellung im Unternehmen oder anderen individuellen Parametern festgelegt werden. Beispielsweise hat es sich als praktikabel erwiesen, die Boni an der Dauer der Betriebszugehörigkeit festzumachen: Je länger ein Mitarbeiter im Unternehmen tätig ist, desto höher fallen die Zulagen in Form von Förderungen, Freibeträge oder Zuschüssen aus. Für das Unternehmen sind diese Leistungen vollständig steuerfrei und ohne Nebenkosten einzahlbar sowie zu 100 % bilanzneutral. Das Deckungskonzept ist individuell auf die jeweilige Personalstruktur und Mitarbeiter-Zielgruppen gestaltbar.

Mehrstufiger Prozess zur Optimierung
Entscheidend dafür, attraktive Personalinstrumente richtig zu etablieren, sind eine umfassende Analyse, Bewertung und die unternehmensspezifische Umsetzung. Diese erfolgt typischerweise in fünf Schritten. Auf die Erfassung der Ist-Situation und der zusätzlichen Einbindung der individuellen Vorstellungen und Wünsche des Unternehmers folgt die Präsentation der Vorschläge zur Optimierung beziehungsweise Neugestaltung. Erst nach der finalen Bestätigung geht es an den Projektplan und die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen. Regelmäßige Review-Gespräche und Analysen sichern das Konzept im laufenden Betrieb ab. Unternehmen können diese Personalinstrumente zu 100 % als Betriebsausgabe geltend machen und erhalten i. d. R. auch erheblich bessere Konditionen bei den Absicherungslösungen als bei privaten oder Einzelabschlüssen.

Die Beratungspraxis zeigt, dass eine betriebliche Absicherung ein gutes Instrument darstellt, um Mitarbeitern Wertschätzung zu zeigen und Extras über die reine Bezahlung hinaus zu bieten. Das führt zu einer wesentlich höheren Bindung der Mitarbeiter und schafft zugleich einen Vorsprung im immer komplizierter werdenden Recruitment. Es sind langlaufende, attraktive Personalinstrumente, die sich im Wettbewerb um dringend benötigte Fachkräft e sehr gut als strategischer Baustein vermarkten lassen. Damit entsteht Mitarbeiterbindung durch optimierte Vergütung. Die Kommunikation der Ergebnisse kann durch jährliche Anschreiben erfolgen. I. d. R. reichen 2 % der Bruttolohnsumme nach Steuern aus, um ein solche Personalinstrumente zur Verfügung zu stellen.

Nachgefragt

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Röttges, weshalb ist die betriebliche Altersvorsorge mittlerweile so wichtig?

Markus Röttges: Die Rentenquote in Deutschland sinkt und sinkt und wird in einigen Jahren nur noch rund 40 % des letzten verfügbaren Bruttoeinkommens betragen. Und die rechnerische Höchstrente liegt bei aktuell 3139 Euro im Monat. Daher kommt es heute mehr denn je auf eine gelungene Kombination verschiedener Vorsorgeformen für den Ruhestand an. Neben der gesetzlichen Rente sind das die beiden Säulen der privaten Rentenversicherung und der betrieblichen Altersvorsorge. Auf diese Weise entsteht ein sinnvolles Konzept für jeden Arbeitnehmer, sodass auch Gering- und Mittelverdiener im Alter ein sicheres Einkommen erwarten können.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie können Unternehmer dabei genau unterstützen?

Markus Röttges: Unternehmen müssen zunächst genau überlegen, welchen Durchführungsweg sie nutzen wollen. Die Direktversicherung und Pensionsfonds sind die gängigsten Mittel. Der Vorteil: Unternehmen können jetzt gerade Niedrigverdiener bis 2200 Euro monatliches Einkommen nach § 100 Einkommensteuergesetz besonders fördern und erhalten nochmals 30 % des Arbeitgeberbeitrages über die Lohnsteuer quasi „gegengerechnet“ zurück. Besonders interessant ist die Zusammenarbeit mit einem Versorgungswerk. Handwerksunternehmen können die sogenannte MetallRente nutzen. Mit mehr als 900 000 Arbeitnehmern ist „MetallRente“ das größte Versorgungswerk Deutschlands. Die Renditen liegen derzeit bei rund 2,75 %.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was beinhaltet meist die Leistungen eines Versorgungswerks?

Markus Röttges: Dazu zählen vor allem attraktive Großkundenkonditionen für alle Partner, unabhängig von der Unternehmensgröße, die Wahlmöglichkeit zwischen sicherheitsorientierten und fondsgebundenen Vorsorgelösungen und die tarifvertragliche Förderung, z. B. durch sogenannte altersvorsorgewirksame Leistungen oder einen Arbeitgeberbeitrag. Auch bieten die Versorgungswerke hervorragende Möglichkeiten im Bereich der Arbeitskraftabsicherung, teilweise sogar ohne Gesundheitsfragen, an. Zudem verteilen Versorgungswerke mögliche Risiken auf mehrere Träger, damit die Absicherung nicht nur von einer einzelnen Versicherungsgesellschaft getragen wird.

Autor: Markus Röttges, Inhaber der gleichnamigen R+V-Generalagenturen in Düsseldorf, Mönchengladbach und Radevormwald.

www.markus-roettges.ruv.de


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